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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fast 60 Jahre versteckt über Supermarkt Verschollener Tanzsaal: Übergangslösung gefunden

Dieser Ort in Berlin-Tegel war für lange Zeit völlig vergessen. Die Suche nach einer langfristigen Weiternutzung geht weiter. Dennoch gibt es nun Neuigkeiten.
Die Suche nach einem Mieter für den freigelegten historischen Tanzsaal in Berlin-Tegel scheint weiter schwierig. Erst Ende Februar teilte der Eigentümer und Unternehmer Hamid Djadda t-online mit, dass er final noch keine Person mit passendem Konzept gefunden habe. Nun gibt es eine Zwischenlösung: Der wiederentdeckte Saal in der Buddestraße 13 soll für eine zeitlich befristete Schülerausstellung des hiesigen Humboldt-Gymnasiums genutzt werden. Das teilt der Bezirk Reinickendorf mit.
Besitzer Djadda freut sich: Den Schülern des Humboldt-Gymnasiums habe er den Saal kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Juni komme zudem ein Kindertheater für eine Woche vorbei. Wie lange "Trapp's Festsäle" als Ausstellungsraum genutzt werden sollen, ist unklar.
Auch Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner ist mit der Zwischenlösung zufrieden. Aufgrund der Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten demnach Lösungen gefunden werden, "die sowohl dem Brandschutz als auch den Sicherheitsanforderungen entsprechen." Es sei eine Ausnahmegenehmigung unter Auflagen erteilt worden, um den Festsaal nutzen zu können.
Bezirk strebt "nachhaltige, langfristige Nutzung" an
Der historische Tanzsaal wurde am 14. März 2024 freigelegt, nachdem er fast 60 Jahre über der Zwischendecke eines Billigmarktes geschlummert hatte. Mehr zu der Geschichte des fast 120-jährigen Saals und Fotos der Freilegung lesen und sehen Sie hier. Schnell meldeten sich im Anschluss Interessenten bei Djadda, auch ein fertiges Konzept gab es schon. Doch dann erlitt der Vermieter einen Rückschlag. Die Suche geht seither weiter.
Seit vergangenem September ist der ehemalige Festsaal als Denkmal eingetragen. Die Denkmalschutzbehörde und der Bezirk streben an, den Saal langfristig als Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs wiederherzustellen. Ziel ist es demnach, die Historie des Gebäudes zu würdigen und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Eigentümer Djadda hofft weiter darauf, seine Idealvorstellung für die Nutzung umsetzen zu können: "Ich versuche natürlich jemanden zu finden, der den Saal so nutzt, wie er schon vor 120 Jahren genutzt wurde", sagt er.
- berlin.de: Pressemitteilung vom Bezirksamt Reinickendorf vom 27. März 2025
- Gespräche mit Unternehmer Hamid Djadda
- t-online.de: "Dieser historische Tanzsaal war fast 60 Jahre verschollen"
- t-online.de: "Verschollener Tanzsaal: Vermieter erleidet Rückschlag"