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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Debatte zur Bundestagswahl Direktkandidaten diskutieren: Schiene statt A5-Ausbau?
Drei Direktkandidaten aus Frankfurt haben sich bei einer Podiumsdiskussion einen verbalen Schlagabtausch geliefert. Bei manchen Themen sind sich die Politiker einig.
Bei einer Podiumsdiskussion haben drei Frankfurter Direktkandidaten für den Bundestag miteinander debattiert. Omid Nouripour (Grüne), Lena Voigt (SPD, beide Wahlkreis 182) und Yannick Schwander (CDU, Wahlkreis 181) sprachen am Dienstag bei einer Veranstaltung der "Frankfurter Rundschau" vor allem über Klima-, Wirtschafts- und Verteidigungspolitik.
Im Fokus stand auch ein für Frankfurt wichtiges Thema: der geplante Ausbau der A5 auf zehn Spuren. "Wenn wir sagen: Wir wollen den Ausbau nicht, dann müssen wir Alternativen schaffen", sagte der CDU-Kandidat Schwander – und das sei der Ausbau der Schieneninfrastruktur. Auch Voigt sprach sich gegen den Ausbau der Autobahn aus.
Zur Frage, ob der Ausbau noch gestoppt werden könnte, sagte Nouripour: "Ich glaube, das geht nur noch auf dem Rechtsweg." Der Grund: Der Ausbau steht bereits im Bundesverkehrswegeplan. Der Ex-Bundesvorsitzende der Grünen verwies aber auf Machbarkeitsstudien, nach denen Teile des umstrittenen Ausbaus nicht umsetzbar seien.
Die "Brandmauer" gegen die AfD stehe
Die Kandidaten diskutierten zudem über die Bedrohung durch den Rechtsextremismus. Der CDU-Kandidat Schwander betonte, dass seine Partei weiterhin die "Brandmauer" gegen die AfD aufrechterhalten werde. Voigt sagte: "Wir müssen auch die Menschen einbeziehen, die vielleicht nicht wählen gehen." Die SPD-Kandidatin halte es für wichtig, zu zeigen, dass die Demokraten in der Gesellschaft in der Mehrheit seien.
Einig zeigten sich die drei Kandidaten in ihrer Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den Angriffskrieg Russlands.
Welche Koalitionen die Kandidaten sich vorstellen können
Nach Vorlieben für eine mögliche Koalition gefragt, sagte Nouripour: "Ich hoffe, dass wir keine Dreierkonstellation haben." Alle demokratischen Parteien sollten miteinander koalieren können; auch eine Koalition mit der FDP sei nicht auszuschließen. Eine besondere Nähe sehe seine Partei aber zur Sozialdemokratie. Voigt betonte eine Offenheit für sowohl die Grünen als auch die CDU. Schwander sagte ebenfalls: "Ich glaube, eine Dreierkoalition ist am Ende nur der kleinste gemeinsame Nenner."
Weitere Themen waren unter anderem die Energiepolitik und die Diskussion über Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag. Rund 70 Gäste besuchten die Veranstaltung.
- Reporter vor Ort