Polizei stoppt Demonstration "Kein Raum für rechte Hetze" – Protest gegen AfD-Parteitag
Der Berliner Landesverband der AfD hält einen Parteitag in Jüterbog ab. Dort protestieren Hunderte Menschen gegen die Veranstaltung. Die Polizei stoppt eine Demonstration.
Unmittelbar vor einem Parteitag der Berliner AfD in Jüterbog (Teltow-Fläming) haben Hunderte Menschen gegen die Versammlung protestiert. Eine Demonstration zog vom Bahnhof zum Versammlungsort der AfD, der städtischen Wiesenhalle. Auf Transparenten war unter anderem zu lesen "Kein Raum der AfD. Kein Raum für rechte Hetze" oder "Alle zusammen gegen den Faschismus". Demonstranten riefen Slogans wie "Jüterbog ist gerne bunt, AfD halt den Mund".
Zu dem Protest aufgerufen hatte ein Bündnis gegen Rechts, das von 500 bis 600 Teilnehmern sprach. Die Polizei nannte zunächst keine Teilnehmerzahl. Dem Bündnis gehören nach eigenen Angaben Bürgerinitiativen, Gewerkschaften, Jugendorganisationen von Parteien und Berliner Antifa-Gruppen an. Zudem hatte die DGB-Jugend eine Kundgebung angemeldet.
"Kein Platz für Hass": Bündnis sieht starkes Signal gegen Rechts
"Wir wollen zeigen, dass unsere Region weltoffen, bunt und tolerant sein kann. Hier ist kein Platz für Hass und Hetze", sagte ein Sprecher des Bündnisses. Die Demonstration sei ein starkes Signal gegen Rechtsextremismus.
Der Sprecher kritisierte, dass die mit einem großen Aufgebot präsente Polizei den Demonstrationszug zeitweise stoppte, sodass er später als geplant nahe der Halle ankam. Die Polizei begründete das mit einem Verdacht auf Vermummung einiger Teilnehmer.
Berliner AfD musste nach Brandenburg ausweichen
Die Berliner AfD will auf ihrem Mitgliederparteitag ihre Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 bestimmen. Das Treffen findet in Jüterbog statt, weil die Partei in der Hauptstadt keine Räumlichkeiten gefunden hat. Auch die Brandenburger AfD tagte zuletzt mehrfach in Jüterbog.
Als Spitzenkandidatin bewirbt sich voraussichtlich die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch, die die Berliner AfD bereits 2017 und 2021 in den Bundestagswahlkampf geführt hatte. Auf Platz zwei dürfte von Storchs Bundestagskollege Gottfried Curio gesetzt sein.