Kehlen-Schnitt ohne Betäubung Kameras zeigen "Höllenqualen" in Hürther Schlachthof
Das Veterinäramt hat einen Schlachthof in Hürth geschlossen. Bilder von versteckten Kameras haben gezeigt, wie dort Tiere ohne Betäubung geschlachtet wurden.
In einem Schlachthof in Hürth ist ein Fall von brutaler Tierquälerei ans Licht gekommen. Versteckte Kameras zeigen, wie Tiere ohne Betäubung getötet werden. Auf den Bildern ist zu sehen, wie Schafe gewaltsam auf den Boden gedrückt werden, ehe ihnen ohne Betäubung die Kehle aufgeschnitten wird.
Dabei ist das Schlachten von Tieren ohne Betäubung in Deutschland grundsätzlich verboten und nur in einigen Bundesländern mit einer Ausnahmegenehmigung möglich, wie das Deutsche Tierschutzbüro erklärt. Solch eine Genehmigung lag dem Schlachthof in Hürth jedoch nicht vor.
Veterinäramt schließt Schlachthof
Die Sichtung des Materials hat ergeben, dass etwa 15 Prozent der Tiere in dem Schlachthof auf illegale Weise geschlachtet worden seien. "Deutlich zu sehen sind die Bewegungen der Tiere nach dem Kehlschnitt. Die Tiere erleben dies offenbar bei Bewusstsein, es müssen Höllenqualen sein", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.
Dem Betreiber des Schlachthofs sei über die Vorfälle nichts bekannt, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Peifer hält das für eine Ausrede. Demnach sei der Betreiber selbst auf den Videoaufnahmen der versteckten Kameras zu sehen. Nachdem das Deutsche Tierschutzbüro das Veterinäramt informiert hatte, wurde den Schlachtern die Sachkunde entzogen und der Schlachthof geschlossen.
- tierschutzbuero.de: Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbüros vom 25. Januar 2023