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Hamas-Angriffe in Israel: So reagiert das Ruhrgebiet – erste Konsequenzen


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Nach Anschlägen der Hamas
So reagieren die Ruhrgebietsstädte auf die Vorfälle in Israel


09.10.2023Lesedauer: 4 Min.
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Eine wehende Flagge Israels: Zahlreiche Ruhrgebietsstädte haben auf die Vorkommnisse in Israel reagiert. (Quelle: IMAGO/photothek/imago-images-bilder)
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Die Geschehnisse in Israel beschäftigen die Menschen weltweit. Auch einige Ruhrgebietsstädte haben reagiert – und erste Konsequenzen gezogen.

Die Angriffe der Terrorgruppe Hamas in Israel haben weltweit Bestürzung und Entsetzen ausgelöst. In einem Überraschungsangriff hatten militante Palästinenser seit Samstagmorgen Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Außerdem drangen Bewaffnete über Land, Luft und See auf israelisches Gebiet vor. Bei den Angriffen auf Israel wurden Rettungskräften zufolge viele Menschen getötet, Hunderte weitere seien verletzt worden. Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie im Newsblog.

Auch für die Städte im Ruhrgebiet, in denen teilweise große jüdische Communitys beheimatet sind, haben die Vorfälle im Nahen Osten nun weitreichende Konsequenzen. So bestätigte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag in einem Radiointerview mit dem WDR, dass die Polizei ihre Streifenwagen-Präsenz an jüdischen Einrichtungen in dem Bundesland vorsorglich erhöhen werde.

Man habe am Wochenende entschieden, diese Einrichtungen stärker zu bewachen, um dafür zu sorgen, dass jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern nichts passiere. Es gebe im Moment eine "abstrakte höhere Gefahr", aber keinerlei konkrete Hinweise. "Wir werden das weiter im Auge behalten und je nach Situation die notwendigen Maßnahmen ergreifen", so Reul.

Städte im Ruhrgebiet fahren Sicherheitsmaßnahmen hoch

Auch in den zahlreichen Städten im Ruhrgebiet wird es künftig eine erhöhte Polizeipräsenz an jüdischen Einrichtungen geben, wie ein Sprecher der Polizei Essen t-online bestätigte.

"Details zu den operativen Maßnahmen nennen wir grundsätzlich nicht. Es ist aber so, dass wir seit Jahren im engen Austausch mit den Betreibern der jüdischen Einrichtungen stehen. Wir gucken, dass wir regelmäßige Gefahrenbewertungen machen und sind natürlich zu aktuellen Zeiten besonders wachsam. Wir passen unsere Maßnahmen an und fahren sie entsprechend hoch", erklärte er.

Vorfälle – wie etwa Angriffsversuche gegenüber jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie jüdischen Einrichtungen oder auch unangebrachte Freudenfeiern auf der Straße – habe es seit dem Ausbruch des Kriegs in Israel bislang jedoch in Essen nicht gegeben, so der Sprecher. Eine weitere Einschränkung gibt es trotzdem: Die Stadt gab bekannt, dass öffentliche Führungen durch die Alte Synagoge bis auf Weiteres entfallen.

Duisburger Polizei nach Vorfällen auf Berliner Demo gewarnt

Ähnlich sieht die Lage in Duisburg aus. Auch dort bestätigte ein Polizeisprecher auf Anfrage von t-online, dass die Sicherheitsmaßnahmen im Hinblick auf jüdische Einrichtungen verstärkt würden. Auch in der 500.000-Einwohner-Stadt habe es keine nennenswerten Vorfälle nach Ausbruch des Kriegs in Israel gegeben, so der Polizeisprecher.

Am Montagabend um 19 Uhr werde allerdings eine Demonstration der pro-palästinensischen Gruppe Samidoun auf dem Brückenplatz in Duisburg-Hochfeld stattfinden. Der Polizeisprecher dazu: "Wir als Polizei werden auch hier vor Ort sein und das Ganze im Blick haben. Wir haben natürlich gesehen, was am Wochenende in Berlin passiert ist, was in die Planung des Einsatzes einfließt."

Städte im Ruhrgebiet bekunden ihre Anteilnahme

Anhänger von Samidoun hatten am Sonnabend auf der Sonnenallee zunächst Süßigkeiten verteilt – nach eigenen Angaben als "Feier des Sieges des Widerstands." Nach Interviews eines Teams von Welt TV hatten mehrere Mitglieder der Organisation die betreffenden Journalisten bedrängt und dazu gezwungen, die Aufnahmen zu löschen. Weitere Informationen dazu lesen Sie hier.

Solche Ausschreitungen solle es in Duisburg jedoch nicht geben. Aus diesem Grund findet vor der Demo ein Kooperationsgespräch zwischen Polizei und dem Anmelder der Kundgebung statt. "Generell gehen wir erst einmal immer davon aus, dass Versammlungen friedlich ablaufen. Nichtsdestotrotz haben wir die Geschehnisse von Berlin im Blick und sind deswegen unter anderem mit Polizisten der Hundertschaft im Einsatz", betont der Polizeisprecher.

"Schauen mit Sorge und Schmerz auf die Geschehnisse in Israel"

Mittlerweile haben auch zahlreiche Städte im Ruhrgebiet ihre Solidarität für Israel offen zum Ausdruck gebracht. So heißt es beispielsweise auf der Internetpräsenz der Stadt Dortmund zu den Vorfällen: "Wir unterstützen diejenigen, die jetzt unsere Hilfe brauchen. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freundinnen und Freunden der Opfer dieser Gewalt in Dortmund, unserer Partnerstadt Netanja und ganz Israel."

Die Stadt Duisburg veröffentlichte auf ihrer Internetseite eine Stellungnahme von Oberbürgermeister Sören Link (SPD): "Die Nachrichten, die uns aus Israel erreichen, offenbaren unfassbaren und menschenverachtenden Terror der Hamas – primär gegenüber der Zivilbevölkerung. Die Anschläge werfen das Land zurück in die Realität der Intifada Anfang der 2000er-Jahre, als Terroranschläge auf Busse, Familienfeiern und Restaurants an der traurigen Tagesordnung waren. Wir alle haben gehofft, dass diese Zeit überwunden ist und schauen nun mit Sorge und Schmerz auf die Geschehnisse in Israel."

Abschließend fügt Link hinzu: "Meine Gedanken sind bei den Menschen, die nun mit Angst, Verlust, Verletzung und Tod konfrontiert sind – ihnen allen gilt mein tief empfundenes Mitgefühl und mein Beileid."

Essens OB Thomas Kufen: "Verurteile Gewalt gegen Israel"

Die Stadt Essen, unter deren Partnerstädten Tel Aviv ist, erklärt in einem Statement von Oberbürgermeister Thomas Kufen: "In tiefer Trauer spreche ich im Namen der Stadt Essen mein herzliches Beileid für die Verluste aus, die die Angriffe auf Israel seit dem vergangenen Wochenende mit sich gebracht haben. Diese Attacken können in keiner Weise gerechtfertigt werden", so Kufen.

"Ich verurteile die Gewalt gegen Israel aufs Schärfste. Ein solcher Angriff kann niemals eine Lösung für einen Konflikt sein. Ich möchte allen Bürgerinnen und Bürgern in Tel Aviv-Jaffa in diesen schweren Zeiten meine volle Unterstützung im Rahmen unserer partnerschaftlichen Hilfe aussprechen. Ich hoffe trotz allem, dass schnell eine friedliche Lösung gefunden werden kann und diesem Schrecken schnell ein Ende gesetzt wird.“

Verwendete Quellen
  • WDR: Radio-Interview mit NRW-Innenminister Herbert Reul am 9. Oktober 2023
  • Telefonat mit der Polizei Essen am 9. Oktober 2023
  • Telefonat mit der Polizei Duisburg am 9. Oktober 2023
  • duisburg.de: Statement von Oberbürgermeister Sören Link vom 9. Oktober 2023
  • dortmund.de: Statement von Oberbürgermeister Thomas Westphal vom 8. Oktober 2023
  • essen.de: "Entfall von öffentlichen Führungen durch die Alte Synagoge Essen" vom 9. Oktober 2023
  • essen.de: "Angriffe auf Israel – Oberbürgermeister spricht Anteilnahme aus" vom 9. Oktober 2023
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