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Bunker-Bau in Berlin: Ein Geschäftsmodell für den Kriegsfall


Firma baut Schutzräume für Privatleute
"Ein Bunker ist keine Wohlfühloase"

Von t-online, mpr

Aktualisiert am 18.02.2025 - 14:56 UhrLesedauer: 2 Min.
Inneres eines Bunkers der Berliner Firma BSSD DefenceVergrößern des Bildes
Metall-Klo und Einstiegsluke: Richtig gemütlich wirkt dieser Bunker einer Berliner Firma nicht. (Quelle: BSSD Defence)
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Seit fast genau drei Jahren tobt der Krieg in der Ukraine. Viele Menschen haben Angst, dass dieser Krieg zu uns kommt. Ein Berliner Unternehmen macht daraus ein Geschäftsmodell.

Für Mario Piejde ist ein eigener Bunker nichts anderes als eine Versicherung, ein Airbag in einem Auto oder ein Fahrradhelm. Auch dafür zahle man Geld. "Trotzdem hofft man darauf, sie nie zu brauchen", sagt er. Piejde ist der technische Leiter von BSSD Defence. Das Berliner Unternehmen konzipiert und baut Schutzräume für Privatpersonen, die sich im Kriegsfall in Sicherheit bringen wollen. Die Nachfrage sei nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor knapp drei Jahren gestiegen.

Drei Kategorien von Bunkern gibt es laut Piejde. Der teuerste sei der oberirdische Schutzraum, der etwa im Garten einer Immobilie stehen kann. Je nach Größe und Ausstattung können dafür schon mal 100.000 bis 200.000 Euro fällig sein, sagt der Bunker-Techniker. "Für vier Personen reichen aber schon etwa 20 Quadratmeter." Günstiger komme da weg, wer sich einen Schutzraum im Keller einbauen lässt – oder beim Neubau gleich an die Anschaffung denkt. Dann komme man bereits mit 40.000 bis 50.000 Euro hin.

Alle Bunker-Kategorien gibt es den Angaben von Mario Piejde nach mit einer Basis-Ausstattung. "Dazu gehören ein Luftfilter, Explosionssicherheit dank passender Schutztüren und ein grundlegender Strahlenschutz." Dazu kämen Feld- oder Stockbetten, ein Trocken-WC und Lebensmittel. Eine Dusche gebe es nicht. "Denn Wasser ist die wertvollste Ressource."

Bunker-Bauer: "Ein Bunker ist keine Wohlfühloase"

Bleibt die Frage, wie lange man es im Ernstfall in einem der Schutzräume von BSSD aushalten würde. Die baulichen Strukturen seien auf eine sehr lange Haltbarkeit ausgelegt. "Die Frage nach den Lebensmitteln ist da schon eine andere", sagt Piejde. Schließlich gehen die irgendwann zur Neige. Außerdem gebe es ein weiteres Problem: "Das Zusammenleben in einem Bunker ist eine Extremsituation. Ein Bunker ist keine Wohlfühloase."

Deshalb könne Mario Piejde auch nicht jeden Sonderwunsch erfüllen. So habe ein Kunde gefragt, ob er sich im Bunker eine Kuh halten könne. Offenbar wollte er nicht auf sein Steak verzichten. Doch das musste die Firma ablehnen, sagt Piejde. "Wir bieten lediglich ein Programm für Haustiere an."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Mario Piejde von der Firma BSSD Defence
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