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Berlin: Simon-Dach-Straße in Friedrichshain ist nach Dichter benannt


Bekannte Straße in Friedrichshain
Namensgeber für Partymeile: Wer war eigentlich Simon Dach?


19.04.2025 - 14:13 UhrLesedauer: 2 Min.
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Die Simon-Dach-Straße in Friedrichshain (Archivbild): Hier zieht es viele Touristen hin, aber auch Einheimische. (Quelle: imago stock&people/imago)
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Eine Kneipe reiht sich in der Simon-Dach-Straße an die andere. Die Partymeile ist bei Touristen sehr beliebt. Aber wer war der Mann, dessen Namen sie trägt?

Gut 570 Meter ist die Simon-Dach-Straße im Berliner Bezirk Friedrichshain lang. Bars wechseln sich mit Bierkneipen, Restaurants und Imbissen ab. Hier gibt es spezielle Cocktail-Angebote für Touristen und von Wurst bis zur persischen Küche so ziemlich für jeden Appetit das passende Angebot. Zusammen mit Wühlischstraße, Boxhagener Straße, Krossener Straße und Gabriel-Max-Straße wird das Ausgehviertel als Simon-Dach-Kiez bezeichnet. Aber wer war eigentlich der Mann, nach dem Straße und Kiez benannt sind?

Simon Dach war ein preußischer Dichter, der von 1605 bis 1659 lebte. In Berlin wohnte der Sohn eines Gerichtsdolmetschers tatsächlich nie. Simon Dach wurde in Memel (Preußisch-Litauen) geborgen und starb in Königsberg (Herzogtum Preußen). Seine Schulzeit verbrachte er unter anderem in Wittenberg und Magdeburg, später war er Professor für Dichtkunst an der Königsberger Universität und auch deren Direktor. Auf diesem Posten war er so erfolgreich, dass Kurfürst Friedrich Wilhelm ihm ein Landgut schenkte.

Simon Dach: "Anke van Tharaw" ist bekanntestes Gedicht

Dach produzierte Poesie zu allen Anlässen – oft auf Bestellung –, was ihm ein lukratives Nebeneinkommen bescherte. Sein bekanntestes Gedicht ist wohl "Anke van Tharaw", bei dem lange Zeit ungeklärt war, ob er es wirklich geschrieben hatte oder einer seiner Freunde. Der Dichter Johann Gottfried Herder übertrug es später in die hochdeutsche Form: "Ännchen von Tharau".

Die Simon-Dach-Straße wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und 1903 nach dem Dichter benannt. Erst seit den 2000er Jahren hat sie sich zum bevorzugten Touristenziel entwickelt. Um die 20 Bars, Cafés und Restaurants gibt es mittlerweile dort. Und ein Stück aus Simon Dachs Gedicht "Hochzeit-Lied" passt heute noch gut auf die Partymeile:

"Jungen, gebt das flaschenfutter!
Ey, nicht dieses, dort den wein!
Sagt bey leibe nicht der mutter,
Daß wir jetzund frölich seyn.
"

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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