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Corona-Ausbruch in Berlin: 10 Fälle nach Party im "Restaurant Mio"


Illegale Party in Berlin-Mitte?
Zehn Corona-Fälle nach Abend in Lokal am Fernsehturm

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 23.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Der Fernsehturm spiegelt sich in einer Glasfassade: In Berlin sind mehrere Personen nach einem Lokalbesuch positiv getestet worden.Vergrößern des Bildes
Der Fernsehturm spiegelt sich in einer Glasfassade: In Berlin sind mehrere Personen nach einem Lokalbesuch positiv getestet worden. (Quelle: Archivbild/Schuh/imago-images-bilder)

In Berlin sind nach einem Abend in einem Lokal mehrere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dabei war das Infektionsgeschehen in der Hauptstadt zuletzt auf einem relativ niedrigen Niveau.

Nach einem Abend in einem Lokal direkt unter dem Berliner Fernsehturm sind mindestens zehn Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Betroffen seien teils Berliner, teils Menschen aus anderen Städten, teilte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel am Mittwoch mit.

Gesucht würden weitere Menschen, die am 10. Juli abends im "Restaurant (Indoor Bar) Mio Berlin" in der Panoramastraße waren, hieß es. Gegenüber dem "Tagesspiegel" sagte der Grünen-Politiker: "Wir wissen nicht genau, wie viele Menschen dort waren. Aber 1.200 Personen passen in das Restaurant und es war wohl ziemlich voll." Es sei aber eher eine Party als ein Restaurantbetrieb gewesen – "es wurde getanzt".

Von Dassel kündigte zudem verstärkte Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei auf der Partymeile des Bezirks an. Bei Verstößen würden "Bußgelder in der maximal rechtlich zulässigen Höhe" verhängt.

Kritik an "überfüllten Lokalen"

"Immer häufiger" würden in der Gastronomie im Bezirk die geltenden Regeln "grob missachtet", erklärte von Dassel. Er verwies auf RBB-Berichte über "völlig überfüllte Lokale" entlang der Tor- und Brunnenstraße, in denen vielfach die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ignoriert worden seien. In einem Offenen Brief an Inhaber von Bars, Kneipen und Restaurants in Mitte forderte er, bei den Gästen ausnahmslos die in der Corona-Pandemie weiterhin geltenden Abstands- und Hygieneregeln durchzusetzen sowie Schutzmaßnahmen konsequent zu befolgen.

"Gewähren Sie unbedingt nur so vielen Menschen Zutritt, wie das zurzeit gestattet ist, um die Abstandsregeln einzuhalten. Achten Sie verlässlich darauf, dass Ihre Gäste Mund- und Nasenschutz tragen, sobald sie nicht an einem festen Platz sitzen", heißt es in dem Brief. "Und führen Sie bitte verlässliche Kontaktlisten, damit alle Ihre Besucher informiert werden können, wenn sich eine infizierte Person in Ihrem Lokal aufgehalten hat", forderte von Dassel. "Bitte lassen Sie es nicht so weit kommen, dass Ihr Betrieb wegen massiver Verstöße gegen die Infektionsschutzverordnung von Ordnungsamt und Polizei sanktioniert und in letzter Konsequenz geschlossen werden muss."

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Zu dem aktuellen Fall in dem Lokal am Fernsehturm erklärte von Dassel, es handle sich um eine zu einem Tanzlokal umgebaute Bar. Nach den positiven Tests sollen sich weitere Gäste melden, die sich am betreffenden Abend zwischen 21 Uhr und 3 Uhr dort aufgehalten haben. Sie werden gebeten, sich mit dem Gesundheitsamt Berlin Mitte oder dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen. Der Bezirk Mitte stellt dafür auf seiner Internetseite einen sogenannten Erhebungsbogen bereit, der ausgefüllt und eingeschickt werden soll.

Hinweise auf Verstöße nicht bekannt

Ob es auch in dem betroffenen Lokal Hinweise auf Verstöße gibt, konnte ein Sprecher des Bezirksamts zunächst nicht sagen.

Vor allem zu Beginn der Pandemie hatte es ähnliche Aufrufe von Berliner Bezirken nach entdeckten Infektionen bei Bar- und Clubbesuchern gegeben. Teils waren auf diese Weise Dutzende weitere Fälle entdeckt worden. Die Clubs wurden angesichts des hohen Infektionsrisikos geschlossen. Als problematisch gelten insbesondere schlecht belüftete Innenräume, in denen sich viele Menschen ohne ausreichenden Abstand aufhalten, laut miteinander sprechen oder singen.

Derzeit bewegen sich die Infektionszahlen in Berlin auf relativ niedrigem Niveau. Laut Mitteilung vom Dienstagabend waren im Vergleich zum Vortag 35 neue Fälle gemeldet worden.

Verwendete Quellen
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