Ermittlungen kurz vor Abschluss Skandal-Schlachthof in Hürth: Schwarzschlachtungen aufgedeckt
Der Schlachthof in Hürth beschäftigt weiter die Justiz. Hinweise auf Schwarzschlachtungen verstärken den Vorwurf der Tierquälerei.
Im vergangenen Jahr ist der Schlachthof "Mezbaha" in Hürth wegen Tierquälerei geschlossen worden. Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen wegen Tierquälerei aufgenommen. Tieren sollen teilweise ohne Betäubung geschlachtet worden sein.
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Neue Erkenntnisse bestätigen nun den Verdacht der sogenannten Schwarzschlachtungen, wie der Verein Aninova (vormals Deutsches Tierschutzbüro) berichtet. Als Schwarzschlachtung werden illegale Schlachtungen, die nicht bei der Behörde genehmigt worden sind, bezeichnet. So sind in dem Schlachthof Hürth Ende 2022 mindestens 75 solcher Schwarzschlachtungen erfolgt.
Hohes Strafmaß gefordert
Nach Angaben der Tierschutzorganisation stehen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft kurz vor dem Abschluss. "Die Schwarzschlachtungen könnten das Strafmaß der Täter massiv erhöhen", vermutet Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von Aninova.
Versteckte Kameras filmten Ende 2022 den brutalen Umgang mit den Tieren. So wurden Schafe regelrecht an Beinen und Schwänzen in den Schlachtraum gezogen und Rinder mit Mistgabeln misshandelt. Aninova informierte daraufhin das Veterinäramt, die dem Betrieb die Schlachtlizenz entzogen und den Hof schlossen.
"Ich bin sehr gespannt, welches Strafmaß die Staatsanwaltschaft fordert. Ich hoffe ein hohes, denn Tierquälerei muss hart bestraft werden", so Peifer abschließend.
- Pressemitteilung Aninova vom 24. April 2024 (per E-Mail)