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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg "Bahnbrechend": Putin unterschreibt Abkommen mit Gottesstaat
Russland und der Iran unterzeichnen ein neues Abkommen. Ein Vorfall an Rumäniens Grenze zwingt die Nato zum Handeln. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Russland und der Iran unterzeichnen Partnerschaftsabkommen
- Nato-Kampfjets steigen wegen Drohnenvorfall an rumänischer Grenze auf
- Britischer Premier unterzeichnet "100 Jahre Partnerschaft" mit Ukraine
- Friedenstruppen für die Ukraine: Großbritannien und Frankreich beraten
- Russisches Gericht verurteilt Flugabwehroffizier
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Russland und der Iran unterzeichnen Partnerschaftsabkommen
16.16 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Kollege Massud Peseschkian haben ein Abkommen über eine "umfassende strategische Partnerschaft" für die nächsten 20 Jahre unterzeichnet. "Es ist wirklich ein bahnbrechendes Dokument", sagte Putin am Freitag bei der Unterzeichnungszeremonie in Moskau. Die beiden stark vom Westen sanktionierten Länder seien vereint, um ihre Beziehungen "auf eine neue Ebene zu heben".
Der genaue Inhalt wurde zunächst nicht öffentlich bekannt. Putin sprach von einem Abkommen "mit ehrgeizigen Zielen". Die Beziehungen zwischen Russland und dem Iran seien "beträchtlich und für beide Seiten von Vorteil".
Russland und der islamistische Gottesstaat Iran lehnten außerdem ein "Diktat" von außen ab, sagte Putin. "Unsere Länder verteidigen entschieden die Prinzipien des Vorrangs des Völkerrechts, die Prinzipien der Souveränität und der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten (...) und widersetzen sich entschieden jedem Diktat von außen", sagte er.
Nato-Kampfjets steigen wegen Drohnenvorfall an rumänischer Grenze auf
12.36 Uhr: Nato-Kampfjets sind in der Nacht zu Freitag aufgestiegen, nachdem eine mutmaßlich russische Drohne in den rumänischen Luftraum eingedrungen und abgestürzt sein soll. Offenbar war die Drohne Teil einer Angriffswelle auf einen ukrainischen Donauhafen nahe der rumänischen Grenze.
Das rumänische Verteidigungsministerium teilt mit, dass zwei F-16-Kampfjets um 1.35 Uhr von der 86. Luftwaffenbasis in Borcea gestartet seien. Sie sollten die Luftlage überwachen und kehrten nach rund zwei Stunden zurück. Die Nato sei über den Vorfall informiert worden. Zudem sprach Rumänien eine Luftangriffswarnung aus. Anwohner in der Grenzregion mussten sich für 90 Minuten in Sicherheit bringen. Immer wieder geraten Drohnen- oder Raketenteile im Zuge russischer Angriffe auf ukrainische Infrastruktur nach Rumänien.
Die Drohnenangriffe stehen offenbar im Zusammenhang mit einer größeren Welle russischer Luftschläge, die als Vergeltung für jüngste ukrainische Angriffe gesehen werden. Die Ukraine hatte zuvor mit britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern und US-amerikanischen ATACMS-Raketen Ziele in Russland getroffen.
Großbritannien liefert neuartige Flugabwehr an Ukraine
11.59 Uhr: Die Ukraine hat eine neue Partnerschaft mit Großbritannien geschlossen und das Vereinigte Königreich liefert direkt: 15 Luftabwehrsysteme sollen bald kommen. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Ukraine schließt Allianz mit einem mächtigen Freund
10.43 Uhr: Die Ukraine und Großbritannien haben eine enge Allianz vereinbart. Das langfristig angelegte Abkommen soll auch einen geheimen Teil enthalten. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Institut: Nordkoreanische Soldaten bis April tot oder verwundet
3.01 Uhr: Laut einer Analyse des amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) könnten die rund 12.000 nordkoreanischen Soldaten, die derzeit in der russischen Oblast Kursk stationiert sind, bis Mitte April 2025 vollständig getötet oder verwundet sein, sollten die aktuellen hohen Verlustraten anhalten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte vor kurzem, dass bereits 3.800 nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt wurden. Der südkoreanische Geheimdienst (NIS) berichtete am 13. Januar, dass bisher 300 Nordkoreaner getötet und 2.700 verwundet wurden. Die Verluste könnten sich in den kommenden Wochen weiter verschärfen.
Russische Militärblogger hatten Anfang Dezember 2024 erstmals berichtet, dass nordkoreanische Truppen vermehrt an bedeutenden Kämpfen teilnehmen, nachdem sie zuvor nur in kleineren Gefechten eingesetzt wurden. Das ISW schätzt, dass die nordkoreanischen Kräfte seit Dezember täglich etwa 92 Verluste erleiden.
Donnerstag, 16. Januar
Ukraine und Großbritannien schließen Vertrag für 100 Jahre
16.23 Uhr: Vor dem Hintergrund des laufenden russisch-ukrainischen Krieges haben Großbritannien und die Ukraine ein Partnerschaftsabkommen mit einer symbolischen Laufzeit von 100 Jahren unterzeichnet. "Heute haben wir eine neue Ebene in den Beziehungen erreicht und das ist sogar mehr als eine strategische Partnerschaft", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premier Keir Starmer in Kiew. Die Ukraine sei fest entschlossen, ihre Unabhängigkeit zu verteidigen. Starmer bezeichnet das Abkommen als "historisch".
Garantien oder Bündnisverpflichtungen sind im Dokument nicht enthalten. London erklärt sich jedoch in dem Vertrag bereit, Kiew mindestens bis zum Finanzjahr 2030/31 und "solange, wie nötig" mit Militärhilfen von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro jährlich zu unterstützen. Ferner wurde vereinbart, dass das Vereinigte Königreich den Beitrag zur Ausbildung von Spezialisten an westlichen Kampfjets für die ukrainische Luftwaffe erhöht. Auch sollen die Kriegsmarinen beider Staaten vor allem im Schwarzmeerraum enger kooperieren. Das Partnerschaftsabkommen sieht neben der Rüstungskooperation auch eine vertiefte Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Energie und Handel vor.
UN: Brauchen drei Milliarden für Ukraine-Flüchtlinge
14.40 Uhr: Die Vereinten Nationen haben die internationale Gemeinschaft aufgerufen, umgerechnet rund 3,2 Milliarden Euro Hilfsgelder für ukrainische Flüchtlinge bereitzustellen. "Wir sollten die Menschen nicht vergessen. Sie leiden", sagt der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, auf einer Pressekonferenz in Kiew. Ziel sei es, ukrainischen Flüchtlingen auch nach fast drei Jahren Krieg weiterhin Hoffnung zu geben. Zuvor hatte Grandi frontnahe Regionen und Gebiete an der russischen Grenze besucht und Gespräche mit Ministerpräsident Denys Schmyhal geführt.
Ein für 2025 vorgestellter UN-Plan sieht Hilfen für sechs Millionen Menschen in der Ukraine vor. Dazu gehören Lebensmittel, medizinische Versorgung, Unterkünfte, Bargeld und anderen Maßnahmen. Dies gelte besonders für verletzliche Gruppen wie Kinder, Ältere und Menschen mit Behinderungen. Zudem sollen mehr als zwei Millionen Flüchtlinge in elf Aufnahmeländern Zugang zu Wohnraum, menschenwürdiger Arbeit und Gesundheitsvorsorge erhalten.
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- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP