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29-Euro-Ticket in Berlin: Das müssen Sie zum Abo wissen


ÖPNV für Berlin
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum 29-Euro-Ticket

Von t-online, nhe

Aktualisiert am 19.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Fahrgäste am Alexanderplatz (Archivbild): Von Oktober bis Dezember 2022 gilt in Berlin das 29-Euro-Ticket.Vergrößern des Bildes
Fahrgäste am Alexanderplatz (Archivbild): Von Oktober bis Dezember 2022 gilt in Berlin das 29-Euro-Ticket. (Quelle: Emmanuele Contini/imago-images-bilder)
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In Deutschland soll ein 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr kommen. In Berlin gibt es bis dahin bereits das 29-Euro-Ticket. t-online fasst die wichtigsten Informationen zusammen.

Die Länder haben sich auf einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket geeinigt. Demnach soll es bald eine bundesweit geltende 49-Euro-Option geben. Das ist das Fazit einer zweitägigen Verkehrsministerkonferenz in Bremerhaven.

Doch Streitpunkt blieb bis zuletzt die Finanzierung: 1,5 Milliarden Euro sagte der Bund für das Ticket zu. Für die Umsetzung gibt es eine Bedingung: Die Länder wollten zusätzlich eine deutliche Erhöhung der sogenannten Regionallisierungsmittel. Mit diesem Geld vom Bund bestellen die Länder Bahn- und Busverkehre bei den Verkehrsanbietern. Wann das Ticket im Jahr 2023 genau kommt, ist noch unklar.

In Berlin gibt es derzeit bereits ein Übergangsticket für 29 Euro im Abo, welches von Oktober bis Dezember gilt. Das Abgeordnetenhaus nahm dafür 105 Millionen Euro in die Hand. Doch die Berliner fragen sich: Wie komme ich aus dem Abo wieder raus? Oder: Kann ich es Ende Dezember einfach weiterlaufen lassen? Diese und weitere Fragen beantwortet t-online.

In welchem Zeitraum gilt das 29-Euro-Ticket?

Das 29-Euro-Ticket ist für den Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember in der Hauptstadt erhältlich. Es ist eine Übergangslösung, bis das bundesweite Nahverkehrsticket für 49 Euro kommen soll.

Wo genau gilt das 29-Euro-Ticket?

Im Tarifbereich AB, also bis zur Stadtgrenze. Das Berliner Umland und Brandenburg sind nicht mit dem Ticket abgedeckt. Im Tarifbereich C, also zirka 15 Kilometer um das Land Berlin herum, kann es daher nicht genutzt werden. Lange wurde ein gemeinsames Ticket zwischen den beiden Ländern diskutiert, doch letztlich gab es keine Einigung.

Warum ist das so?

Berlin bemühte sich um ein länderübergreifendes Ticket. Giffey (SPD) und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hatten sich mehrmals dafür ausgesprochen.

Das Land Brandenburg konnte davon nicht überzeugt werden, da sich das 29-Euro-Ticket dort deutlich weniger lohne als in Berlin. Die Regierung in Potsdam betonte, dass sie den Erhalt und Ausbau des Nahverkehrsangebots in dem Flächenland für dringlicher halte. Vonseiten der Politik gab es daher Kritik an dem Übergangsticket in der Hauptstadt und an dem Alleingang Berlins.

Wie kann man das 29-Euro-Ticket kaufen?

Anders als beim 9-Euro-Ticket, kann man das 29-Euro-Ticket lediglich in einem Einjahres-Abo erwerben. Das geht über die Website der Verkehrsbetriebe, zum Beispiel bei der BVG (Abo.BVG.de) oder bei der S-Bahn Berlin (abo-antrag.de). Am Automaten ist das Ticket nicht zu kaufen. "Natürlich ist der Abschluss eines Abonnements auch bei allen anderen Verkehrsunternehmen im VBB möglich, auch in den jeweiligen Verkaufsstellen und Kundenzentren", heißt es vom Senat.

Alle Abonnenten haben mit Auslaufen des Angebots zum Ende des Jahres ein Sonderkündigungsrecht. Sie können das Abo also beenden, es zum Beispiel für den regulär im VBB-Tarif vorgesehenen Preis weiterführen. Was genau passiert, wenn das 49-Euro-Ticket kommen sollte, ist noch nicht klar. Beim 9-Euro-Ticket hatte die BVG Abos weiterlaufen lassen und den Abonnenten dann den Differenzbetrag zurücküberwiesen.

Heißt das, ich muss das Abo für drei Monate abschließen?

Nein. Die Berliner müssen das Ticket nicht zwingend für alle drei Monate erwerben. In einem Interview mit dem RBB konkretisierte Giffey die Abo-Optionen. Demnach zahle, wer erst im November einsteige, nur für zwei Monate. Man könne das Abo auch nur für den Dezember abschließen, sagte sie.

Dennoch: Jede Person schließt zunächst ein Abo mit einer Vertragslaufzeit von mindestens zwölf Monaten ab. An die Kündigung müssen Kunden selbst denken.

Was müssen BVG-Kunden tun, die bereits ein Abo haben?

Nichts. Sie können ihr Ticket mit monatlicher Abbuchung weiter nutzen. Der geringere Betrag wird dann automatisch berechnet. Personen, die ihr Ticket in einer jährlichen Zahlung abwickeln, sollen den Ausgleich von der BVG voraussichtlich unmittelbar nach dem Aktionszeitraum zurückbekommen.

Ausgenommen davon ist etwa das Tarifprodukt "VBB-Abo 65plus". Personen mit diesem Abo müssen dies in einem BVG-Kundenzentrum in ein Abo für die VBB-Umweltkarte für den Bereich AB umwandeln.

Weiter schreibt der Verkehrsbetrieb: "Der Wechsel wird auf deiner VBB-FahrCard hinterlegt, ein Tausch der Karte findet bei der BVG nicht statt. Du kannst mit deiner VBB-FahrCard im Stadtgebiet Berlin dann alle Vorteile der VBB-Umweltkarte wie Übertragbarkeit und Mitnahme von Personen nutzen."

Warum gibt es das Angebot nur als Abo?

Der Senat schreibt dazu: "Dies hat rechtliche Gründe: Die Aktion ist Teil des vom Land Berlin finanzierten Entlastungspakets. Um zusätzliche Bundeszuschüsse für den ÖPNV in der Coronakrise nicht zu konterkarieren, muss das Angebot als 29-Euro-Rabattaktion für Abonnements umgesetzt werden."

Wie viel Geld sparen Kunden durch das 29-Euro-Ticket?

Normalerweise kostet die VBB-Umweltskarte für den AB-Bereich im Abo 63,42 Euro. Pro Monat sparen Fahrgäste daher 34,42 Euro. Für die drei Monate sind das insgesamt 103,26 Euro.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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