Urteil Coronamedikamente illegal verkauft – Apotheker verurteilt
Ein Berliner Apotheker ist zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte ein kostenloses Medikament gegen Covid-19 im großen Stil illegal verkauft.
Das Landgericht Berlin ordnete außerdem die Einziehung von knapp 240.000 Euro an. Das Gericht stellte fest, dass der 47-jährige Apotheker aus Neukölln insgesamt 2201 Packungen des Medikaments Paxlovid an einen unbekannten Mann verkauft hatte. Dieser habe den Angeklagten Anfang 2023 angesprochen und sah darin eine "wirtschaftliche Chance", wie der Vorsitzende Richter Bo Meyer erklärte.
Medikament sollte an Bedürftige gehen
Der Mann kaufte die Medikamente für 41,65 Euro pro Packung über einen Zeitraum von sechs Tagen. Es sei nach Angaben des Gerichts offensichtlich gewesen, dass der Käufer das Medikament nicht für den Eigenbedarf nutzte, sondern weiterverkaufen wollte. Apotheken sollten das von der Bundesregierung gekaufte Medikament eigentlich kostenfrei an Bedürftige abgeben.
Angesichts des erwarteten Anstiegs von Covid-19-Fällen im Winter 2022/2023 war die Begrenzung der Packungsmengen pro Apotheke aufgehoben worden. Dabei wurde darauf vertraut, dass Apotheker verantwortungsbewusst handeln würden.
Der Angeklagte muss nun mit berufsrechtlichen Konsequenzen rechnen, im könnte er seine Zulassung verlieren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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- Nachrichtenagentur afp