Rechtsextremer Aufmarsch in Aachen So sind die Proteste am Samstag abgelaufen
4.000 Menschen wurden aufgrund eines Neonazi-Aufmarsches und zahlreichen Gegendemonstrationen in Aachen erwartet. So sind die Proteste abgelaufen.
Am Samstag, 18. Januar, haben sich zahlreiche Neonazi-Gruppen angekündigt, um vom Bahnhof Rothe Erde aus über den Adalbertsteinweg, Wilhelm-, Theater- und Bahnhofstraße bis zum Hauptbahnhof zu marschieren. Auch zahlreiche Gegendemonstrationen haben sich im Vorfeld angekündigt. So sind Aufmarsch und Gegen-Demonstrationen abgelaufen.
Die Neonazis sind abgereist und die Gegendemos aufgelöst
21.00 Uhr: Die Gegenproteste sind aufgelöst, die meisten Neonazis sind abgereist. Etwa 800 Neonazis haben sich zu dem Aufmarsch in Aachen im Vorfeld angemeldet. Tatsächlich gekommen sind nur etwas mehr als 100. Die Seite der Gegenprotestler war ihnen zahlenmäßig weit überlegen. Eine genauere Auswertung der Polizei gibt es am Samstagabend noch nicht.
Gegendemonstranten seit Stunden festgesetzt
20.45 Uhr: Auf dem Adalbertsteinweg hat die Polizei einige Gegendemonstranten festgesetzt, damit diese den Demonstrationszug nicht weiter stören. Diese werden jetzt einzeln aus der Gruppe herausgezogen und erkennungsdienstlich behandelt, berichtet eine Demonstrantin. Die Menschen seien unterkühlt und ständen seit 17 Uhr an derselben Stelle. Rettungsdecken und Tee würden verteilt.
Rechtsextreme befinden sich auf dem Rückzug – Eskalation vorm Dönerladen
20.30 Uhr: Die Neonazi-Kungebung ist vorbei: Die Polizei eskortiert die angereisten Rechtsextremen vom Bahnhofsvorplatz bis aufs Gleis. Doch nicht alle Neonazis reisen ab. Einige bleiben in der Stadt und sorgen für Randale. So kommt es vor einem Dönerladen in Bahnhofsnähe noch zu einer Auseinandersetzung. Einer der Neonazis provoziert die vor dem Laden stehenden Demonstranten. Diese schlagen auf ihn ein, bis die Polizei kommt und den Mann wegbringt.
Neonazis am Hauptbahnhof – Zahlreiche Gegendemonstranten
19.30 Uhr: Die Polizei hat die Rechtsextremen mit einem enorm großen und robusten Einsatz zum Hauptbahnhof gebracht. Sie werden von massiven Gegegenprotesten mit Buhrufen und Pfiffen empfangen. "Es ist unfassbar laut", berichtet ein Reporter vor Ort. Nachdem sie ihr Ziel erreicht haben, spielen die Neonazis erneut das Lied der "Grünen Teufel", das mit der Waffen-SS assoziiert wird.
Weitere Blockade: Auf der Theaterstraße am alten Gravis
19.15 Uhr: Am Alten Gravis geht es für die Neonazis aufgrund einer Blockade nicht weiter. Die Route muss erneut geändert werden. Die Rechtsextremen sollen nun um die Sitzblockade herumgeführt werden, über Theater- und eine Nebenstraße zum Hauptbahnhof.
Auf der Wilhelmstraße blockieren Gegendemonstranten erneut
18.45 Uhr: Den Neonazis haben sich immer mehr Menschen angeschlossen. Etwas mehr als 100 Personen laufen hier jetzt mit. Sie skandieren: "Hier marschiert der nationale Widerstand", "Alle Zecken sind Schweine", und "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen". Sie treffen auf der Wilhelmstraße erneut auf eine Sitzblockade. Diese ist so groß, dass die Route erneut geändert werden muss. Die Neonazis drehen um, und gehen Richtung Kaiserplatz.
Der Aufmarsch ist wieder zurück auf der geplanten Route
18.32 Uhr: Die Polizei führt die Neonazis mit massivem Aufgebot durch die Straßen und geht gegen Antifaschisten vor. Der Aufmarsch ist jetzt zurück auf der geplanten Route am Adalbertsteinweg.
Neue Route: Der Neonazi-Aufmarsch setzt sich wieder in Bewegung
18.15 Uhr: Die Polizei führt den Aufmarsch weiter, berichtet ein Reporter vor Ort. Zunächst soll es über die Oppenhofallee hinaus aus dem Kessel gehen, dann über die Kurfürstenstraße zurück auf den Adalbertsteinweg. Das Ziel bleibt der Hauptbahnhof.
Neonazis stehen weiterhin – Müssen Sie den Rückweg antreten?
18.00 Uhr: Die Neonazis stehen weiterhin, berichtet ein Reporter vor Ort. Immer wieder kommt es zu gegenseitigen Provokationen zwischen Rechten und Antifaschisten sowie auch seitens bürgerlicher Gegendemonstranten. Der einzige Ausweg für die Rechten dürfte in der aktuellen Situation der Rückweg sein. Teilweise sind Antifaschisten und Rechtsextreme aktuell alleine durch eine Polizeikette getrennt.
Der Aufmarsch muss wegen drei Blockaden stoppen
17.00 Uhr: Auf Höhe des Nettos kommt der Aufmarsch am Adalbertsteinweg zum Stehen. Mehrere Blockaden hindern die Neonazis am weitergehen. "Game Over – gegen Antisemitismus und Nationalismus" steht auf einem Schild von Gegendemonstranten, die eine Sitzblockade errichtet haben. Rund um den Aufmarsch der Neonazis sind die Straßen mit Gegendemonstranten versperrt. Ein Weitergehen ist derzeit nicht möglich.
Der Aufmarsch der Neonazis wird von der Polizei begleitet
16.40 Uhr: Der Aufmarsch der Neonazis wird von einem Großaufgebot der Aachener Polizei begleitet, berichtet ein Reporter vor Ort. Polizisten stehen an den Fußwegen des Adalbertsteinwegs, Polizeiwägen eskortieren den Aufmarsch von etwa 100 Rechtsextremen.
Die Neonazis spielen ein altes SS-Lied ab
16.30 Uhr: Am Bahnhof Rothe Erde spielen die Rechtsextremen das Lied "Grüne Teufel" ab, berichtet ein Reporter vor Ort. Es handelt sich dabei um ein Lied, das in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden ist und mit der Waffen-SS in Verbindung gebracht wird. Es ist ein sogenanntes "Marschlied"das damals vor allem von Fallschirmjägern der Wehrmacht gesungen wurde, weshalb es auch unter dem Titel "Fallschirmjägerlied" bekannt ist. Das Lied wird mit der Ideologie und den Kriegsverbrechen des NS-Regimes assoziiert. Daraufhin bauen die Neonazis ihre Tonanlagen ab und machen sich auf den Weg.
Veranstalter Ferhat Sentürk trifft ein – schimpft auf Gegenproteste
16.00 Uhr: Beim Eintreffen des Veranstalters Ferhat Sentürk gibt es ein erstes kurzes "Gerangel" mit Antifaschisten auf der dem Bahnhof Rothe Erde gegenüberliegenden Straßenseite, berichtet ein Reporter vor Ort. Sentürk gibt Interviews und beschwert sich darin über den Gegenprotest. Diesen bezeichnet er als "radikal" und "gewaltbereit". Zuvor hatte er die angereisten Teilnehmer per Handschlag begrüßt. Die Teilnehmeranzahl hat sich inzwischen auf etwa 80 Personen erhöht.
Am Bahnhof Rothe Erde versammeln sich Neonazis
15.30 Uhr: Etwa 40 Personen haben sich zum Beginn des Neonazi-Aufmarschs auf dem Vorplatz des Bahnhofs Rothe Erde versammelt, berichtet ein Reporter vor Ort. Der Bahnhofsvorplatz wird von der Polizei überwacht. Die eingetroffenen Personen sind zum Teil vermummt.
An den Arkaden protestieren bis zu 3.000 Gegendemonstranten
15.30 Uhr: Während sich die Nazis auf dem Vorplatz des Bahnhofs Rothe Erde versammeln, versammeln sich bei den Aachen Arkaden bis zu 3.000 Gegendemonstranten, berichtet ein Reporter vor Ort. "Wir sind Aachen, Nazis sind es nicht", skandieren die Teilnehmer. Weil so viele Menschen gekommen sind, bitte die Polizei die Menschen auf die Straße (den Adalbertsteinweg oberhalb des Bahnhofs Rothe Erde) auszuweichen.
- Reporter vor Ort
- Info-Ticker des Autonomen Zentrums: Info Ticker 18.01.
- Facebook-Posts von Ferhat Sentürk