Neue Details zum Unfall Das passiert jetzt mit der toten Giraffe
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Im Berliner Zoo musste eine Giraffe nach einem Sturz eingeschläfert werden. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.
Nach dem tödlichen Giraffensturz in Berlin hat der Zoo neue Details bekannt gegeben. Bei dem verhängnisvollen Sturz seien die Hinterbeine des Giraffenbullen Max weit auseinander gegrätscht, sagte Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister. "Bei so einer extremen Dehnung reißen mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl die Bänder als auch die Muskeln."
Hinzu komme, dass die Muskeln ihr Eiweiß in solchen Extremsituationen sehr schnell verbrennen und so ihre gesamte Energie verbrauchen würden. Dadurch könnten sich die Tiere aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten und auch trotz Hilfe des gesamten Teams und technischer Hilfsmittel nicht mehr allein stehen.
Zoo prüft Anpassungen der Haltung
Der vierzehnjährige Giraffenbulle war am Montag bei einer spielerischen Auseinandersetzung mit einer anderen Giraffe im Innengehege gestürzt. Da es nach Angaben des Zoos trotz mehrmaliger Versuche nicht gelang, das Tier wieder aufzurichten, wurde es schließlich eingeschläfert. "Je länger Giraffen liegen, desto größer ist die Gefahr, dass Organe Schaden nehmen", sagte Hachmeister. Man prüfe jetzt, ob die Haltung der Tiere angepasst werden muss, um das Risiko für solche Vorfälle noch weiter zu minimieren.
In der Vergangenheit hat es bereits ähnliche Fälle in Berlin gegeben. 2015 war der sechsjährige Giraffenbulle Abasi im Zoo nachts tödlich verunglückt, wohl weil er eine neue Seilvorrichtung für Futternetze löste und sich darin verhedderte. 2014 war die weibliche Giraffe Kibaye im Tierpark bei einer Fütterung ausgerutscht und hatte sich einen Beinmuskel gerissen. Auch sie musste eingeschläfert werden.
Kadaver wird im Krematorium verbrannt
Der Kadaver der toten Giraffe soll pathologisch untersucht und anschließend in einem Krematorium verbrannt werden, so die Sprecherin. An andere Zootiere verfüttert wird das Tier also nicht.
2014 hatte der Fall der Giraffe Marius im Zoo Kopenhagen weltweit für Aufsehen gesorgt. Der Zoo hatte sich dazu entschieden, das Tier zu töten und an Löwen zu verfüttern, weil wegen Inzuchtgefahr kein Platz in einem anderen Zoo für ihn gefunden worden war. Marius war allerdings nicht eingeschläfert, sondern per Bolzenschussgerät getötet worden.
- Anfrage an den Zoo Berlin
- Eigene Berichterstattung zum Thema
- spiegel.de: "Tierpark Berlin schläfert Giraffe ein"
- tagesspiegel.de: "Giraffe Abasi tödlich verunglückt"