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"Letzte Generation" in Berlin: Erneute Attacke aufs Brandenburger Tor?


Newsblog zur "Letzten Generation"
Klimakleber drohen indirekt mit Attacke auf bekanntes Berliner Wahrzeichen

Von t-online, nhe, yer, pab, pb, mpr

Aktualisiert am 07.11.2023Lesedauer: 6 Min.
Aktivisten blockieren eine Straße am S-Bahnhof Treptower Park:Vergrößern des Bildes
Aktivisten blockieren eine Straße am S-Bahnhof Treptower Park: Insgesamt sechs Personen klebten sich fest. (Quelle: "Letzte Generation")

Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" nehmen Berlin ins Visier. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Die Aktivisten der "Letzten Generation" blockieren seit dem 18. September wieder die Straßen der Hauptstadt – mit mehr Aktivisten als je zuvor. Die Gruppe setzt auf altbewährte Protestformen wie Straßenblockaden und Protestmärsche. Aber auch andere Formen des Widerstands seien geplant, etwa im Regierungsviertel. Alles Wichtige erfahren Sie im t-online-Newsblog.

Dienstag, 07. November

Indirekte Ankündigung von Anschlag auf das Brandenburger Tor

15.53 Uhr: Die "Letzte Generation" hat mit einer indirekten Drohung auf die Einrüstung des Brandenburger Tors reagiert. Auf der Plattform X (vormals Twitter) veröffentlichten die Klimaaktivisten ein Foto der Arbeiten an dem weltberühmten Berliner Wahrzeichen. Dazu schrieben sie: "Ein Gerüst, wie praktisch!"

Hintergrund ist die Farbattacke der "Letzten Generation" auf das Brandenburger Tor im September. Seinerzeit hatten Aktivisten orange Farbe an die Säulen des Tors gesprüht. Das nun für mindestens zwei Wochen errichtete Baugerüst soll Reinigungskräften bei der Beseitigung der Farbe helfen.

Die heutige Mitteilung auf der Plattform X könnte so verstanden werden, dass die "Letzte Generation" das Gerüst nutzen könnte, um an diesem hochzuklettern und von dort aus wieder Farbe auf den Sandstein des Brandenburger Tores zu sprühen – noch bevor die Spuren ihrer ersten Attacke beseitigt sind.

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Montag, 6. November

Blockade am Treptower Park

8.38 Uhr: Am Montagmorgen haben Aktivisten der "Letzten Generation" erneut eine Straße in Berlin blockiert. Gegen 8 Uhr betraten mehrere Personen nahe dem S-Bahnhof Treptower Park die Puschkinallee. Laut einer Polizeisprecherin klebten sich insgesamt sechs Aktivisten an der Fahrbahn fest, drei davon nutzten ein spezielles Sand-Kleber-Gemisch. Laut einer Pressemitteilung der "Letzten Generation" besprühten sie außerdem ihre Hände mit oranger Farbe. Nach Angaben der Polizeisprecherin waren gegen 8.30 Uhr so viele Aktivisten gelöst, dass die Straße wieder befahrbar war.

Donnerstag, 2. November

Gewerkschaft verteidigt harten Einsatz von Zivilpolizisten

9.50 Uhr: In der Debatte um Maßnahmen von Einsatzkräften bei Aktionen der "Letzten Generation" hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) das Vorgehen verteidigt. "Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass das nicht optimal aussieht", sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro in einem auf der Plattform X (vormals Twitter) verbreiteten Statement. "Aber polizeiliche Maßnahmen sehen selten schön aus, und wir reden über Sachbeschädigungen, die durch unsere Kollegen geahndet werden müssen."

Nach Einsätzen gegen Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe ermittelt die Berliner Polizei in zwei Fällen in den eigenen Reihen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde (siehe Blog-Eintrag vom 1. November, 6.31 Uhr). Es geht jeweils um den Verdacht der Körperverletzung im Amt – während eines Einsatzes bei einer Aktion am Bundeskanzleramt sowie bei einem Einsatz auf der Straße des 17. Juni.

Man müsse die Szenen auch im Kontext von mehr als 550.000 Einsatzkräftestunden sehen, sagte Jendro den Zeitungen "Bild"/"B.Z.". Auch der "Tagesspiegel Checkpoint" berichtete am Donnerstag darüber. Die "Letzte Generation" legt es nach Jendros Worten darauf an, alle Aktionen auf Video zu dokumentieren, sich bewusst zu inszenieren und Polizei-Fehlverhalten festzuhalten. Bisher seien alle Verfahren gegen Kollegen wegen angeblich rechtswidriger Maßnahmen juristisch eingestellt worden. Wie es in den aktuellen Fällen ausgehe, müsse man abwarten.

Mittwoch, 1. November

Nach Eklat bei Protest: Polizei ermittelt in eigenen Reihen

07.31 Uhr: Nach einem teils gewaltsamen Einsatz gegen Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe Letzte Generation am Bundeskanzleramt ermittelt die Berliner Polizei in den eigenen Reihen: Gegen einen Beamten wurde ein Strafermittlungsverfahren wegen Verdachts der Körperverletzung im Amt eingeleitet, wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte.

Abhängig vom Ausgang dieser Ermittlungen werde auch ein mögliches Disziplinarverfahren geprüft. Ein Fachkommissariat beim Landeskriminalamt habe den Fall übernommen.

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Am Dienstag hatten Aktivisten der Gruppe, die nach eigenen Angaben für mehr Klimaschutz eintritt, Fassaden des Kanzleramts mit orangener Farbe beschmiert und Slogans aufgeschrieben. Uniformierte Polizisten und Männer in Zivil, augenscheinlich auch Polizeibeamte, gingen teils mit körperlicher Gewalt gegen die Aktivisten vor. Mehr dazu lesen Sie hier.

Klimaaktivisten beschmieren Kanzleramt

13.01 Uhr: In Berlin haben Klimaaktivisten der "Letzten Generation" das Kanzleramt mit oranger Farbe beschmiert. Eine entsprechende Mitteilung samt Video, das die Organisation auf der Plattform X (vormals Twitter) teilte, bestätigte die Berliner Polizei auf Nachfrage von t-online. Mehr dazu lesen Sie hier.

Montag, 30. Oktober

Klimakleber besetzen Straße – Polizei setzt Hunde ein

11.11 Uhr: Mehrere hundert Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Samstag die Straße des 17. Juni in Berlin zwischen der Siegessäule und dem Brandenburger Tor blockiert. Die Polizei sprach von rund 600 Aktivisten, von denen sich etwa hundert an der Straße festgeklebt hätten.

Ein Video auf der Plattform X (vormals Twitter) zeigt, wie ein Polizeihund eine Aktivistin anspringt und schwerlich von einer Polizistin beruhigt werden kann. Generell hat die Massenblockade an der Siegessäule die Polizei vor logistische Herausforderungen gestellt. Zum Abtransport der Aktivisten nutzten sie kuriose Hilfsmittel. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Samstag, 28. Oktober

Dutzende Klimakleber auf der Straße des 17. Juni

13.32 Uhr: Die "Letzte Generation" hat am Mittag ihre angekündigte Massenblockade in Berlin gestartet. Mittlerweile kleben Dutzende Klimaaktivisten auf der Straße, wie ein t-online-Reporter berichtet. Wie die Aktion abläuft, lesen Sie in diesem Text.

Freitag, 27. Oktober

Aktivisten befinden sich auf A100

8.36 Uhr: Die Klimaaktivisten blockieren am Freitagmorgen die A100. Wie eine Sprecherin der Polizei t-online bestätigt, befinden sie sich in Höhe der Detmolder Straße in Fahrtrichtung Neukölln sowie am Dreieck Charlottenburg in Richtung Norden auf der Autobahn. Es kommt zu Verkehrsbehinderungen, wie die Verkehrsinformationszentrale mitteilt.

Ob sich Aktivisten am Asphalt festgeklebt haben, konnte die Sprecherin noch nicht sagen. Sie sollen laut der Polizei für die Blockade aber Hebebühnen benutzt haben. Auf dem Foto eines "B.Z."-Reporters auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, ist dies zu sehen.

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Zu einer weiteren Blockade kommt es derweil an der Joachimsthaler Straße Ecke Kurfürstendamm. Dort haben sich laut der Polizei acht Personen auf die Fahrbahn geklebt.

Donnerstag, 26. Oktober

Klebe-Aktion im Feierabendverkehr

17.15 Uhr: Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Abend erneut den Verkehr behindert. Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte t-online, dass sich mehrere Personen am späten Nachmittag auf dem Hohenzollerndamm in Charlottenburg-Wilmersdorf festgeklebt hätten. Ein Polizeieinsatz vor Ort laufe.

Die Berliner Verkehrsinformationszentrale meldete, dass der Hohenzollerndamm in Fahrtrichtung stadteinwärts auf Höhe Rudolstädter Straße blockiert sei. Es habe sich ein Stau gebildet. Die Buslinie 115 der BVG musste umgeleitet werden.

Blockade auf der Straße des 17. Juni

10.40 Uhr: Derzeit blockieren acht Aktivisten der "Letzten Generation" die Straße des 17. Juni. Wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage von t-online mitteilt, haben sich acht Personen zwischen der Yitzhak-Rabin-Straße und dem Großen Stern stadtauswärts auf die Fahrbahn geklebt. Die Straße ist in diesem Bereich komplett gesperrt. Auf der Gegenseite ist der Verkehr den Angaben zufolge nicht beeinträchtigt. Den Aktivisten sei es stadtauswärts zudem gelungen, orange Farbe auf die Fahrbahn zu sprühen, so der Sprecher weiter.

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Die Polizei schaffte es offenbar indes, eine größere Aktion zu unterbinden. Im Bereich Tiergarten hätten Einsatzkräfte mehrere Grüppchen angesprochen, die auch auf dem Weg zur Straße des 17. Juni waren. "Bei ihnen wurde dann tatsächlich entsprechendes Material wie Plakate, Transparente und Kleber gefunden", so der Polizeisprecher. Eine genaue Anzahl der zurückgehaltenen Aktivisten konnte der Sprecher nicht nennen: "Rund 50 würde ich schätzen", sagte er t-online.

Ob die "Letzte Generation" eine Massenblockade, wie eigentlich für Samstag (28. Oktober) an der Straße des 17. Juni angekündigt, plante oder möglicherweise die Siegessäule mit oranger Farbe besprühen wollte, ist unklar.

Hausverbot für "Letzte Generation"

6.59 Uhr: Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat den Klimaaktivisten Hausverbot erteilt. Die Widerstandsgruppe Süd der "Letzten Generation" darf nicht mehr das "Haus der Nachbarschaft e.V." am Schoelerpark für die Planung ihrer Störaktionen nutzen.

Der vom Bezirk zuletzt mit 115.000 Euro im Jahr finanzierte Nachbarschaftsverein hinter dem Haus bietet seine Räumlichkeiten verschiedenen Vereinen und Gruppen an – darunter auch offenbar mehrfach der "Letzten Generation". Nun hat die Bezirksverwaltung aber entschieden, dass die Räume für die Gruppe nicht mehr zur Verfügung stehen.

Der Grund? Offenbar wurde eine Vereinbarung missachtet, die vorsieht, dass der Verein Rücksprache mit dem Integrationsbüro halten muss, wenn politische Gruppen die Räume nutzen möchten. Warum diese Absprache im aktuellen Fall umgangen wurde, wird derzeit geklärt, heißt es in dem Bericht. Das "Haus der Nachbarschaft e.V." am Schoelerpark war für rund 217.000 Euro, die das Land Berlin stellte, aufwändig saniert worden.

Dienstag, 24. Oktober

"Mindestens drei Dutzend" Aktivisten blockieren A100

9.41 Uhr: Die "Letzte Generation" befindet sich derzeit im Bereich des Jakob-Kaiser-Platzes auf der Berliner Stadtautobahn A100. Nach eigenen Angaben der Aktivisten seien "mindestens drei Dutzend Unterstützer" vor Ort. Die Polizei bestätigt, dass an dem Protest circa 50 bis 60 Aktivisten beteiligt sind. Von diesen hätten sich etwa 30 an der Fahrbahn festgeklebt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Berliner Polizei
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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