Das sind die Gründe Magdeburg-Täter nach Dresden verlegt
Zweieinhalb Wochen nach der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt sitzt der Attentäter nun in einem sächsischen Hochsicherheitstrakt ein. Seine frühere Tätigkeit habe diesen Schritt notwendig gemacht.
Spezialkräfte des sächsischen Justizvollzugs verlegten den Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt nach Dresden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Die Verlegung des bisher in Burg (bei Magdeburg) inhaftierten Mannes bestätigte auch ein Sprecher des sachsen-anhaltischen Justizministeriums.
"Die Verlegung erfolgte aus Sicherheitsgründen auf dem Luftweg und wurde von Kräften der Landespolizei Sachsen-Anhalt sowie den Sicherheitsbehörden des Freistaats Sachsen unterstützt. Besondere Vorkommnisse waren nicht zu verzeichnen", so der Sprecher weiter. Weitergehende Angaben wollte er aufgrund von Sicherheitsbelangen nicht machen.
Angesichts der hohen Zahl der Betroffenen und der Tatsache, dass der Mann selbst im Maßregelvollzug arbeitete, wurde die Verlegung seit Tagen vorbereitet. In Sicherheitskreisen heißt es, damit solle auch eine räumliche und menschliche Nähe des Täters zu Betroffenen oder Menschen, mit denen er früher dienstlich zu tun hatte, vermieden werden.
Der 50-jährige Taleb A. raste kurz vor Weihnachten mit einem Auto über den belebten Weihnachtsmarkt in der Magdeburger Innenstadt. Sechs Menschen verloren ihr Leben, darunter ein neunjähriger Junge und fünf Frauen zwischen 45 und 75 Jahren. Knapp 300 weitere erlitten teils schwere Verletzungen.
Täter arbeitete selbst im Maßregelvollzug
Der Täter war seit 2020 als Stationsarzt im Maßregelvollzug in Bernburg tätig. Sein Aufgabengebiet umfasste die psychiatrische Betreuung von Straftätern auf drei Stationen. Der Bundesopferbeauftragte geht nach dem Anschlag von mehr als 531 Betroffenen aus. Als Betroffene gelten Personen, die durch die Tat Angehörige verloren haben, verletzt wurden oder sich im Einwirkungsbereich des Täters aufgehalten haben.
Immer wieder werden im Justizvollzug Gefangene im Rahmen von Sicherheitspartnerschaften verlegt. Die Bundesländer unterstützen sich gegenseitig dabei. In Dresden ist der 50-Jährige in einem besonders gesicherten Haftraum untergebracht.
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- Nachrichtenagentur dpa