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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sieben Oasen für seltene Arten Diese Naturschutzgebiete gibt es in Frankfurt
Sie planen einen Ausflug in die unberührte Natur? Insgesamt sieben Naturschutzgebiete zählt Frankfurt.
Ein seltenes und faszinierendes Naturschutzgebiet in einer von Mittelgebirgen geprägten Region ist die Schwanheimer Düne. Hier können Besucher eine Welt erleben, die sie vergessen lässt, dass sie sich nur wenige Kilometer vom Trubel der Innenstadt befinden. Der Duft alter Kiefern prägt die Luft und seltene Pflanzen und Tiere leben auf den sandigen Böden. Entstanden ist die Schwanheimer Düne nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Heute erstreckt sich die Fläche auf knapp 60 Hektar und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna.
In unmittelbarer Nähe der Düne liegt auch die Schmitt'sche Grube – ein kleines, kristallklares Gewässer, das Besucher jedoch nur durch den Zaun bewundern können. Das Gebiet um den See ist nämlich eingezäunt, sodass die dort lebenden Pflanzen und Tiere einen ungestörten Rückzugsort haben. Hier erfahren Sie mehr über die Schwanheimer Düne.
Naturschutzgebiete "Am Berger Hang" und "Mühlbachtal"
Im Nordosten des GrünGürtels – des längsten Wanderwegs von Frankfurt – erhebt sich der Berger Rücken. Der Berger Hang ist ein Teil davon und seit 1954 ein Naturschutzgebiet. Hier finden Naturliebhaber blühende Fettwiesen mit seltenen Pflanzen, wie etwa dem Helmknabenkraut und einem Meer von Primeln. Der alte Obstbaumbestand macht es zum größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebiet Hessens. Dazwischen gibt es Orchideenarten, die im Sommer erblühen.
Das Mühlbachtal von Bergen-Enkheim ist mit 3,28 Hektar das kleinste Naturschutzgebiet in Frankfurt. Es liegt im östlichen Stadtteil Bergen-Enkheim am Südhang des Berger Rückens. Seit 1986 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, beherbergt es den Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia). Das ist auch das einzige Vorkommen im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Das Gebiet zeichnet sich durch Feuchtwiesen, Streuobstwiesen und Halbtrockenrasen aus.
Enkheimer und Harheimer Ried
Auch das Enkheimer Ried ist ein Naturschutzgebiet in Frankfurt. Es befindet sich am östlichen Rand des Stadtteils Bergen-Enkheim – am Fuße des Berger Hangs und entlang des Tränkebaches (auch Riedgraben genannt). Das Gebiet wird von der Landesstraße L3209 im Norden begrenzt und grenzt im Süden an den Enkheimer Wald sowie die A66 in etwa einem Kilometer Entfernung. Eine Wanderung zum Enkheimer Ried kann man gut mit der zum oben genannten Mühlbachtal und zum Berger Rücken kombinieren.
Das Harheimer Ried, ein Naturschutzgebiet seit 2008, ist ein Schauplatz eines blühenden Lebens. Vögel wie der Flussregenpfeifer und der Neuntöter brüten hier, während der Schwalbenschwanz durch die Luft flattert. Heutzutage sind Feuchtwiesen in der Niddaaue selten geworden – ein Grund mehr, warum das Harheimer Ried für Pflanzen und Tiere besonders attraktiv ist.
Die Stadt Frankfurt appelliert an Besucher, die Wiesen nicht zu betreten, um die besonders gefährdeten Wiesenbrüter zu schützen. Zudem besteht in allen Naturschutzgebieten stets Leinenpflicht für Hunde.
Seckenbacher Ried
Das Naturschutzgebiet Seckbacher Ried, ein ehemaliger Altarm des Mains, erstreckt sich über eine Fläche von 8,14 Hektar. Dieses Stück unberührter Natur wurde bereits im Jahr 1937 unter Schutz gestellt – damals noch als offene Wiesenlandschaft mit Kopfweiden entlang der Gräben. Doch seit den 1940er Jahren hat die Natur dieses Gebiet zurückerobert und es in einen prächtigen Silberweiden-Naturwald (Salix alba) verwandelt.
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Die anderen Teile des Seckbacher Rieds beheimaten Tal-Fettwiesen. Seit 1997 dienen diese im Sommer als Weideflächen für Zebu-Rinder aus dem Kaukasus. Diese zierlichen Tiere pflegen die empfindlichen feuchten Wiesenflächen ohne sie dabei zu zerstören – ihre besonders zarten Hufen machen es möglich. Nicht nur ist das Beweiden der Wiesen durch die Zebus eine sehr kostengünstige Pflegemethode, sondern auch ein idyllischer Anblick, den Besucher gelegentlich von einer Beobachtungsplattform aus genießen können.
Flora und Fauna auf den Riedwiesen bei Niederursel
In den Niddaauen, zwischen Niederursel und Heddernheim gelegen, befinden sich die Riedwiesen. Trotz des enormen Landschaftsverlustes durch Industriebau und Autobahnbau, umfassen sie immer noch eine beachtliche Fläche von 20,5 Hektar. Das Gebiet ist geprägt von zahlreichen Gräben, Tümpeln und Teichen. Diese Feuchtbiotope beherbergen eine sehr spezifische Flora und Fauna: Hier wachsen etwa Wiesenschaumkraut, auch bekannt als Mädesüß (Filipendula vulgaris), großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica) und die Rispen-Segge (Carex paniculata). Sie prägen das Bild der Riedwiesen. Die hier entspringenden Quellen – Bornfloß und Bonifatiusquelle – versorgen das Feuchtgebiet mit Wasser.
Neben einer Vielzahl von Amphibienarten wie dem Kamm-Molch (Triturus vulgaris), Erdkröten (Bufo bufo) und dem Grünfrosch (Rana esculenta) finden auch viele Kleinsäuger in den Riedwiesen einen natürlichen Lebensraum. Wanderer können hier Feldmäusen (Microtus arvalis) und Rötelmäusen (Clethrionomys glareolus) begegnen.
- Reporterin vor Ort
- Recherchen der Redaktion
- frankfurt.de: Schutzgebiete (Stand: 2. August 2024)
- regionalpark-rheinmain.de: Schwanheimer Dünen (Stand: 2. August 2024)