Aber nur für kurze Zeit Spektakulärer Meteorit im Naturkundemuseum ausgestellt
In der Nacht zum 21. Januar verglühte ein Asteroid in der Nähe von Berlin. Die ausgestellten Überreste kosten zwischen 1.300 und 1.400 Euro.
Seit Dienstag wird der seltene Meteorit im Mineraliensaal im Naturkundemuseum in Berlin ausgestellt. Allerdings werden die Besucher nur wenige Wochen Zeit haben, den Sensationsfund zu bestaunen. Der Grund: Das Material ist sehr empfindlich und soll weiter untersucht werden.
"Wir wollen verstehen, wie das Material entstanden ist, wie der Mutterkörper entstanden ist und ob er etwas mit dem Merkur zu tun hat", erläuterte Ansgar Greshake, Leiter der Meteoritensammlung des Museums der Deutschen Presse-Agentur. Eine Besonderheit der Ribbecker Meteoriten sei, dass sie dem Planeten Merkur ähnelten. "Es ist gerade eine Mission in das Merkursystem unterwegs, 2025 kommen die ersten Daten", sagte Greshake. Diese Daten sollen dann mit Analysen der Ribbecker Meteoriten verglichen werden.
Zuvor hatte ein Team aus Forschenden und Studierenden herausgefunden, dass es sich bei dem Meteoriten um einen sogenannten Aubrit handelt. "Weltweit gibt es bisher erst von elf beobachteten Aubrit-Fällen Material in Sammlungen", erklärt Dr. Ansgar Greshake, wissenschaftlicher Leiter der Meteoritensammlung des Naturkundemuseums.
Aubrite – benannt nach einem Fall 1836 bei Aubres in Frankreich – ähneln eher einem grauen Granit und sind im Gelände schwer zu erkennen. Der Aubrit, an dem das Material erstmals beschrieben wurde, befindet sich ebenfalls in der Forschungssammlung des Berliner Museums.
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Polnisches Suchteam fand Meteoriten
Der winzige Asteroid 2024 BX1 war in der Nacht zum 21. Januar in der Nähe verglüht. Die Asteroidenüberwachung der US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte den Feuerball zuvor für 1.32 Uhr (MEZ) am Sonntagmorgen bei Nennhausen westlich von Berlin gemeldet. Es war weltweit erst der achte Fall, bei dem die Kollision eines Asteroiden mit der Erde kurz vor seinem Eintritt vorhergesagt wurde. In sozialen Medien kursierten anschließend zahlreiche Bilder und Videos. Demnach war der Feuerball selbst noch in Leipzig und Prag zu sehen.
Zahlreiche Meteoritenjäger machten sich auf den Weg, um auf den Feldern bei Nennhausen im Havelland nach den Gesteinsbrocken zu suchen. Hier erfahren Sie, woran man einen Meteoriten erkennt. Schließlich gelang es einem Suchteam aus Polen, die niedergegangenen Brocken zu finden. Sehen Sie hier die Fotos, die die Männer kurz nach dem Sensationsfund gemacht haben.
Es war laut Museum erst der achte Fall weltweit, bei dem das Eintreffen eines Asteroiden kurz zuvor vorhergesagt werden konnte. Insgesamt seien etwa 50 Meteoritenfunde dokumentiert, sagte Hecht. Und noch immer seien Menschen in Brandenburg unterwegs, um weitere der seltenen Gesteine zu entdecken. Laut Greshake gibt es auch einen Markt dafür: "Sie werden schon angeboten. Ein Gramm kostet etwa 1300 bis 1400 Euro."
- Pressemitteilung des Naturkundemuseums vom 5. März 2024 – per Mail eingegangen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa