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Zum journalistischen Leitbild von t-online.7 Fragen an OB-Kandidaten Uwe Becker: "Ich werde die katastrophalen Zustände im Bahnhofsviertel beenden"
OB-Wahl 2023 in Frankfurt: CDU-Kandidat Uwe Becker holte das beste Ergebnis und geht in die Stichwahl. Für ihn sind Wohnungsbau und Sicherheit die drängendsten Themen.
Die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt geht in die zweite Runde. Uwe Becker (CDU) hat am 5. März mit deutlichem Vorsprung die Wahl gewonnen. Allerdings muss er nun am 26. März in die Stichwahl. Dort tritt er gegen Mike Josef (SPD) an. Becker erreichte 34,5 Prozent der Stimmen. Welche Ziele hat er als mögliches Stadtoberhaupt? t-online stellte dem Christdemokraten sieben Fragen.
t-online: Herr Becker, was planen Sie, in den ersten 100 Tagen politisch umzusetzen?
Uwe Becker: Ich werde die katastrophalen Zustände im Bahnhofsviertel beenden, die offene Drogenszene auflösen, mit mehr Polizei, Videotechnik und einer Waffenverbotszone für mehr Sicherheit sorgen (auch in den Stadtteilen) und gemeinsam mit den Eigentümern, Gewerbetreibenden etc. die Aufwertung des Viertels angehen. Ich werde den Schulbau und die Sanierung von Schulen beschleunigen und auf eine Änderung der momentanen Verkehrspolitik hinwirken: Mobilität für alle und ein Ende der Autofeindlichkeit. Gleichzeitig werde ich auf eine Beschleunigung der Planungen zum Wohnungsbau hinwirken, damit wir schneller als heute bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Sie sprechen sich gegen eine Verkehrspolitik aus, die Autofahrern nur Probleme bereitet. Das gelte auch für die Sperrung des Mainkais – welche Alternativen gibt es?
Ich stehe für "Mobilität für alle". Ich möchte den ÖPNV ausbauen und attraktiver machen und damit auch ein Umsteigen vom Auto auf Bahn und Bus erreichen, ohne das Autofahren zu verbieten. Denn die jetzige Politik sperrt den Autoverkehr einfach aus, das schadet Händlern und Gewerbetreibenden und auch soziale Pflegedienste finden keine Parkplätze mehr. Stattdessen zum Beispiel Park & Ride an der Autobahn A5 mit Verlängerung der U6. Am Mainkai verlagert die Sperrung den Verkehr nur nach Sachsenhausen und belastet die Menschen dort doppelt. Wenn wir die heutige Straße tiefer legen in einen Tunnel, können wir die Oberfläche attraktiv umgestalten, ohne einfach den Verkehr nach Sachsenhausen zu leiten.
Herr Becker, Sachsenhausen oder Westend?
Als Oberbürgermeister ist man für alle 43 Stadtteile Frankfurts da und für die vermeintlich "kleinen" Themen genauso wie für die Vertretung Frankfurts national und in der Welt. Gerade die Mischung aus dörflichen Strukturen und internationaler Metropole macht Frankfurt aus. Unsere Stadt ist ein Mosaik seiner Stadtteile. Also Sachsenhausen und Westend.
Mit zusätzlicher Videoüberwachung wollen Sie die Sicherheit im Frankfurter Bahnhofsviertel erhöhen. Über allem steht das Argument des Datenschutzes – wie stehen Sie dazu?
Videoschutz hilft im Kampf gegen Kriminalität und natürlich erfolgt der Einsatz von Videotechnik immer im Rahmen des Datenschutzes. Also kein Gegensatz. Aber zur Aufklärung von Straftaten und besseren Kontrolle hilft zusätzlicher Videoschutz und deshalb werde ich für den Einsatz weiterer Kameras sorgen.
Hand aufs Herz: Sauer gespritzt oder pur?
So wie der Ebbelwei aus dem Bembel kommt. Pur!
Thema "Kostenloses WLAN und 5G im gesamten Stadtgebiet": Wie kann das in Frankfurt gelingen?
Ich möchte mit privaten Dritten zusammenarbeiten, um beides einzuführen beziehungsweise zu erreichen. Hätte der heutige Planungsdezernent bei der damaligen Ausschreibung der Außenwerbung schon auf WLAN gesetzt, hätten wir dies heute schon. Das war ein großes Versäumnis. Das muss künftig besser werden.
Was ist das drängendste Thema, welches in Frankfurt angegangen werden muss?
Wohnungsbau und Sicherheit sind die beiden großen Themen, denn die Menschen müssen sich Frankfurt leisten können und in der Stadt auch sicher sein. Beides muss schnell verbessert werden.
- Anfrage an Uwe Becker