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Aachen: Nach Brandstiftung mit Millionenschaden – Klinik leidet an Folgen


"Ein finanzielles Desaster"
Brandstiftung: Klinik leidet weiter unter Millionenschaden

Von dpa
03.03.2025 - 07:43 UhrLesedauer: 2 Min.
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Einsatzwagen der Feuerwehr (Archivbild): Anfang März 2024 entstand in einem Krankenhaus in Aachen ein Millionenschaden durch Brandstiftung. (Quelle: Henning Kaiser/dpa)
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Das Landgericht hat ein Urteil gesprochen. Doch die Folgen der Brandstiftung sind in einem Krankenhaus in Aachen allgegenwärtig. Der Wiederaufbau dauert noch Jahre, sagt der Chef der Klinik.

Vor einem Jahr richtete ein durch Brandstiftung verursachtes Feuer im Aachener Luisenhospital erheblichen Schaden an, der sich auf mehrere Millionen Euro beläuft. Noch heute kämpft die Klinik mit den Folgen dieser Katastrophe. Der Brand zerstörte einen Operationssaal vollständig und machte die Intensivstation mit ihren kostspieligen Geräten unbrauchbar. Zudem wurde der OP-Trakt durch Löschwasser und Ruß stark in Mitleidenschaft gezogen. "Der Wiederaufbau wird vermutlich Jahre dauern", erklärte Ralf Wenzel, Vorstandsvorsitzender der Klinik.

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Das 390-Betten-Krankenhaus steht vor enormen Herausforderungen. Aufgrund von Schäden an Gebäude und Inventar beläuft sich der finanzielle Verlust auf 25 Millionen Euro. Besonders schwer wiegt, dass ein OP-Saal weiterhin außer Betrieb ist, wodurch Behandlungseinnahmen in Höhe von fünf Millionen Euro ausbleiben. Trotz dieser Einbußen müssen die laufenden Kosten gedeckt werden. Der Krankenhauschef, der für 1.500 Mitarbeiter verantwortlich ist, beschreibt die Lage als "ein finanzielles Desaster".

Das Beispiel dieser Notlage war Anlass für eine vor Kurzem vom NRW-Landtag beschlossene Gesetzesänderung, die kurzfristige finanzielle Hilfe ermöglicht. Dadurch sollen die Folgen durch unvorhergesehene und unverschuldete Ereignisse wie Naturkatastrophen oder kriminelle Handlungen für Krankenhäuser abgemildert werden. Auch bevor die Versicherung zahlt. Über diese Unterstützung sei man sehr froh, sagte Wenzel.

In bedrohlicher Lage Patienten gerettet

Im Oktober 2024 hatte das Landgericht Aachen eine 66-jährige Frau wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt. Das Urteil ist jedoch bisher nicht rechtskräftig, da die Revision des Verteidigers geprüft wird. Die Angeklagte hatte im Prozess zu Protokoll gegeben, dass sie darauf abzielte, von der Polizei erschossen zu werden. Am 4. März 2024 setzte sie mit einer Schreckschusswaffe und einem nachgebauten Sprengstoffgürtel an mehreren Stellen Feuer und verschanzte sich anschließend in einem Gebäude. Nach einem stundenlangen Einsatz wurde die Frau schließlich überwältigt.

Die Lage war dramatisch. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei waren vor Ort. Auf der Straße reihten sich die Rettungswagen in einer langen Schlange. Mitten im Qualm wurden bettlägerige Patienten aus der Intensivstation geholt.

Im Rückblick äußerte Wenzel: "Es grenzt an ein Wunder, dass damals keine Menschen zu Schaden gekommen sind." Diese glückliche Fügung sei in erster Linie dem engagierten und umsichtigen Handeln der Mitarbeitenden zu verdanken. In einer bedrohlichen Situation hätten sie stets das Wohl der Patienten im Blick gehabt. Mehr als 30 Angestellte benötigten nach dem traumatischen Ereignis therapeutische Unterstützung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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