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Lost Place bei Berlin: Bunker in Wünsdorf entdecken – Ausflugstipp


Ausflugsziel Wünsdorf
"Verbotene Stadt" nahe Berlin ist ein Ort für Entdecker

Von t-online
30.03.2025Lesedauer: 2 Min.
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Im Video: Die bewegte Geschichte der "verbotenen Stadt" Wünsdorf. (Quelle: t-online) (Quelle: t-online)
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Wünsdorf war ein eigener Kosmos, abgeschirmt von der Außenwelt. Nur wer sich auf eine Tour einlässt, erlebt seine verborgene Geschichte.

Nur rund 40 Kilometer südlich von Berlin liegt Wünsdorf, ein Ort, der lange Zeit auf keiner Karte auftauchte. Jahrzehntelang war das Gelände streng abgeschirmt – hier befand sich das größte sowjetische Militärlager außerhalb der Sowjetunion.

Heute ist das Areal unter dem Namen "Bücher- und Bunkerstadt" touristisch erschlossen. Wer sich auf eine der geführten Touren begibt, kann tief in die Geschichte eintauchen: vom preußischen Kaiserreich über die Wehrmacht bis zur Roten Armee.

Zu den Highlights zählt der Fernmeldebunker "Zeppelin", ein gigantischer Betonkomplex unter märkischem Sand. Hierhin verlegte im Jahr 1939 das Oberkommando des Heeres der nationalsozialistischen Wehrmacht sein Hauptquartier. Nach dem Krieg wurde die Anlage von der sowjetischen Roten Armee übernommen und erheblich erweitert.

Eine Stadt in der Stadt – völlig abgeschottet

Die Bunkerstadt Wünsdorf besteht aus einer Vielzahl von unterirdischen Bunkern, Tunneln und Verbindungsstraßen, die eine Fläche von etwa 30 Quadratkilometern abdecken. Bis zu 75.000 Menschen lebten hier zu Hochzeiten: Soldaten, deren Familien und zivile Angestellte. Die sowjetische Garnison verfügte über eine komplette Infrastruktur – mit Schulen, Kindergärten, Kinos, Sportplätzen, Einkaufszentren und medizinischer Versorgung. Die Bewohner führten ein weitgehend autarkes Leben hinter Stacheldraht, abgeschottet von der deutschen Bevölkerung.

Der Zutritt war für Deutsche strikt verboten, auch der Luftraum darüber galt als gesperrt. Erst nach dem Abzug der letzten sowjetischen Einheiten im Jahr 1994 wurde das Areal für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

So besucht man heute die "Verbotene Stadt"

Führungen sind nach Voranmeldung möglich. Die Termine variieren je nach Jahreszeit und Nachfrage. Treffpunkt ist in der Regel das "Haus der Offiziere", ein eindrucksvoller Prachtbau im sowjetischen Stil, dessen Fassade mit Reliefs und Symbolen vergangener Macht geschmückt ist. Teile des Gebäudes wurden inzwischen restauriert und beherbergen Ausstellungen, während andere Bereiche bewusst im Originalzustand belassen wurden.

Neben den Bunkern wartet ein weiteres Kuriosum: eine riesige Buchhandlung mit Fokus auf Militär- und DDR-Literatur. Der Kontrast zwischen gepflegten Ausstellungsräumen und überwucherten Ruinen macht den Reiz des Ortes aus – ein Ort zwischen Geschichte, Geheimnis und Gegenwart.

Wünsdorf-Waldstadt ist mit der Regionalbahn RE7 von Berlin Hauptbahnhof in etwa 40 Minuten erreichbar. Die Züge fahren regelmäßig. Vor Ort gibt es ausgeschilderte Besucherparkplätze in unmittelbarer Nähe zum Führungsstart.

Verwendete Quellen
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