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Grünes Gewölbe: Neuer Prozess gegen Remmo-Angehörigen | Dresden


Grünes Gewölbe: Prozess geht weiter
Mutmaßlicher Komplize wegen Diebstahls mit Waffen und Brandstiftung angeklagt

Von dpa, t-online, mgr

04.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Angeklagte im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen GewölbeVergrößern des Bildes
Angeklagte im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden (Archivbild): Bei einem weiteren Prozess wird das Medieninteresse deutlich geringer ausfallen. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa)

Bei dem Angeklagten handelt es sich um einen Bruder und Cousin der bereits verurteilten Täter aus der Remmo-Familie. Es wurden 37 Verhandlungstage angesetzt.

Am Freitag beginnt am Landgericht Dresden der Prozess gegen einen weiteren Verdächtigen im Fall des Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe. Der 24-jährige Angeklagte, ein Bruder beziehungsweise Cousin der bereits verurteilten Täter, muss sich wegen Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen sowie wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Brandstiftung verantworten.

Anders als beim ersten, über ein Jahr dauernden Verfahren, müssten die Verhandlung nicht in einem Hochsicherheitssaal stattfinden, was den organisatorischen Aufwand reduziert. Der Prozess gegen den Angeklagten, der zur Tatzeit als Heranwachsender galt, wird vor einer Jugendkammer geführt. Bis Mitte Juni 2024 sind 37 Verhandlungstage angesetzt.

Verdächtiger schon im Mai 2022 festgenommen

Der Verdächtige war im Mai 2022 während des ersten Prozesses gegen seine Verwandten, den er als Zuschauer verfolgte, festgenommen worden. Er soll in der Tatnacht der Fahrer eines Fluchtwagens gewesen sein. Nach einer Beschwerde wurde er jedoch wieder freigelassen.

Der Einbruch in das historische Grüne Gewölbe im November 2019 zählt zu den spektakulärsten Kunstdiebstählen in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Wert von etwa 114 Millionen Euro und verursachten über eine Million Euro Schaden, indem sie einen Stromkasten sowie ein Fluchtauto in Brand setzten, um Spuren zu verwischen – in der Tiefgarage eines Dresdner Wohnhauses.

Ende 2022 wurden im Rahmen einer Verständigung im ersten Gerichtsprozess der Großteil der Beute, allerdings teils beschädigt, zurückgegeben. Die wertvollsten Stücke fehlen jedoch nach wie vor.

Zwölf Zeugen vor das Landgericht Dresden geladen

Im Mai 2023 wurden dann fünf junge Männer als Täter zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt, in vier Fällen laufen aktuell noch Revisionen. Ein 24-Jähriger hat das Urteil inzwischen akzeptiert und verbüßt seine Jugendstrafe seit Mitte November in Berlin. Drei Verurteilte sind im Zuge eines sogenannten Deals gegen Auflagen auf freiem Fuß – bis zu einem späteren Haftantritt nach Rechtskraft ihrer Urteile.

Ein weiterer Angeklagter wurde aufgrund eines Alibis freigesprochen, verbüßt jedoch zusammen mit einem der Verurteilten eine Jugendstrafe für den Diebstahl der Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum im Jahr 2017. Gemeinsam stahlen Ahmed und Wissam Remmo die 100 Kilo schwere "Big Maple Leaf"-Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum.

Für den anstehenden Prozess sind rund zwei Dutzend Zeugen geladen, darunter auch zwei der Verurteilten. Ihre Aussagen sind jedoch unsicher, da sie ein Zeugnisverweigerungsrecht haben.

Der jetzt Angeklagte soll von einem der Haupttäter für den Einbruch angeworben und in wesentliche Aspekte des Tatplans eingeweiht worden sein. Er wird beschuldigt, in der Tatnacht Beteiligte des Einbruchs zu einem Treffpunkt in Berlin gefahren und die Polizei bewusst abgelenkt zu haben, um den Coup zu ermöglichen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Telefonat mit Sprecherin der Staatsanwaltschaft Dresden
  • medienservice.saechsische.de: Mitteilung der Staatsanwaltschaft Dresden vom 22. August 2023
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