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Dialekte in Deutschland: Berlinerisch wird nur noch selten gesprochen


Aussterbende Dialekte
Berlinerisch wird nur noch selten gesprochen

Von t-online, ksi

26.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Sonnenuntergang über der Spree (Archivbild): Die Berliner Schnauze ist auf dem Rückzug.Vergrößern des Bildes
Sonnenuntergang über der Spree (Archivbild): Die Berliner Schnauze ist auf dem Rückzug. (Quelle: dpa)

Eine bundesweite Studie zeigt: Immer weniger Jugendliche sprechen Dialekt. Auch Berlinerisch wird in der Hauptstadt kaum noch gesprochen.

Dialekte sind für viele Menschen ein wichtiger Teil ihrer Identität. Doch die Sprachtraditionen sind vom Aussterben bedroht. Besonders betroffen ist unter anderem das Berlinerisch. Von allen Dialektsprechern in Deutschland sprechen nur 6,85 Prozent Berlinerisch. Im Vergleich der 16 Bundesländer liegt Berlin beim Anteil der Dialektsprecher gemessen an der Bevölkerungszahl auf Platz 11. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage der B2B-Sprachlernplattform Babbel for Business in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov.

Die Ergebnisse zeigen, dass weit mehr als die Hälfte der Deutschen (59,7 Prozent) im Laufe ihres Lebens einen Dialekt gelernt haben. Die regionalen Dialekte sind also nach wie vor weit verbreitet, aber die Daten deuten darauf hin, dass dieser Anteil in den nächsten Jahren stark zurückgehen könnte.

Die Gründe, warum nur noch wenige Menschen Berlinerisch sprechen, sind vielfältig. Ein Grund ist, dass die meisten Berliner, die in der Hauptstadt leben, anderswo geboren wurden und aufgrund ihrer Herkunft nie Berlinerisch gelernt haben. Laut einer Datenauswertung des rbb aus dem Jahr 2021 sind insgesamt 53,8 Prozent der Berliner Bevölkerung Zugezogene. Neben den Zugezogenen aus Deutschland leben laut Bevölkerungsstatistik des Jahres 2023 insgesamt 881.000 Ausländer aus rund 170 Nationen in Berlin.

Gen Z lässt Dialekte hinter sich

In Berlin sind die 30- bis unter 40-Jährigen die zahlenmäßig stärkste Altersgruppe. Berlin ist also eine junge Stadt – und junge Menschen lernen und sprechen laut der Babbel-Studie immer weniger Dialekt. Mehr als 50 Prozent der Dialektsprecher in Deutschland sind bereits über 55 Jahre alt. 95 Prozent der Dialektsprecher sind der Auswertung zufolge älter als 24 Jahre - die Generation Z, also die unter 24-Jährigen, macht demnach nur 5 Prozent der Dialektsprecher aus.

Trotz des Rückgangs bei den jüngeren Generationen empfinden immer noch über 60 Prozent der Dialektsprecher Stolz auf ihre Sprachtradition. Rund 73 Prozent der Befragten schätzen die Vielfalt der deutschen Dialekte, weil sie die Lebendigkeit und Vielfalt der Sprache unterstreicht.

Die Ergebnisse zeigen, dass Dialekte eng mit der regionalen Identität verbunden sind und bei den Sprechern positive Emotionen hervorrufen. Dialekte entfalten ihre Bedeutung vor allem in familiären und privaten Kontexten. Im beruflichen oder öffentlichen Kontext, wie z.B. in den sozialen Medien, werden Dialekte hingegen kaum verwendet.

Plattdeutsch am weitesten verbreitet

Plattdeutsch ist die am häufigsten gesprochene Mundart in Deutschland. Etwa 18 Prozent aller Deutschen, die einen Dialekt sprechen, sprechen Plattdeutsch – das ist fast jeder fünfte Dialektsprecher.

Plattdeutsch ist vor allem im Norden des Landes verbreitet und erstreckt sich über mehrere Bundesländer. Knapp dahinter folgt Bairisch mit 14,23 Prozent. An dritter Stelle folgt Sächsisch mit 10,80 Prozent. Schlusslichter bilden Thüringisch-Obersächsich, (Ost-)westfälisch und Brandenburgisch.

Verwendete Quellen
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