Aktivistin angemalt Zivilpolizist eskaliert bei Klimakleber-Aktion
Bei einer Aktion der "Letzten Generation" ist ein Polizist in Zivil besonders aggressiv vorgegangen. Der Einsatz wird untersucht.
Nach einer Farbattacke von Aktivisten der "Letzten Generation" ist es zu einem möglichen Fall von Polizeigewalt gekommen. Ein Mann riss Klimaaktivistinnen aggressiv zu Boden und wischte einer von ihnen mit einem Farbpinsel durch das Gesicht. Zunächst war unklar, ob es sich bei dem Mann in Zivil wirklich um einen Polizisten handelte. Inzwischen hat die Polizei dies aber bestätigt.
Auf einem von der "Berliner Zeitung" auf der Plattform X (vormals Twitter) veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Polizisten Aktivistinnen vor dem Kanzleramt festhalten. Plötzlich kommt aus dem Hintergrund ein Mann in Zivil angerannt und schubst eine kniende Aktivistin um. Anschließend reißt er sie an den Armen und dreht sie auf den Rücken. "Sie tun mir weh, sie tun mir weh", schreit die Aktivistin. Der Mann reißt eine weitere Aktivistin um, nimmt ihr einen mit oranger Farbe getränkten Pinsel ab und wischt damit der zuerst niedergerungenen Aktivistin durch das Gesicht. Anschließend zieht er Handschellen aus einer Tasche an seinem Hosenbund und legt sie den Protestiererinnen an.
Polizei prüft strafrechtliche Maßnahmen
Die "Berliner Zeitung" berichtete zunächst, dass es sich bei dem Mann um einen Polizisten in Zivil handle. Er habe einer Reporterin seinen Dienstausweis gezeigt. Die Zeitung veröffentlichte außerdem ein Bild, das den Mann in einer Warnweste mit Polizei-Schriftzug zeigt. Die Pressestelle der Berliner Polizei habe der Zeitung gegenüber dann dementiert, dass es sich um einen Polizeibeamten handle. Man habe vor Ort keine Zivilkräfte im Einsatz gehabt.
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Auf Anfrage von t-online teilte die Polizei mit, dass der Sachverhalt bekannt sei und geprüft werde. "Sollte es sich hierbei um einen Polizeibeamten der Polizei Berlin handeln, werden strafrechtliche sowie dienstrechtliche Maßnahmen geprüft und ggfs. eingeleitet", hieß es weiter. Später folgte dann die Bestätigung: Es handelte sich bei dem Mann tatsächlich um einen Polizisten. Auf X teilte die Polizei mit, dass gegen ihn vom Landeskriminalamt ein Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt eingeleitet worden sei.
An der Aktion am Kanzleramt waren laut "Letzter Generation" ausschließlich Frauen beteiligt. Mehr zu der Farbattacke lesen Sie hier.
- twitter.com: Posts der "Berliner Zeitung"
- berliner-zeitung.de: "'Fantasievoller Damenprotest': Letzte Generation beschmiert Kanzleramt"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa