Nach tödlicher Attacke Wegner will Messerverbot in U-Bahnen ausweiten

Am Wochenende hat ein Messerangriff in der U-Bahn tödliche Folgen. Regierungschef Wegner will nun schnell Konsequenzen ziehen – aber nicht schon nächste Woche.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) spricht sich nach dem tödlichen Messerangriff in einer U-Bahn für erweiterte Messerverbote aus. "In Berlin kommt es nahezu täglich zu Messerangriffen, zuletzt am Wochenende mit tödlichem Ausgang", erklärte Wegner nach einer Senatssitzung.
Der CDU-Politiker hält eine Ausweitung der Waffen- und Messerverbotszonen auf den Öffentlichen Personennahverkehr für den richtigen Weg. "Wir müssen alles dafür tun, um die Sicherheit auch auf den U-Bahnhöfen und in den U-Bahnen zu verbessern", betonte er.
Schwerpunktkontrollen wären weitere Option
Die zuständigen Senatsverwaltungen für Inneres und Verkehr prüfen nun gemeinsam mit Polizei, BVG und Bundespolizei, wie Waffen- und Messerverbotszonen auf den ÖPNV ausgeweitet werden können. Auch Schwerpunktkontrollen, wie sie die Bundespolizei bereits an S-Bahnhöfen durchführt, seien eine Option.
Der Senat befasste sich mit dem schweren Messervorfall vom Wochenende in Berlin-Charlottenburg, bei dem zwei Menschen starben. Ein Beschluss zur Ausweitung der Messerverbote ist laut Senatssprecherin Christine Richter jedoch nicht in den gerade begonnenen Osterferien zu erwarten. "Es ist besprochen, dass man sich zeitnah darüber verständigt, wenn die Gespräche auf Arbeitsebene abgeschlossen sind", erklärte sie.
Opfer starb auf dem Bahnsteig
Am Samstag soll ein 43-jähriger Syrer einen 29-jährigen Deutschen in einer U-Bahn mit einem Küchenmesser niedergestochen und tödlich verletzt haben. Das Opfer starb auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Sophie-Charlotte-Platz. Der mutmaßliche Angreifer wurde später von der Polizei erschossen, als er mit einem Messer auf Beamte zugegangen sein soll.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hatten sich bereits für eine Ausweitung von Waffenverboten auf die U-Bahn ausgesprochen. Seit Februar gibt es in Berlin drei Messerverbotszonen am Leopoldplatz, am Görlitzer Park und am Kottbusser Tor. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht solche Zonen kritisch und fordert stattdessen ein generelles Verbot von Messern in der Öffentlichkeit.
- Nachrichtenagentur dpa
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