Kriminalität im Internet Behörden schalten wichtige Cybercrime-Foren ab
Erfolg im Kampf gegen Cybercrime: Behörden schalten zwei große Foren ab – auch Frankfurter Ermittler sind beteiligt.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) haben einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen die internationale Cyberkriminalität vermeldet. Zwei der weltweit größten Cybercrime-Foren, "nulled.to" und "cracked.io", wurden abgeschaltet, wie die Behörden mitteilten. Diese Plattformen hatten über zehn Millionen Nutzer und dienten dem Handel mit Schadsoftware sowie kriminellen Hacking-Werkzeugen.
In einer international koordinierten Aktion, an der auch Strafverfolgungsbehörden aus den USA, Australien, Spanien, Griechenland, Rumänien, Italien und Frankreich beteiligt waren, seien zwei Personen festgenommen worden. Die Behörden identifizierten nach eigenen Angaben insgesamt acht Menschen, die "unmittelbar am Betrieb der kriminellen Handelsplattformen mitgewirkt haben sollen".
Unter den Verdächtigen befinden sich auch zwei Deutsche im Alter von 29 und 32 Jahren. Einer von ihnen wohnt demnach in Spanien, der andere im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein. Bei beiden bestehe der Verdacht des gewerbsmäßigen Betreibens krimineller Handelsplattformen. Einer der beiden wurde festgenommen. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Daneben werden auch eine 27 Jahre alte Frau und weitere Männer im Alter von 21 bis 29 Jahren verdächtigt.
Hackerangriffe übers Internet angeboten
Im Zuge der Ermittlungen wurden sieben Durchsuchungen durchgeführt. Dabei konnten 67 Geräte beschlagnahmt werden, darunter 17 Server sowie zwölf Accounts und Domains in zehn Ländern. Zudem wurden ein Zahlungsdienstleister und ein Hosting-Dienst vom Netz genommen. Die beschlagnahmten Vermögenswerte belaufen sich auf einen mittleren sechsstelligen Betrag.
Laut den Ermittlern dienten die abgeschalteten Foren vor allem dem Handel mit Programmen zur Vorbereitung oder Durchführung von Hackerangriffen sowie zur Veröffentlichung ausgespähter Daten von Institutionen und Unternehmen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnete die Abschaltung der Plattformen als "bedeutenden Schlag gegen die internationale Cyberkriminalität".
Zusätzlich wurde bekannt gegeben, dass Ermittler in den Niederlanden gemeinsam mit dem FBI einen weiteren wichtigen Webshop für Cyberverbrecher lahmgelegt haben. Über den Shop "HeartSender" seien weltweit Software für Internetbetrug und Millionen Zugangsdaten verkauft worden. Auch hier wurden zahlreiche Server und Domains sichergestellt.
Hinweis: In der ursprünglichen Version des Textes war von acht Festnahmen die Rede gewesen. Dies wurde korrigiert. Es handelte sich um zwei Festnahmen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa