Suche in Brandenburg Woran erkennt man Meteoriten überhaupt?
Nahe Berlin suchen Weltraum-Nerds nach Überresten eines Asteroiden. Auch aus den USA reisen Profis an. Ein Planetarium gibt Tipps, woran man außerirdische Objekte erkennt.
In Brandenburg läuft weiter die Suche nach Teilen eines Asteroiden. In der Nacht zu Sonntag war in der Nähe von Berlin ein Asteroid verglüht. Überreste davon könnten auf Feldern bei Nennhausen im Havelland niedergegangen sein. Meteoritensucher haben sich dorthin auf den Weg gemacht. Unter anderem sollen Profis aus den USA auf dem Weg nach Deutschland sein, aber auch Privatleute hoffen auf den großen Fund.
Aber wie kann man überhaupt irdisches Gestein von außerirdischem unterscheiden? Die Experten des Zeiss-Planetariums Demmin, deren Meteorkamera den Niedergang des Himmelskörpers am Wochenende filmte, haben dazu einen Leitfaden veröffentlicht.
Diese Fragen sollten sich Finder stellen
Wer den Verdacht habe, außerirdisches Material gefunden zu haben, solle sich folgende Fragen stellen:
- Ist das Objekt besonders schwer für seine Größe?
- Hat es eine glatte und matte Oberfläche?
- Ist es mindestens schwach magnetisch?
- Ist es kompakt und massiv?
- Findet man an einer abgebrochenen oder angeschlagenen Stelle metallische Einschlüsse oder kleine kreisförmige Strukturen?
Falls man alle diese Fragen mit Ja beantworten könne, bestehe "die echte Chance, dass du einen echten Meteoriten gefunden hast", schreiben die Experten des Planetariums. Wenn das Objekt hingegen eine verschiedenfarbige Oberfläche, kristallartige Strukturen oder scharfe Kanten habe, spreche das gegen einen Meteoriten.
Größe möglicher Fundstücke ist unklar
Im aktuellen Fall schätzt Monika Staesche vom Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin schätzt die Suche als nicht einfach ein. Zum einen sei noch gar nicht klar, aus welchem Material die Teile bestehen. Sie könnten demnach Steinchen ähneln oder auch Kohlestücken. Am leichtesten wäre die Suche demnach, wenn die Meteoriten aus Eisen bestehen, denn dann lassen sie sich mit einem Metalldetektor aufspüren. "Man kann nach einem ganzen Rang an Steinchen suchen, die vielleicht einen oder einen halben Zentimeter, vielleicht auch kleiner sind", sagte sie.
Lutz Hecht vom Museum für Naturkunde Berlin – dem Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung sagte, man könne eventuell auch Stücke finden, die einen halben Meter groß sind. Die Größe variiere stark.
Die Asteroidenüberwachung der US-Raumfahrtagentur Nasa hatte den Feuerball vorab korrekt für 1.32 Uhr Sonntagfrüh bei Nennhausen westlich von Berlin angekündigt. In sozialen Medien kursierten anschließend zahlreiche Bilder und Videos. Demnach war der Feuerball selbst noch in Leipzig und Prag zu sehen. Der Himmelskörper wird als 2024 BX1 geführt.
- facebook.com: Post des Zeiss-Planetariums mit Sternwarte in der Hansestadt Demmin
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa