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"Titanic"-Untergang: 3D-Scan enthüllt die Tragödie der letzten Minuten


Neuer 3D-Scan enthüllt
In den dunkelsten Minuten der "Titanic" waren sie Helden


Aktualisiert am 12.04.2025 - 11:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Neue 3D-Aufnahmen der "Titanic": Bis zuletzt versuchte die Crew, die Beleuchtung an Bord intakt zu halten, um möglichst viele Menschenleben zu retten.Vergrößern des Bildes
Neue 3D-Aufnahmen der "Titanic": Bis zuletzt versuchte die Crew, die Beleuchtung an Bord intakt zu halten, um möglichst viele Menschenleben zu retten. (Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited)
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Mehr als 100 Jahre nach der "Titanic"-Katastrophe bringt ein 3D-Scan bewegende Details ans Licht.

Es ist die Nacht auf den 14. April 1912, als für rund 2.000 Passagiere der Horror beginnt. Als die Titanic einen Eisberg schrammt, gerät zunächst niemand in Panik. Denn das Linienschiff gilt als unsinkbar. Ein 3D-Scan des Wracks, den Wissenschaftler ausgewertet haben, zeigt jetzt aber: Das Schiff – und damit auch die Passagiere – hatten keine Chance. Knapp 1.500 Menschen starben bei der Katastrophe. Und es hätte noch deutlich mehr Opfer geben können.

Die Titanic liegt heute im Nordatlantik auf dem Grund des Ozeans, etwa 650 Kilometer südöstlich von der Küste Neufundlands entfernt. Genau dorthin haben Wissenschaftler Unterwasserroboter geschickt. In 3.800 Metern Tiefe haben sie rund 700.000 Bilder des Wracks aufgenommen. Entstanden ist daraus ein neues 3D-Modell, das Aufschluss über die letzten Minuten auf dem Schiff gibt. Die Wissenschaftler haben das Modell in den vergangenen Monaten ausgewertet: Die Erkenntnisse sollen Teil einer neuen Dokumentation über die letzten Stunden des Luxus-Dampfers werden. "Die Titanic ist der letzte überlebende Augenzeuge der Katastrophe und hat noch immer Geschichten zu erzählen", sagt Parks Stephenson, der sich seit Jahren mit der "Titanic" beschäftigt, der BBC.


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Die "Titanic" ist der letzte überlebende Augenzeuge der Katastrophe und hat noch immer Geschichten zu erzählen.


Park Stephenson, Autor und "Titanic"-Experte


Die Aufnahmen zeigen: Die "Titanic" war weit weniger stabil als damals vermutet. Durch die Kollision mit dem Eisberg hätten sich die Schäden über einen Großteil des Schiffs erstreckt, sagt Simon Benson, Dozent für Schiffbau an der Universität Newcastle, der BBC. Zwar seien teilweise recht kleine Löcher entstanden. Doch auch durch sie sei wohl langsam, aber sicher Wasser eingedrungen.

Der 3D-Scan lässt außerdem darauf schließen, dass Teile des Eisbergs ein Bullauge des Schiffs durchbohrt haben. Einige Überlebende hatten damals berichtet, dass Eis in ihre Kabinen eingedrungen sei.

Besatzung versuchte, Leben zu retten

Die Analyse des 3D-Modells beweist offenbar auch, was bislang nur durch Augenzeugenberichte vermutet worden war: Die Besatzung der "Titanic" versuchte bis zum bitteren Ende, die Beleuchtung an Bord aufrechtzuerhalten, um so viele Passagiere wie möglich zu retten. Auf den Bildern ist zu sehen, dass einige der Kessel im Inneren des Schiffs sehr wahrscheinlich noch in Betrieb waren, als die "Titanic" unterging. Dazu passt auch, dass auf dem Deck ein Ventil in geöffneter Stellung entdeckt wurde. Heißt: Es muss zum Zeitpunkt des Unglücks noch Dampf in das Stromerzeugungssystem geströmt sein.

Die Ingenieure hätten heldenhaft gehandelt, sagt Schiffsexperte Benson der BBC. "Sie haben das Chaos so lange wie möglich in Schach gehalten." Durch das Licht konnten mehr Passagiere auf die Rettungsboote flüchten und gerettet werden. Die Ingenieure bezahlten das mit ihrem Leben. Insgesamt konnten nur gut 700 Menschen gerettet werden, davon rund 200 Crew-Mitglieder.

Die Auswertung der 3D-Aufnahmen dürfte auch für die weitere Forschung zur "Titanic" wichtig werden. Denn in 30 bis 40 Jahren könnte das Wrack auf dem Meeresgrund vollständig zerfallen sein, schätzen Experten. Die jetzt ausgewerteten Aufnahmen dürften bis dahin noch viele Geheimnisse der "Titanic" ans Licht bringen.

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