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Köln ist "Hauptstadt der Einbrecher": Zahl 2023 massiv gestiegen


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Trauriger Rekord: Köln ist "Hauptstadt der Einbrecher"


11.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Streifenwagen der Polizei steht mit Blaulicht auf einer Straße (Symbolbild): Die Zahl der Einbrüche stieg im Jahr 2023 um 15 Prozent. (Quelle: IMAGO/Fotostand / Gelhot/imago)
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Eine Anfrage der SPD im Landtag fördert erschreckende Zahlen zutage. Köln liegt bei der Zahl der Einbrüche pro Kopf weit vorne – nur ein Bruchteil wird aufgeklärt.

Als Innenminister Herbert Reul (CDU) Anfang April die neue Polizeiliche Kriminalstatistik für NRW vorstellte, waren die Zahlen erschreckend: 2023 gab es 15 Prozent mehr Einbrüche als im Jahr davor. Vermutlich ein Nach-Corona-Effekt: Als die Menschen noch mehr zu Hause waren, wurde weniger eingebrochen. Das ist vorbei.

Jenseits der alljährlichen Kriminalstatistik hatte die SPD im Düsseldorfer Landtag schon vor einigen Wochen nach den Einbruchszahlen für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt gefragt. Jetzt sind die Antworten des Innenministeriums da. Demnach wurden in Köln im Jahr 2023 genau 2.374 Wohnungseinbrüche (darunter auch Versuche) erfasst.

Laut Kriminalstatistik stiegen die Zahlen je nach Stadtteil ganz verschieden an: Bei der Polizeiinspektion 1 (Innenstadt) zum Beispiel um fast 53 Prozent, im Westen der Stadt um knapp 11 Prozent, im Süden nur um 0,27 Prozent. Rechtsrheinisch (Polizeiinspektion 5) sank die Zahl sogar um 2,5 Prozent. Ernüchternd: Die Aufklärungsquote lag insgesamt nur bei 11,25 Prozent. 264 Tatverdächtige wurden identifiziert.

Köln ist die größte Stadt in NRW, daher ist es rechnerisch nicht überraschend, dass es in absoluten Zahlen hier die meisten Einbrüche gibt. In Düsseldorf waren es 2023 zum Beispiel "nur" 1.384 Fälle, so das Innenministerium in seiner Antwort an den Landtag. In Essen gab es 1.248 Einbrüche, in Essen 1.118. Im gesamten Märkischen Kreis (Sauerland) waren es gerade Mal 396.

Nur Gelsenkirchen hat mehr Einbrüche pro Kopf

Aber: Auch wenn man die Einbrüche in Relation zu der Zahl der Einwohner nimmt, liegt Köln (fast) ganz vorne. Nur in Gelsenkirchen gab es noch mehr Einbrüche pro Einwohner. In der Ruhrgebietsstadt gab es 250 Einbrüche auf 100.000 Einwohner, in Köln 218 pro 100.000 Einwohner.

Aber warum ist Köln bei Einbrechern so beliebt? "Im ländlichen Raum achtet man eher auf die Nachbarschaft und dort ist auch die Bereitschaft höher, sein Eigentum zu sichern – als wenn man wie in Köln oft zur Miete wohnt", so Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Eine Millionenstadt wie Köln zieht zudem natürlich auch Kriminalität an", so Mertens zu t-online: "Wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es mehr Tatmöglichkeiten und mehr Täter. Das zeigt sich auch bei Delikten wie Taschendiebstahl."

Der Chef der SPD-Fraktion im Landtag, Jochen Ott – selbst Kölner – sagte t-online: "Diese Zahlen machen uns große Sorgen. Denn jeder dieser Einbrüche hinterlässt nicht nur einen finanziellen, sondern auch einen emotionalen Schaden. Hinzu kommt die desaströse Aufklärungsquote. Neun von zehn Einbrüchen bleiben für die Täter folgenlos. Diese Zahlen sind auch ein Beleg für das Scheitern des NRW-Innenministers."

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Polizei Köln
  • Anfrage bei der GdP NRW
  • Anfrage bei der SPD-Fraktion im Landtag
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