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Köln: Besondere und kuriose Orte – Ausflugstipps


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Das schmalste Haus der Stadt
Rekordverdächtige Orte in Köln – und wo sie sich befinden


07.04.2024Lesedauer: 4 Min.
Das schmalste Haus in Köln: Es ist nur 2,56 Meter breit.Vergrößern des Bildes
Das schmalste Haus in Köln: Es ist nur 2,56 Meter breit. (Quelle: Martin Henning)

Zwischen Dom, Rhein-Energie-Stadion und Brauhäusern gibt es in Köln einige Superlative zu entdecken. Eine Auswahl an exponierten, kuriosen und rekordverdächtigen Orten.

Die Immobilie am Eigelstein 115 könnte als eigenes Gebäude fast untergehen, würde sie die benachbarten Häuser nicht minimal überragen. "Skinny fit" ist hier das Motto – nur 2,56 Meter Breite misst das Gebäude. Die Geschichte des ungewöhnlichen Baus beginnt Mitte der 90er-Jahre, als an der gleichen Stelle ein einstöckiges Ladenlokal geschlossen und schließlich abgerissen wird. Die Architekten Arno Brandhuber und Bernd Kniess bauen 1997 ein Wohnhaus in die Lücke. Kosten: 1,1 Millionen Euro.

Brandhuber und Kniess müssen kreativ werden, um so wenig Platz wie möglich zu verschwenden. Also verzichten sie auf eigene Wände, das Haus nutzt einfach die Brandmauern der Nebengebäude. Die Klingeln sind nicht neben der Eingangstür, sondern direkt in diese eingebaut, und wer das Haus verlassen möchte, tut das über eine Freitreppe hinter dem Gebäude.

Heute befinden sich dort ein Zahnlabor und mehrere Wohnungen mit jeweils 35 Quadratmetern. Damit die Mieter nicht in absoluter Dunkelheit leben müssen, sind Vorder- und Rückwand des Hauses komplett verglast. Die Mitarbeiter des Zahnlabors sitzen aufgrund des Platzmangels nicht neben-, sondern hintereinander. Für ihr innovatives Haus haben die Architekten Brandhuber und Kniess mehrere Preise erhalten, darunter 2000 den Kölner Architekturpreis und 2002 den schwedischen Coredesign Award.

Die kürzeste Straße

Wer durch die Altstadt geht, kann die Tipsgasse leicht übersehen. Gerade einmal 16 Meter ist sie lang und hat sich schüchtern zwischen die Häuser der Salzgasse 10 und 14 geschoben. Keine Türen, keine Hausnummern – und nach wenigen Sekunden ist sie schon durchschritten. Die enge Gasse führt direkt zum Eisenmarkt. Im 18. Jahrhundert hieß sie übrigens noch "Tievesgäßchen". Womöglich ist der Name eine Kurzform von Matthäus, Beweise dafür gibt es aber nicht.

Die längste Tiefgarage Europas

Überirdisch wohnen die gut betuchten Kölnerinnen und Kölner, unterirdisch parken sie ihre Luxuskarossen: Im Rheinauhafen befindet sich die längste Tiefgarage Europas und die zweitlängste der Welt (New York belegt den Spitzenplatz). Sie erstreckt sich über 1,6 Kilometer und bietet mit 41.000 Quadratmetern genug Raum zum Rangieren. 1.380 Stellplätze stehen zur Verfügung. Lukas Podolski, der im Rheinauhafen wohnt, soll dort ein Auto stehen haben.

Die Tiefgarage steht aber auch Autofahrern zur Verfügung, die nicht im Rheinauhafen wohnen und keine Promis sind. Eine Stunde Parken kostet 3,80 Euro, ein ganzer Tag 40 Euro. "Sie haben die Möglichkeit, im Parkhaus Rheinauhafen Köln auch einen Dauerparkplatz anzumieten: So können Sie über einen längeren Zeitraum bequem parken und das Parkhaus zum monatlichen Festpreis flexibel nutzen", heißt es auf der Webseite des Betreibers.

Die Besonderheit des Parkhauses: Es wurde wegen der Nähe zum Rhein als sogenannte "weiße Wanne" konzipiert. Das bedeutet, dass es aus einer wasserdichten Stahlbetonkonstruktion besteht. Bis zu einem Rheinpegel von 11,30 Meter gilt das Parkhaus als hochwassersicher. Für ihr bauliches und verkehrstechnisches Konzept wurde die Tiefgarage 2010 mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet und bekam von der IHK die Plakette "Parkhaus Köln 2013".

Der höchste Berg

Am 12. November 1999 wanderten vier Männer der Kölner Stadtverwaltung in den Königsforst. Michael Troost, Friedrich Dedden, Kai Löhmer und Rainer Buttkereit hatten die Aufgabe, die höchste Erhebung Kölns ausfindig zu machen, die in Karten eingetragen war. Sie fanden sie im Stadtteil Rath/Heumar am Wolfsweg. Dort setzten sie ein einfaches Gipfelkreuz aus Holz ein.

Drei Monate später vermaß das Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster das Areal neu und entdeckte, dass es 20 Meter weiter nördlich einen noch höheren Standort gab. Dort setzte man im Mai 2001 ein neues, stabileres Gipfelkreuz ein und installierte eine Gipfelstele sowie eine Metallbank als Ruheplatz für Wanderer.

Was dem neuentdeckten höchsten Punkt Kölns noch fehlte, war ein Name. Also wurde ein Wettbewerb veranstaltet, an dessen Ende sich der Vorschlag "Monte Troodelöh" durchsetzte – abgeleitet aus den Nachnamen der "Erstbesteiger" Troost, Dedden und Löhmer. Warum Rainer Buttkereit keinen Platz im Namensvorschlag fand, ist unbekannt.

Nicht alles rund um Kölns höchsten Punkt lief glatt. Zwei Monate nach der Enthüllung des neuen Gipfelkreuzes musste es schon wieder entfernt werden, da es ohne Genehmigung der Landesforstverwaltung gesetzt worden war. Als Ersatz stiftete die Forstverwaltung einen Findlingsblock aus Quarzit, auf dem eine Bronzetafel mit der Inschrift "Monte Troodelöh / 118,04 Meter / Kölns höchster Punkt / Alpenverein Köln" aufgebracht ist. Die Metallbank daneben wurde zuerst durch eine Holzbank und dann durch eine robustere, überdachte Holzbank ersetzt. Dem 2019 verstorbenen Rainer Buttkereit erwies man mit einer kleinen Plakette am Quarzitblock schließlich doch noch die Ehre.

Die kleinste Bahnschranke

"Mann, ist die süß!" So dürfte die erste Reaktion vieler Passanten sein, die die Bahngleise in Weidenpesch überqueren und dabei die kleinste Schranke Kölns erblicken. Das Maßband ergibt eine Länge von 46 Zentimetern. Fast noch putziger als die Größe ist die Bezeichnung, die die zuständige KVB der Mini-Schranke gegeben hat: "Zwergwedler".

Handelt es sich hier etwa um das Ergebnis einer Fehlplanung? Keineswegs. Die KVB will an der Stelle der Schranke einen Radweg errichten. Wann das passiert, ist noch unklar – als der Bahnübergang gebaut wurde, war der Radweg aber schon geplant. Also kaufte die KVB gleich die richtige Schrankenanlage, baute sie ein und ließ sie durch die Aufsichtsbehörde genehmigen. Der "Zwergwedler" ist nur ein Platzhalter. Sobald der Radstreifen errichtet wird, wird er durch eine große Schranke ersetzt. Die Umrüstung soll keine Mehrkosten verursachen.

Ein paar Hundert Meter weiter entsteht übrigens ein besonderes Baugebiet: Das "Simonsveedel" wird auf einer ehemaligen Giftmülldeponie gebaut.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Anfrage bei der KVB
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