Felix Wienand ab sofort im Tor Droht RWE doch noch ein Golz-Abgang?

Die Euphorie über den Klassenerhalt von RWE wird überschattet von Wechselspekulationen um Jakob Golz. Am Samstag gegen Saarbrücken rückt Felix Wienand ins Tor.
Gegen den 1. FC Saarbrücken will Rot-Weiss Essen an diesem Samstag (26. April) um 14 Uhr seine Siegesserie von zuletzt vier Erfolgen fortsetzen und auch die letzten rein rechnerischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigen. Dabei wird anstelle von Stammtorhüter Jakob Golz die etatmäßige Nummer zwei Felix Wienand zwischen den Pfosten stehen – und soll sich dort auch bis zum Saisonende beweisen dürfen. Hinter der Zukunft von Golz an der Hafenstraße scheint trotz Vertragsverlängerung doch wieder ein dickes Fragezeichen zu stehen.
Als Uwe Koschinat den Tausch am Freitagnachmittag verkündete, verband er das mit vielen lobenden Worten für Wienand. Der 22-Jährige habe sich nicht nur sehr früh mit seinem neuen Kontrakt klar zum Verein bekannt. Er habe sich auch die Chance verdient, sein Können über einen längeren Zeitraum unter größerem Stress unter Beweis zu stellen: "Felix ist ein herausragender zweiter Mann, der gemeinsam mit Ole Springer und Manuel Lenz großen Anteil daran hat, dass Jakob Golz als Nummer eins so starke Leistungen zeigt."
Wechsel im RWE-Tor: Golz besitzt wohl Ausstiegsklausel
Damit ist auch klar, dass der Wechsel im Tor nicht nur für das Saarbrücken-Spiel gilt. Bis zum Saisonende und auch im Finale um den Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg gehört Felix Wienand das Vertrauen.
Golz habe nicht gejubelt über die Entscheidung, trage sie aber voll mit, berichtete der Trainer. Der 26-Jährige gilt als einer der besten Torhüter der 3. Liga, ist Leistungsträger und Führungsspieler bei RWE und hatte seinen Vertrag erst Anfang März um zwei Jahre verlängert. Dabei soll sich Essens dienstältester Profi aber eine Ausstiegsklausel für höherklassige Angebote gesichert haben. Der Verein selbst hat sich dazu nicht geäußert.
Diese Klausel könnte nach den zuletzt überragenden Auftritten von Jakob Golz allerdings schneller ein Thema werden, als es RWE lieb ist. Uwe Koschinat machte kein Geheimnis daraus, dass Verein und Trainerteam bei der Entscheidung für Felix Wienand auch einen möglichen Abgang von Golz im Hinterkopf haben. Vordergründig sei das zwar nicht entscheidend. Aber insgesamt werde "die 3. Liga sehr gut gescoutet und niemandem wird verborgen bleiben, dass Jakob ein hervorragender Torwart ist", sagt Koschinat.
RW Essen: Gegner Saarbrücken träumt noch vom Aufstieg
Zugleich bestätigte der RWE-Coach, dass trotz Vertragsverlängerung "die Option besteht, dass Jakob noch wechseln kann". Dieses Szenario wolle man mit dem Einsatz von Wienand im Saisonfinale "auch ein Stück weit vorbereiten – das müssen wir".
Essens Gegner an diesem Samstag, der 1. FC Saarbrücken, schrieb in den vergangenen Tagen vor allem Schlagzeilen mit einem Trainerwechsel. Alois Schwartz soll noch einmal alles aus der Mannschaft herausholen, um den erhofften Aufstieg für den aktuellen Tabellenvierten noch zu realisieren. Die Vorbereitung auf die Partie hat das für Koschinat und sein Team nicht leichter gemacht, wie auch der Coach bestätigte: "Es wird sich mit Sicherheit etwas verändern, wir kennen nicht genau die taktische Grundordnung und Einstellung."
Zum einen kenne er aber aus der Vergangenheit die Herangehensweise von Schwartz und dessen Art des Fußballs: "Ich kann mir ein Stück weit denken, welche Veränderungen es geben wird." Zum anderen will sich Essen als bestes Team der Rückrunde auch auf seine eigenen Stärken und Tugenden verlassen, betonte Koschinat: "Wir haben in den letzten Einheiten vor allem unsere Ideen in den Vordergrund gestellt – damit fahren wir sehr gut!"
- Reporter vor Ort