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Niedriger Rheinpegel: Restaurant-Schiff in Köln auf Grund gelaufen


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Wasserstand bei 93 Zentimetern
Restaurant-Schiff in Köln auf Grund gelaufen


Aktualisiert am 08.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Das "Sürther Bootshaus": Dem schwimmenden Restaurant fehlt seit Wochen das Rheinwasser.Vergrößern des Bildes
Das "Sürther Bootshaus": Dem schwimmenden Restaurant fehlt seit Wochen das Rheinwasser. (Quelle: Tobias Paul Christ)
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Eigentlich sollte das Restaurant von Jörg Blöck auf dem Rhein schwimmen. Der Rheinpegel ist aber inzwischen so niedrig, dass es auf dem Trockenen liegt.

Jörg Blöck steht auf dem Steg, der zu seinem Arbeitsplatz führt, und schaut besorgt auf die Pfütze, die mal der Rhein war. Es ist der Tag, an dem der Rheinpegel 2022 erstmals unter die Marke von einem Meter fällt. Genau 93 Zentimeter melden die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) am Montag. Niedrigere Wasserstände gab es in den vergangenen 20 Jahren nur 2003, 2011 und 2018.

Jörg Blöck ist Küchenchef und Pächter des "Sürther Bootshauses", dem Restaurant, das in einem kleinen Hafenbecken am Sürther Rheinufer schwimmt. Oder besser gesagt: nicht schwimmt. Seit etwa drei Wochen nämlich liegt das Bootshaus größtenteils auf dem Trockenen. Vielleicht 20 Prozent des Hafenbeckens führen noch Wasser. Der Rest ist eine Wüste.

Köln: Restaurant hat vier Prozent Schräglage

"Auf Grund liegen wir ja jedes Jahr", sagt Jörg Blöck: "Mal mehr, mal weniger." So lange wie in diesem Jahr habe das Restaurant, dem üblicherweise 48 Pontons Auftrieb verleihen, aber noch nie den Rheinboden berührt. Das bedeutet aktuell eine Schräglage von drei bis vier Prozent, die deutlich zu spüren bekommt, wer über die Terrasse geht. Dadurch lassen sich auch die Türen an Bord derzeit schlechter schließen und öffnen.

Das 250 Grad heiße Fettbad für die Schnitzel ist nicht so voll wie sonst – es könnte überkochen. Der Betrieb laufe aber normal weiter, so Jörg Blöck: "Wir haben weiterhin gut zu tun." Wenn Frachtschiffe passieren und für Wellen sorgen, macht das Bootshaus allerdings knarzende Geräusche. Bleibende Schäden befürchtet Jörg Blöck für das schwimmende Restaurant aber nicht.

Wetterextreme bereiten dem Pächter Sorgen

Der Klimawandel gibt dem 54-Jährigen mehr zu denken. Für das Bootshaus bedeuten die Wetterextreme ein immenses Auf und Ab. Nach dem Starkregen im Sommer 2021, der das halbe Ahrtal überflutete, lag der Kölner Rheinpegel bei etwa acht Metern. Die Wassermassen brachten viel Unrat mit. Und nun die Dürre. Die Abstände der Trockenphasen würden kürzer, sagt der Pächter: "Vielleicht sieht es hier in 10, 15 Jahren aus wie in Spanien."

Mittlerweile schaut Jörg Blöck regelmäßig auf die Prognosen für den Wasserstand. Denn schön anzusehen sei die Schlammwüste rund um das Restaurant nicht gerade. Bei zwei Metern müsste der Pegel liegen, damit das Restaurant mit seinen rund 180 Plätzen wieder schwimmt wie früher.

Auch an diesem Vormittag sieht es danach aber nicht aus: "Der Rheinwasserstand am Kölner Pegel wird sich voraussichtlich in den nächsten Tagen weiterhin kaum verändern", melden die Steb. Jörg Blöck bleibt optimistisch: "Ich denke, dass wir Mitte, Ende August wieder ein bisschen Wasser bekommen", sagt er, bevor er zurück in die Küche muss: "Dann geht es wieder hoch."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Gespräch mit Jörg Blöck
  • Stadtentwässerungsbetriebe
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