Mietverhältnis gekündigt Kult-Kneipe in Reinickendorf muss zum Jahresende schließen
Die Eckkneipe Kastanienwäldchen ist eine Institution in Berlin-Reinickendorf. Zum Jahresende muss das Lokal überraschend schließen.
Nach mehr als 25 Jahren muss Betreiber Norbert Raeder seine Kneipe Kastanienwäldchen in Reinickendorf in der Residenzstraße dicht machen. Das berichtet mehrere Medien übereinstimmend. Am 31. Dezember muss er das Lokal geräumt übergeben.
Im Sommer erhielt Raeder einen Brief von seiner Hausverwaltung, in dem ihm die Kündigung seines Gewerbemietvertrages mitgeteilt wurde. "Eine Kündigung, keine Mieterhöhung. Einfach so per Post — und per Mail", sagte der Kneipenbesitzer der "Berliner Morgenpost". Der Mietvertrag ist mehr als 20 Jahre alt.
"Das Kastanienwäldchen ist mein Leben"
Was Raeder besonders mitnimmt: Mit einem der beiden Eigentümer ist er eigentlich gut befreundet. "Zumindest dachte ich das. Ich meine, so jemand, mit dem man in den Urlaub fährt und alles bespricht", sagte Raeder dem Bericht zufolge. Als der Freund ihn schließlich fragte, wie es ihm gehe, war Raeder völlig perplex. "Ich bin völlig durch den Wind. Das Kastanienwäldchen ist mein Leben", habe er geantwortet.
Raeder hatte es in den letzten Jahren nicht leicht mit seinem Kastanienwäldchen. Die Corona-Pandemie machte ihm finanziell zu schaffen. Er griff auf seine Ersparnisse zurück, um die Kneipe am Leben zu erhalten, erzählt er.
Raeder hat bereits alle Anfragen für Silvester- und Weihnachtsfeiern für dieses Jahr abgelehnt. Die Abbauarbeiten müssen beginnen, damit das Lokal Ende des Jahres übergeben werden kann. Die Inneneinrichtung der Kneipe will Raeder einlagern. "Und dann hoffentlich irgendwo genauso wieder aufbauen", so Raeder. Wer beim Abbau helfen möchte, kann sich im Kastienwäldchen melden.
- morgenpost.de: "Kult-Kneipe muss aufgeben: Kündigung fürs Kastanienwäldchen"
- berliner-kurier.de: "Schock in Reinickendorf: Aus für die Kult-Kneipe Kastanienwäldchen!"