Tempelhofer Feld bebauen? BUND widerspricht Scholz vehement: "Das ist keine öde Fläche"
Bundeskanzler Scholz befürwortete die Bebauung des Tempelhofer Feldes zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Der BUND hält dagegen und betont den ökologischen und sozialen Wert der Freifläche.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundeskanzler Olaf Scholz' (SPD) Forderung nach einer Bebauung des Tempelhofer Feldes scharf kritisiert. "Das Feld ist keine öde Fläche, sondern ein wertvoller Raum für die Stadtnatur, für das Stadtklima und nicht zuletzt für Sport und Erholung von Hunderttausenden", stellte BUND-Geschäftsführerin Gabi Jung klar.
Sie bezeichnete Scholz' Vorstoß als "Show-Nummer", die die Spaltung in der Stadt vertiefe. "Wenn das Scheitern der Politik bei den Versprechungen zur sozialen Wohnraumversorgung offenbar wird, dann muss das Tempelhofer Feld herhalten", kritisierte Jung.
Bebauung würde Jahrzehnte dauern
Eine schnelle Lösung für die Wohnraumknappheit wäre eine Bebauung des Feldes laut Jung ohnehin nicht: "Es dauert in der Regel ein bis zwei Jahrzehnte, bis eine Grüne Wiese tatsächlich zum Wohngebiet werden kann."
Scholz hatte zuvor im Bundestag betont, dass in Berlin "in riesigem Umfang neue Wohnungen" gebaut werden müssten. Man müsse sich trauen, "etwa den ehemaligen Flughafen zu bebauen, der "gewissermaßen ungenutzt rumliegt".
2014 hatte sich bei einem Volksentscheid eine Mehrheit gegen eine Bebauung des ehemaligen Flughafengeländes ausgesprochen, das als zentrale Naherholungsfläche in der Hauptstadt gilt.
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- Nachrichtenagentur dpa