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Julian Zietlow teilt Fotos seiner Kinder: Darf er das?


"Kann einer das Jugendamt einschalten?"
Julian Zietlow postet Fotos von seinen Kindern: Darf er das?

Von t-online, jse

Aktualisiert am 08.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Julian Zietlow: Der Influencer soll am Sonntag wieder in Berlin landen.Vergrößern des Bildes
Julian Zietlow: Der Influencer wird für seinen Umgang mit Kinderbildern kritisiert. (Quelle: Screenshot/instagram.com/julianzietlow)

Julian Zietlow teilt immer wieder unzensierte Fotos seiner Kinder. Die jüngsten könnten allerdings ein Schritt zu weit gewesen sein.

Die Entwicklung des einst gefeierten Fitness-Influencers Julian Zietlow gibt Fans und Ex-Fans schon lange Grund zur Sorge. Waren es einst vegane Proteinshakes, veröffentlicht und bewirbt Zietlow heute den Konsum von Drogen. Auch seine Ehe ging unter anderem in die Brüche.

Immer öfter involviert Zietlow nun auch seine Kinder in das Schauspiel, das er da öffentlich bei Instagram zelebriert. Das tut auch seine Noch-Ehefrau Alina Schulte im Hoff. Anders als Zietlow achtet diese jedoch peinlich genau darauf, dass die Kinder keinesfalls identifizierbar sind.

Anwalt: Zietlow braucht das Einverständnis der Mutter

Als Fans ihn darauf aufmerksam machten, dass es für die Kinder unter Umständen gefährlich sein könnte, so klar erkennbar vor Tausenden präsentiert zu werden, legte Zietlow scheinbar trotzig nach. Er teilte mehrere Fotos von ihnen hintereinander – unter anderem eines seiner sechsjährigen Tochter im Bikini. Eine Followerin fragt bei Instagram: "Kann da einer das Jugendamt einschalten?"

Tatsächlich könnte Zietlow hier den Bogen überspannt haben: "Grundsätzlich dürfen Eltern keine Fotos ihrer Kinder ohne das Einverständnis des anderen Elternteils in sozialen Netzwerken veröffentlichen", erklärt Marc Trabant, Fachanwalt für Familienrecht aus Mönchengladbach. Das habe das Oberlandesgericht Düsseldorf im Juli 2021 festgestellt.

Ein Gericht gab der Mutter das alleinige Sorgerecht

In dem damals behandelten Fall hatte die neue Lebensgefährtin des Kindsvaters Fotos der Kinder in sozialen Netzwerken geteilt. Die Mutter hatte sie aufgefordert, diese zu löschen, die Frau kam dem nicht nach. Das Gericht übertrug daraufhin das alleinige Sorgerecht auf die Mutter, "soweit es die Geltendmachung von Unterlassungsansprüchen gegenüber der Lebensgefährtin betrifft".

Dagegen ging dann der Vater vor dem Oberlandesgericht vor – und verlor. Die Entscheidung über die Bilder seien "von erheblicher Bedeutung für das Kind", argumentierte das Gericht. "Das öffentliche Teilen der Bilder [...] hat schwer abzuändernde Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder."

Gericht kann Verbreitung untersagen

Wenn Fotos der Kleinen, wie im Fall Zietlow, online geteilt werden, sei "kaum kontrollierbar", wer diese zu sehen bekommt. "Die Kinder werden mit diesen Abbildungen aus ihrer Kindheit potenziell für immer seitens eines unbeschränkten Personenkreises konfrontiert sein."

Außerdem könne ein Elternteil eine einstweilige Kinderschutzanordnung beantragen, um die Verbreitung der Fotos zu verhindern. Das erklärt ein Familienrichter, der anonym bleiben will, im Gespräch mit t-online. "Wenn dieser Elternteil darlegen kann, weshalb eine Gefahr fürs Kind droht, kann das Gericht dies dem anderen Elternteil verbieten. Dies setzt eine Kindeswohlgefährdung durch das Veröffentlichen der Bilder voraus."

Zietlow teilt weiteres Bild seiner Tochter – mit Drogenbezug

Familienrechtsanwalt Trabant fasst zusammen: "Die Kindesmutter kann das Sorgerecht auf sich übertragen lassen und dann auf Unterlassung und auch auf angemessenes Schmerzensgeld für das Kind klagen." Ob Alina Schulte im Hoff das vorhat, ist unklar. Sie äußert sich kaum zu Zietlow – auch aus Rücksicht auf ihre Kinder, wie sie sagt. Dennoch erklärte sie vor wenigen Tagen in Bezug auf die Trennung: "Ich bin gestorben."

Und Zietlow? Der teilte am Mittwoch wieder ein unzensiertes Bild seiner Tochter. Nur ein Teil des Fotos ist bearbeitet, um einen Witz über Drogenkonsum zu machen. In seiner Story ruft Zietlow währenddessen Frauen dazu auf, sich bei ihm zu melden – für Sex.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Marc Trabant
  • Gespräch mit einem Familienrichter
  • Instagram-Account von Julian Zietlow
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