Düsseldorf: Warum "Der Hof" in der Altstadt schon wieder schließt

Bereits heute findet das letzte Konzert im "Hof" an der Ratinger Straße statt. Betreiberin Stani Balueva hatte den Düsseldorfer Kultclub erst vor einem Jahr übernommen. Nun das Aus.

Es sind keine guten Nachrichten, die "Der Hof" am Freitagabend (28. Juni) über die sozialen Medien verbreitete. Nach etwa einem Jahr muss Betreiberin Stani Balueva den Kultclub an der Ratinger Straße schon wieder schließen. Und das nicht erst in einigen Wochen oder Monaten: Bereits zum 30. Juni ist Schluss.

"Uns wurde der Untermietvertrag gekündigt und obwohl wir bis zuletzt gehofft haben, mit unserer Arbeit und unserem Programm überzeugen zu können, um den Hauptmietvertrag zu übernehmen, war dies leider nicht ausreichend", teilte Stani Balueva "schweren Herzens" via Instagram mit. Das letzte Konzert werde bereits am heutigen Samstagabend das von Conyo sein. "Vielleicht muss es so sein. Wie und wo es weitergeht, wissen wir noch nicht, und ob wir die geplanten Konzerte woanders fortführen können, steht noch in den Sternen", schreibt die Betreiberin.

Heimat der Toten Hosen

Zuletzt hieß der Laden an der "Ratinger" nur "Der Hof", doch bekannt wurde er als "Ratinger Hof". Es war so etwas wie das "Wohnzimmer" von ZK, der Vorgängerband der Toten Hosen. Die damalige Inhaberin soll dem jungen Campino mal das Taxigeld für den Heimweg zugesteckt haben, heißt es.

Der "Ratinger Hof" war damals Kult. Nicht nur, weil er Ende der 1970er-Jahre eine der Keimzellen der Punkbewegung in Deutschland war. Er war auch "Heimat" der Elektro-Pioniere von Kraftwerk. Auch der Künstler Joseph Beuys ließ sich manchmal an der Theke blicken. Nach dem Aus für den "Ratinger Hof", einem Abriss und einem Neubau hatte es das "Stone" als Nachfolger schwer, in der Szene eine ähnliche Anerkennung zu bekommen.

Dank ans Team

Die berühmt-berüchtigten Zeiten waren auch weitestgehend vorbei, vor dem "Hof" mussten die "Kulturbanausen im Ratinger Hof" im April 2023 Insolvenz anmelden. Sie wollten dem Club wieder zu altem Glanz verhelfen, die Übernahme während der Corona-Pandemie hätte aber zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können. Balueva wollte mit dem "Hof" den nächsten Versuch starten, an alte Zeiten anzuknüpfen. Nun aber auch für sie das Aus.

Für die Betreiberin bleibt nichts anders übrig, als sich bei ihrem Team, den Künstlern und den Gästen zu bedanken. "Ihr habt den Hof zu dem gemacht, was er war. Wir hoffen, dass der Geist und die Inspiration des Hofs weiterleben werden", schreibt Balueva.