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Apfelweinlokal-Betreiber kurbelt Preise an – und rechnet vor wieso


Mehrwertsteuererhöhung
Apfelweinlokal-Betreiber macht Preise transparent

Von t-online, sfk

09.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Symbolfoto von Frankfurter Grüner Soße, Schnitzel und Kartoffeln.Vergrößern des Bildes
Symbolfoto von Frankfurter Grüner Soße, Schnitzel und Kartoffeln. (Quelle: IMAGO/brennweiteffm/imago-images-bilder)
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Ein Frankfurter Gastronom macht in seinen drei Apfelweinlokalen die Kostenkalkulation transparent und zeigt auf, warum er seine Preise im Schnitt um zehn Prozent erhöht.

Die Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie wird laut einer Prognose des Branchenverbands Dehoga Auswirkungen auf das hessische Gastgewerbe haben. "Wir gehen derzeit davon aus, dass rund zwölf Prozent der Betriebe schließen"; sagte Dehoga Hessen-Präsident Robert Mangold der Deutschen Presse-Agentur.

Derweil beschließen immer mehr Gastronomiebetreiber, ihre Preise zu erhöhen, um weiterhin bestehen bleiben zu können. Woraus sich die Preiserhöhungen ergeben und wie die Preise für Speis und Trank kalkuliert sind, bleiben in der Regel für den Gast ein Rätsel. Anders ist es bei Gastronom Frank Winkler aus Frankfurt. Er macht kein Geheimnis aus seiner Preispolitik.

Apfelweinlokale machen Kostenkalkulation transparent

Frank Winkler ist Inhaber der drei Frankfurter Apfelweinlokale "Daheim im Lorsbacher Thal", "Daheim in der Affentorschänke" und "Daheim in der Kleinmarkthalle". Darüber hinaus ist er auch Mitglied der Verbände Dehoga Frankfurt und Initiative Gastronomie Frankfurt e.V. Bereits Ende November hat er t-online gegenüber geäußert, die Mehrwertsteuererhöhung sei eine "unwürdige Ungleichbehandlung".

Damals hatte Winkler zudem prognostiziert, ein Schnitzel würde ab 2024 um die 20 Euro kosten – ein Preis, den nur die wenigsten bezahlen wollen oder können. Auch er musste in seinen Apfelweinlokalen schlussendlich die Preise anpassen. Auf seiner Website und in seinen Lokalen findet man nun eine genaue Kostenkalkulation plus Statement-Video.

Auch Lebensmittelpreise sind 2023 deutlich gestiegen

"Auch wir haben unsere Preise erhöht – nicht pauschal um zwölf Prozent, aber im Durchschnitt um zehn Prozent", sagt Winkler in seinem Video. "Das machen wir aus harten und betriebswirtschaftlichen Zwängen heraus". Neben der Mehrwertsteuer seien auch die Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr um die 20 bis 30 Prozent, erklärt Winkler.

Darüber hinaus seien Strom- und Gaspreise im Durchschnitt stark gestiegen. Hinzu komme, dass Winklers Mitarbeiter alle übertariflich bezahlt werden und etwa 20 Prozent mehr Gehalt als vor Corona bekommen – "und selbst das reicht nur bedingt aus, um die schließlich auch gestiegenen Lebenshaltungskosten auszugleichen", so der Gastronom.

Kostenkalkulation auch auf Speisekarten aufgelistet

Neben den genannten einschlägigen Gründen zählt Frank Winkler viele weitere Faktoren auf, die die Preisneugestaltung in seinen Apfelweinlokalen mitbestimmen. Sämtliche Gründe seien zudem auf den Speisekarten seiner Lokale zum Nachlesen aufgelistet. "Liebe Gäste, zum Schluss möchte ich Ihnen eines versichern: Wir bleiben hier und wir machen weiter". Zudem werde man keine Abstriche in der Lebensmittelqualität akzeptieren oder Mitarbeiter entlassen – weder in der Küche noch bei den Gastgebern. "Und wir werden weiter mit unseren Kollegen bei Politik und Verwaltung um eine gerechtere Besteuerung kämpfen".

Verwendete Quellen
  • Recherche der Redaktion
  • affentorschaenke.de
  • Mit Material der dpa
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