Abfall türmt sich durch BSR-Streik Wohin mit dem Müll? Vorsicht vor diesen teuren Fehlern
Überquellende Mülltonnen in der Stadt, Sperrmüllhaufen: Der Warnstreik bei der BSR ist spürbar. Wie wird man nun seinen Müll los? Und welche Strafen drohen bei illegaler Entsorgung?
Beschäftigte der Berliner Stadtreinigung (BSR) haben seit Montag die Arbeit niedergelegt. Noch bis Freitag muss nach Angaben des Unternehmens mit "erheblichen Einschränkungen" gerechnet werden, zum Beispiel bei der Entleerung der öffentlichen Abfalleimer. Auch die Restabfall- und Bioguttonnen sowie zum Teil die Wertstofftonnen der Haushalte werden seit Mittwoch bis einschließlich Freitag nicht mehr geleert.
Nach Angaben der BSR sind nachgeholte Leerungen der Mülltonnen am Samstag nicht geplant. Die Entsorgung erfolgt erst wieder beim nächsten regulären Abfuhrtermin. Bis einschließlich Samstag bleiben zudem alle 14 Recyclinghöfe geschlossen. In einigen Bezirken fallen die Kieztage aus.
Verschlossene Mülltüten dürfen neben Tonnen gelagert werden
Wohin dann allerdings mit dem Müll? Laut der BSR dürfen wegen der Streiksituation ausnahmsweise verschlossene Mülltüten neben den Abfallbehältern am Müllstandplatz gelagert werden. Die Entsorgung erfolge "bei den nächsten Abfuhrterminen nach Streikende", teilt die Stadtreinigung mit.
Das Abstellen von Sperrmüll, Elektroschrott und anderen Abfällen vor den Toren geschlossener Recyclinghöfe ist allerdings verboten. Die BSR weist darauf hin, dass dies ein "illegales Ablagern von Müll" darstelle, das "von den Ordnungsämtern mit hohen Bußgeldern geahndet" werde.
Bußgelder für illegalen Abfall deutlich höher
Die schwarz-rote Regierung in Berlin hat das Bußgeld für illegale Müllentsorgung maßgeblich erhöht. Die Entsorgung von illegalem Sperrmüll soll 4.000 Euro kosten, bei mehr als einem Kubikmeter sogar 8.000 Euro. Bisher werden dafür Bußgelder von mindestens 150 Euro fällig. Die neuen Bußgelder sollen möglichst bald in Kraft treten, ein genaues Datum steht aber noch nicht fest. Wie die "B.Z." berichtete, brachte der CDU-Abgeordnete Lars Bocian zusammen mit der SPD einen Antrag zur illegalen Müll-Entsorgung ins Parlament ein. Der wurde am Donnerstag mehrheitlich beschlossen.
Die Beseitigung und Entsorgung von illegalem Müll, Sperrmüll, Bauschutt und Autowracks auf öffentlichen Straßen und in Parks kostet das Land Berlin inzwischen weit mehr als zehn Millionen Euro im Jahr.
- bsr.de: Informationen zum Warnstreik
- eigene Berichterstattung
- bz-berlin.de: So viel müssen Müll-Sünder in Berlin jetzt hinblättern!