In einer Stunde von Dresden nach Prag Wichtige Hürde für Hochgeschwindigkeitsstrecke genommen
Die Planungen für die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Dresden und Prag kommen voran – doch unter den Anwohnern regt sich Widerstand. 2027 soll der Bau beginnen.
Die Regionalversammlung in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) ebnete den Weg für die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Dresden und Prag. Mit 30 von 51 Stimmen votierte eine Mehrheit für die vorgelegte Streckenführung durch Nordböhmen, wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK berichtete.
Die neue Trasse soll das Böhmische Mittelgebirge in einem 17,5 Kilometer langen Tunnel zwischen Litomerice und Usti unterqueren. Nach einem Halt im neuen Bahnhof "Usti nad Labem-Centrum" führt die Strecke weiter durch den 30 Kilometer langen Basistunnel unter dem Erzgebirge bis nach Dresden. Die Fahrzeit von Prag nach Dresden verkürzt sich dadurch auf nur noch eine Stunde.
Regionspräsident Jan Schiller von der Partei ANO sieht große Chancen für die Aussiger Region: "Rund 800.000 Menschen warten auf eine Infrastruktur, die uns dabei hilft, uns in Hinblick auf Industrie, Tourismus und Pendlerverkehr zu entwickeln". Auch die Fahrzeit zwischen Usti nad Labem und Prag halbiert sich von 1:14 Stunden auf nur noch 30 Minuten.
Anwohner befürchten Lärm: Bürgermeisterin droht mit Klage
Doch nicht alle sind glücklich über die Pläne. Einige Städte und Gemeinden entlang der künftigen Trasse sorgen sich vor allem um starken Lärm durch Güterzüge. Sie fordern größere Abstände zu Wohngebieten. Veronika Srnkova, Bürgermeisterin der 5000-Einwohner-Stadt Chlumec, will gegen die Entscheidung klagen. Insgesamt gingen rund 600 Eingaben besorgter Bürger bei den Behörden ein.
Trotz des Widerstands soll der Bau des ersten Streckenabschnitts auf tschechischer Seite bereits 2027 beginnen. Die neue Verbindung verspricht dann deutlich schnellere Reisezeiten zwischen den beiden Metropolen Dresden und Prag.
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- Nachrichtenagentur dpa