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Salz im Meer: Warum muss das so sein?


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Warum ist eigentlich das Meer so salzig?

Von dapd
Aktualisiert am 16.10.2011Lesedauer: 3 Min.
Salz im Meer: Im Toten Meer in Israel gibt es bekanntermaßen so viel davon, dass man beim Baden gemütlich Zeitung lesen kann. Eine Salzkruste überzieht ein Holzgestell am sogenannten Mineral BeachVergrößern des Bildes
Salz im Meer: Im Toten Meer in Israel gibt es bekanntermaßen viel davon (Quelle: dapd)
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Meeresrauschen, brechende Wellen, reichlich Sonne und ganz viel Sand - der perfekte, relaxte Strandurlaub. Wenn da nicht das blöde Salzwasser wäre: Beim Trocknen hinterlässt es unschöne weißliche Spuren auf der Haut. Noch unangenehmer ist es, beim Schwimmen oder Schnorcheln versehentlich davon zu schlucken. Muss das sein? Warum ist das Meer eigentlich so salzig?

"Die meisten Meeressalze entstanden aus allmählichen Prozessen", erklärt Herbert Swenson vom Staatlichen Geologischen Amt der USA (kurz USGS; für "Geological Survey") in Denver. Der Witz: Das meiste Salz bringen die Süßwasserflüsse in die Ozeane.

Viele Salze stammen ursprünglich aus dem Gestein der Erdkruste. Der Einfluss von Wind, Sonne und Wasser verändert und verwittert das Gestein und gibt die Salze frei. Regen spült diese dann in die Flüsse, die transportieren sie ins Meer. Da dabei immer nur wenig Salz auf einmal transportiert wird, schmeckt das Flusswasser nicht salzig. Im Meer aber sammelt sich das Salz seit Millionen von Jahren an.

Drei Esslöffel auf einen Liter

Einige der Meeressalze stammen darüberhinaus aus Gestein und Sediment des Ozeanbodens, erklärt Swenson. Auch vulkanische Schlote am Meeresgrund können Gase und Teilchen ausstoßen, die Salze enthalten.

Alle diese Prozesse haben dazu geführt, dass der Salzgehalt in den Ozeanen heute nach Angaben von Forschern bei durchschnittlich 3,5 Prozent liegt. Das entspricht 35 Gramm oder drei Esslöffel Salz pro einem Liter Ozeanwasser. Doch diese sogenannte Salinität ist nicht überall gleich hoch. "Wo viel Wasser verdunstet, ist der Salzgehalt höher, wie im Persischen Golf mit vier Prozent", erklärt Albert Gerdes vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (kurz "Marum") der Uni Bremen. Geringe Konzentrationen werden dagegen dort gemessen, wo viel Süßwasser ins Meer fließt.

Ostsee: nur verdünnte Nordsee

Vergleichsweise salzarm ist beispielsweise das Wasser der Ostsee: nur 0,4 bis zwei Prozent. "Die Ostsee hat nur eine schmale Verbindung zur Nordsee, aber starken Zustrom von Süßwasser aus Flüssen wie der Oder, Weichsel und Newa. Das Ostseewasser ist deshalb stark verdünntes Nordseewasser", weiß Rainer Feistel vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde zu berichten

Sehr salzig ist dagegen mit rund 28 Prozent das Tote Meer im Nahen Osten, das dem Namen nach ein Meer, tatsächlich aber ein Binnengewässer ist. Der extreme Salzgehalt dort erhöht den Auftrieb und sorgt dafür, dass man beim Baden sogar problemlos Zeitung lesen kann.

50.000 Billionen Tonnen insgesamt

Insgesamt befinden sich nach Angaben der Bremer "Marum"-Wissenschaftler unvorstellbare 50.000 Billionen Tonnen Salz in den Weltmeeren. Albert Gerdes verdeutlicht die gewaltige Größenordnung: "Würde man all dieses Salz über das Festland verteilen, würde es dieses 150 Meter hoch bedecken" - also weltweit.

Aber nicht nur Ozeanwasser kann größere Mengen an Salz enthalten. Dies zeigt ein Tümpel in der Antarktis. Der Salzgehalt des Wassers im sogenannten Don Juan Pond im Wright Valley der Südpolregion beträgt sogar 40,2 Prozent. Er ist damit über elf Mal salziger als die Weltmeere und das salzigste Gewässer der Erde. Gespeist wird der Don Juan Pond Wissenschaftlern zufolge von extrem salzhaltigem Grundwasser.

Die Gefahr beim Badespaß

Meerwasser kann einem den Badespaß schon mal regelrecht versalzen. Aber ist es gefährlich davon zu trinken? Ja und nein, sagen Forscher. "Die im Meerwasser gelösten Salze führen gewöhnlich zu Erbrechen, wenn man zu viel davon trinkt. Ähnlich wie bei Durchfall entzieht Salzwasser im Darm dem Körper Wasser, so dass zusätzlicher Durst entsteht", sagt Feistel.

Wer beim Baden im Meer geringe Mengen Wasser verschluckt, sei dagegen in der Regel nicht gefährdet - zumindest wenn sich keine Keime oder Gifte darin befänden. Kochsalz und Bittersalz sind schließlich Teil der menschlichen Nahrung, erinnert der Forscher.

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