Proteste werden ausgeweitet "Letzte Generation" will Republik lahmlegen
Bislang war Berlin der Schwerpunkt der Proteste der Aktivisten der "Letzten Generation". Doch das soll sich bald ändern.
Die Aktivisten der "Letzten Generation" wollen ihren Protest von Berlin aus auf die gesamte Bundesrepublik ausweiten. Das kündigten sie am Montag bei einer digitalen Pressekonferenz an. "Wir sind bereit, die Republik zu einem friedlichen Stillstand zu zwingen, wenn wir weiter nicht gehört werden", erklärte Sprecherin Aimée van Baalen.
Sie wollen demnach ab dem 6. Februar den Protest "in jede Stadt und jedes Dorf" tragen. Dabei wolle man jedoch friedlich bleiben, sagte die Sprecherin. Man sei überzeugt davon, dass die Bürger in Deutschland verstehen würden, dass es so nicht weitergehen könne.
Hintergrund sei, dass die Bundesregierung auch nach Monaten des Protests nicht bereit sei, erste wichtige Schritte zu gehen. Selbst das 49-Euro-Ticket würde verzögert. "Wahrscheinlich möchte die Regierung keinen bezahlbaren Nahverkehr", erklärte Carla Hinrichs, ebenfalls Sprecherin der "Letzten Generation".
Zwei zentrale Forderungen
Seit Wochen schon blockieren die Klimaaktivisten wichtige Straßen und Flughäfen oder sorgen mit anderen Aktionen für Schlagzeilen – etwa durch Attacken mit Tomatensoße oder Kartoffelbrei auf Kunstgemälde. Ihre zwei wichtigsten Forderungen: Ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf deutschen Autobahnen sowie ein bundesweit gültiges 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr.
Seit Beginn ihrer Proteste für mehr Klimaschutz vor einem Jahr hat die Gruppe nach eigenen Angaben bundesweit rund 1.250 Mal Straßen blockiert. Die Zahl nannte Sprecherin Carla Rochel der Deutschen Presse-Agentur in der vergangenen Woche. Geschätzt seien im vergangenen Jahr rund 2.000 Menschen für die "Letzte Generation" auf die Straße gegangen. 1.200 Mal seien Aktivisten in Gewahrsam genommen worden.
- twitter.com: Beitrag von Julius Geiler
- Digitale Pressekonferenz
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa