Polizei greift ein 60 Rechtsextreme treffen auf mehr als 2.500 Gegendemonstranten
Mehrere Tausend Menschen haben sich in Friedrichshain einer Demo von Rechtsextremen entgegengestellt. Es kam zu Blockadeversuchen und Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Etwa 60 Rechtsextreme sind am Samstag vom Bahnhof Ostkreuz bis zur Lichtenberger Brücke durch die Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg marschiert. Angemeldet waren rund 500 Demonstranten. Von dieser Größenordnung werde der Umzug absehbar aber weit entfernt bleiben, sagte der Polizeisprecher.
Route wurde mehrfach verkürzt
Mehrfach war die Marschroute der Rechten verkürzt worden. Ursprünglich sollte sie auch über die Rigaer Straße verlaufen, wo ein teilweise besetztes Haus der linksradikalen Szene steht. Das untersagten die Behörden letztlich.
Den Gegendemonstranten gelang es, den Aufzug der Rechtsextremen an der Frankfurter Allee, Ecke Gürtelstraße zu stoppen. Die Polizei sah es als nicht verhältnismäßig an, eine Versammlung mit Hunderten Menschen zu räumen, um den Durchmarsch von wenigen Dutzend Rechten zu gewährleisten. Die Demo mit dem Titel "Für Recht und Ordnung: gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt" wurde für beendet erklärt, die Teilnehmer aus der rechten Szene wurden gesammelt zur U-Bahn geführt und fuhren von dort ab.
Insgesamt registrierte die Polizei 20 sogenannte freiheitsbeschränkende Maßnahmen, unter anderem wegen des Zeigens verfassungswidriger Symbole aufseiten der Rechten, Widerstands gegen und tätlicher Angriffe auf die Polizei. Demonstranten brannten zudem Pyrotechnik ab und steckten einen Müllcontainer in Brand.
Versuchte Streckenblockade
Am Nachmittag hätten bereits auf der Möllendorfstraße in Richtung Lichtenberg mehrere hundert Menschen versucht, die Strecke zu blockieren. Die Polizei habe Maßnahmen eingeleitet, um die Blockade aufzulösen, sagte der Sprecher. Zuvor hatten an anderer Stelle Gegendemonstranten versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen. Es seien Personen festgesetzt worden, um Personalien aufzunehmen.
Die Senatsverwaltung für Inneres hatte von einer "gezielten Provokation junger und durchaus auch gewaltaffiner Personen einer neuen rechtsextremistischen Internet-Jugendkultur" gesprochen.
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- Nachrichtenagentur dpa