Kremmen bei Berlin: Elch büxt aus Wildtierpark Hohenbruch aus

Ein Tierpark in Brandenburg vermisst einen seiner Bewohner. Ein Elch machte sich aus dem Staub.

Ein fünfjähriger Elchbulle ist am Montag aus dem Tierpark im Kremmener Ortsteil Hohenbruch ausgebrochen. Dem Tier gelang die Flucht, weil ein umgestürzter Baum einen Zaun um sein Gehege zerstört hatte. Auf dem Gelände leben neben dem Elchbullen noch eine Elchkuh und zwei Jungtiere. Zuerst berichtete die "Märkische Allgemeine".

Wildparkeigentümer Ralf Hewelcke bestätigte auf Anfrage von t-online das Verschwinden des Elchs. Es sei noch nie vorgekommen, dass ein Tier aus dem Wildpark Hohenbruch entwichen sei. Hewelcke bittet nun die Bevölkerung, beim Spazierengehen oder Pilzesammeln in Waldgebieten wachsam zu sein, aber nicht in Panik zu verfallen und keine eigenen Suchaktionen zu starten. "Von dem Elch geht keine Gefahr aus, solange man ihm nicht zu nahe kommt", so der Tierparkleiter. Dann könnte sich der Elch bedroht fühlen und sich verteidigen wollen.

Derzeit steht ein Tierarzt im Wildpark bereit, um den Elch bei Sichtung mit einer Injektionspistole zu betäuben, damit er zu seiner Elchfamilie zurückgebracht werden kann. Wohin und wie weit der Elch gewandert ist, ist unklar. Elche können zehn bis 15 Kilometer pro Tag zurücklegen. Um in die Hauptstadt zu gelangen, bräuchte der entlaufene Elch mehrere Tage. Der Wildtierpark liegt rund 50 Kilometer von Berlin entfernt.

Mehr Elche kehren nach Deutschland zurück

Elche sind vor allem in Skandinavien beheimatet, aber auch in Polen und Tschechien gibt es kleinere Populationen. Von dort wandern seit einigen Jahren immer wieder einzelne Elche nach Deutschland. Vor allem das dünn besiedelte Brandenburg mit seinen Feuchtwiesen und Bruchwäldern scheint den Elchen zu gefallen.

Im nordöstlich gelegenen Landkreis Barnim wurden seit 2015 deutschlandweit die meisten Elchsichtungen registriert. Das Umweltministerium in Potsdam geht deshalb davon aus, dass sich in Brandenburg bald wieder eine dauerhafte Elchpopulation etablieren könnte. Nach Angaben der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) hielten sich 2023 bis zu 15 Tiere dauerhaft in Brandenburg auf.