Großer Polizeieinsatz in der Nacht Mehrere Schüsse auf offener Straße: Mann tot
Rätselhafte Tat in Kreuzberg: Kurz nach Mitternacht wird ein Mann nach einer Auseinandersetzung schwerst verletzt. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät.
In der Nacht zu Mittwoch ist ein Mann auf der Gneisenaustraße in Berlin-Kreuzberg bei einem Angriff getötet worden. Das 31-jährige Opfer und dessen Bruder gerieten laut Polizei kurz nach Mitternacht mit zwei unbekannten Männern in einen verbalen Streit. Dann eskalierte die Situation: Im Laufe der Auseinandersetzung wurde der 31-Jährige durch mehrere Schüsse verletzt, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Reporter vor Ort berichteten, dass Zeugen mindestens einen lauten Knall wahrgenommen hätten.
Das Opfer wurde von Zeugen erstversorgt. Anschließend versuchten alarmierte Rettungskräfte noch, den Mann am Tatort in der Nähe der Nostitzstraße zu reanimieren. Sie brachten ihn in ein Krankenhaus. Doch vergeblich: Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Attacke in Kreuzberg: Große Blutlache auf der Straße
Die Tatverdächtigen konnten den Angaben zufolge unerkannt flüchten. Die Berliner Polizei sicherte, teils schwer bewaffnet, den Tatort mit einem Großaufgebot ab. Auch ein Hubschrauber war demnach im Einsatz. Auf der Straße war eine große Blutlache zu sehen.
Reporter berichteten übereinstimmend, dass mehrere Personen versucht haben sollen, an den abgesperrten Tatort zu gelangen. Auch an der Notaufnahme, in die das Opfer eingeliefert wurde, sollen sich Personen versammelt haben. Das Krankenhaus musste demnach von bewaffneten Beamten abgesichert werden. Die Staatsanwaltschaft konnte das auf Nachfrage allerdings nicht bestätigen.
Mordkommission ermittelt
Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an, so ein Sprecher der Behörde auf Nachfrage. Über die Hintergründe des Vorfalls machte er keine Angaben. Diese seien noch völlig offen. Bislang dränge sich ein Bezug zum Clan-Milieu nicht auf.
In den vergangenen Wochen und Monaten hatte es in Berlin eine Reihe von Fällen gegeben, bei denen Menschen durch Schüsse zum Teil schwer verletzt wurden. Erst Anfang November waren zwei Männer in Kreuzberg überfallen und angeschossen worden. "Dass in Berlin Menschen leben, die bereit sind, mit Waffengewalt andere zu töten, ist nicht erst seit dieser Nacht bekannt", sagte der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin, Benjamin Jendro. Dass die Täter bei diesen gewalttätigen Auseinandersetzungen im öffentlichen Straßenland rücksichtslos auch andere gefährden, werde billigend in Kauf genommen.
- Telefonat mit dem Lagedienst der Polizei Berlin
- Anfrage an die Staatsanwaltschaft Berlin
- Gemeinsame Pressemitteilung der Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin vom 27. November 2024 (per Mail)
- Reporter vor Ort
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa