Berliner Bevölkerung wächst dennoch In diesen Bezirken werden die wenigsten Kinder geboren
In Bezirken wie Mitte, Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg stiegen die Geburtenzahlen seit den 1990er Jahren kontinuierlich an. Inzwischen zeichnet sich eine rückläufige Entwicklung ab.
In Berlin sind 2023 deutlich weniger Kinder geboren worden als im Vorjahr. Hier sank die Zahl der Neugeborenen um 11,6 Prozent (2022: 6,3 Prozent), teilte das Statistische Landesamt am Montag mit. Der starke Geburtenrückgang betraf vor allem einige östliche Innenstadtbezirke, in denen in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich viele Kinder geboren wurden. Dennoch wuchs die Bevölkerung Berlins weiter, weil viele Menschen aus dem Ausland zuwanderten, vor allem aus Asien und Europa.
33.425 Kinder kamen im Jahr 2023 in Berlin zur Welt, das waren 4.407 Kinder weniger als im Vorjahr 2022. Am stärksten ging die Geburtenzahl in Mitte (-19 Prozent), Friedrichshain-Kreuzberg (-15 Prozent) und Pankow (-13 Prozent) zurück. Am wenigsten betroffen war Charlottenburg-Wilmersdorf (-8 Prozent).
Kleinere Gebiete innerhalb der Bezirke waren zum Teil sehr unterschiedlich betroffen. Während beispielsweise rund um die Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg knapp 34 Prozent weniger Neugeborene zur Welt kamen, verzeichnete der benachbarte Kiez um den Helmholtzplatz ein Plus von knapp 16 Prozent. Die Zillesiedlung und das Hansaviertel in Moabit verzeichneten ein Minus von 51 bzw. 42 Prozent, der Planungsraum Stülerstraße in Tiergarten Süd dagegen ein Plus von 46 Prozent. Inwieweit hier größere Neubauten, in die viele junge Paare zogen, eine Rolle gespielt haben, ist nicht bekannt.
Mehr Sterbefälle als Geburten
Gleichzeitig starben mehr Berliner als geboren wurden. Es gab 37.455 Sterbefälle – 4.030 mehr als Geburten (Vorjahresdefizit: 1.171 Personen).
Knapp 52.000 Ausländer sind mehr nach Berlin gezogen als weggezogen (rund 135.000 Zuzüge und 83.000 Wegzüge von Personen aus dem Ausland). Bei den Deutschen gab es mehr Fort- als Zuzüge, sodass sich ein Defizit von rund 18.000 Personen ergab. Insgesamt ergab sich ein Überschuss von Zuzüglern von knapp 34.000 Menschen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa