t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Ukraine-Krieg aktuell: Wissenschaftler macht Vorschlag zu Waffenruhe


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Newsblog zum Ukraine-Krieg
Experte: Generäle könnten Waffenstillstand unterzeichnen


Aktualisiert am 02.01.2025 - 12:31 UhrLesedauer: 17 Min.
Wladimir Putin mit dem russischen Generalstabschef General Waleri Gerassimow: Seine Militärs könnten vorübergehend die Waffen ruhen lassen.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin mit dem russischen Generalstabschef General Waleri Gerassimow: Seine Militärs könnten vorübergehend die Waffen ruhen lassen. (Quelle: Grigory Sysoyev/reuters)
News folgen

Ein Wissenschaftler macht einen Vorschlag zu einer Waffenruhe. Russland kann kein Gas mehr über die Ukraine exportieren. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Ukraine wehrt russische Drohnen ab

10.46 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut Dutzende russische Drohnenangriffe abgewehrt. Russland habe aus mehreren Regionen 72 Drohnen auf das Nachbarland abgefeuert, schrieben die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen bei Telegram. 47 Drohnen seien abgeschossen worden, von 24 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen.

Ein Teil der von Russland verwendeten Drohnen soll den Angaben nach ohne Sprengstoff eingesetzt worden sein mit dem Ziel, die ukrainische Flugabwehr zu beschäftigen. Russland hatte nach eigenen Angaben Energieanlagen in der Ukraine angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es seien Luftwaffe, Drohnen, Raketen und Artillerie eingesetzt worden, um Energieanlagen, Militärflugplätze und ukrainisches Militärpersonal anzugreifen.

Kritik an Aufstellung neuer Brigaden in der Ukraine

2.10 Uhr: In der Ukraine werfen unabhängige Militärexperten der politischen und militärischen Führung Fehler bei der Aufstellung neuer Truppenteile vor. Der Journalist Jurij Butussow schilderte auf dem Portal "Zensor.net" den Fall der neuen 155. mechanisierten Brigade, eines Prestigeprojekts der Kooperation mit Frankreich. Noch bevor die Brigade an die Front kam, seien 1.700 ihrer Soldaten desertiert – darunter angeblich 50 schon während der Ausbildung in Frankreich.

In der Aufstellungsphase seit März 2024 seien zudem 2.500 Soldaten der Brigade erst zugeteilt, dann aber wieder in andere Einheiten abkommandiert worden. Die Brigadeführung habe in Frankreich kaum mit ihren Soldaten üben können. Als die Einheit dann mit nominell 5.800 Mann in der Ostukraine bei der Stadt Pokrowsk eingesetzt wurde, fehlten ihr Drohnen und Drohnenabwehr. Die Folge seien hohe Verluste gewesen, schrieb Butussow. Er warf Präsident Wolodymyr Selenskyj, Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj mangelhafte Organisation vor.

Mittwoch, 1. Januar

Neuer Vorschlag zu einem Waffenstillstand

23.10 Uhr: Ein ukrainischer Politikwissenschaftler hat einen neuen Vorschlag gemacht, wie ein Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine erreicht werden könnte. Igor Reuterowitsch sagte dem Radiosender New Voice of Ukraine, dass man sich am Beispiel Koreas orientieren könne. Zwischen den Truppen Nord- und Südkoreas war 1953 ein Abkommen unterzeichnet worden. Einen Friedensvertrag gibt es bis heute nicht.

Reuterowitsch sagte, eine solche Vereinbarung der Militärs müsse nicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterschrieben werden. Auch Wladimir Putin müsse nicht selbst unterzeichnen. Mit dieser Lösung könnten die Waffen ruhen, ohne dass es eine politische Lösung gibt. Die Ukraine beharrt auf die Rückgabe aller von Russland besetzten Gebiete, Putin lehnt dies aber ab.

Wirtschaftsministerium: Gazprom-Lieferstopp betrifft Deutschland nicht

14.01 Uhr: Der Lieferstopp von russischem Gas durch die Ukraine durch den russischen Energiekonzern Gazprom hat nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums keine Auswirkungen auf Deutschland. "Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist gewährleistet, wir sind unabhängig von russischem Gas", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters.

Zugleich betonte sie die Hilfszusage der Bundesregierung auch für osteuropäische Länder: "Die Versorgung Ost- und Süddeutschlands sowie der angrenzenden Nachbarstaaten ohne Küstenzugang wird auch bei Ausfall von Lieferungen oder Havarien an zentralen Transportinfrastrukturen jederzeit sichergestellt." Die Kapazitäten an den deutschen LNG-Terminals stünden auch Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung. Der größte slowakische Gasimporteur SPP hatte bereits mitgeteilt, als Ersatz für das russische Gas nun über Pipelines aus Deutschland und Ungarn versorgt zu werden.

Ein Toter bei russischem Drohnenangriff auf Kiew in Silvesternacht

12.06 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew in den ersten Stunden des neuen Jahres ist nach ukrainischen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden. Bei dem Angriff auf das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt in der Silvesternacht seien zudem mindestens sieben Menschen verletzt worden, darunter zwei schwangere Frauen, teilt das Büro des Generalstaatsanwalts im Onlinedienst Telegram mit.

Russland muss Gas-Transporte über Ukraine einstellen

8.59 Uhr: Kiew und Moskau bestätigen das Ende von russischem Gas-Transport durch die Ukraine nach Europa. Seit 8 Uhr Ortszeit (6 Uhr MEZ) fließe kein Gas mehr, teilt etwa der russische Konzern Gazprom mit. Der Transitvertrag zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz war zum Jahreswechsel abgelaufen. Das Abkommen ermöglichte das Durchleiten von Gas aus Russland in Pipelines durch die Ukraine nach Mitteleuropa. Die Ukraine hat sich mehrfach geweigert, den Vertrag mit Russland zu verlängern. Es sei im nationalen Interesse der Ukraine, erklärte Energieminister German Galuschtschenko. "Wir haben den Transit von russischem Gas gestoppt. Das ist ein historisches Ereignis."

Die Route über die Ukraine war die älteste Gasroute Russlands nach Europa. Seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 waren die Beziehungen angespannt. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verlor Russland seine führende Stellung als Gaslieferant. Über die TurkStream-Pipeline auf dem Grund des Schwarzen Meeres exportiert Russland weiterhin Gas.

Die Einstellung des Gas-Transits durch die Ukraine ist eine historische Wende in der europäischen Erdgasversorgung. Länder wie die Slowakei, Tschechien und Ungarn bezogen noch Pipeline-Gas aus Russland, für sie birgt ein Ende der Lieferungen Probleme. Auch Österreich erhielt nach wie vor einen erheblichen Teil seines Erdgases aus Russland. Allerdings sieht sich das Land dank gefüllter Gasspeicher und alternativer Importrouten über Italien und Deutschland gut vorbereitet auf den Lieferstopp.

Ukraine: Russische Drohnenangriffe am Neujahrstag

8.28 Uhr: Russland hat ukrainischen Angaben zufolge Kiew am frühen Morgen mit Drohnen angegriffen. Dabei seien drei Menschen verletzt worden, teilen Vertreter der Stadt mit. Die Luftabwehr sei im Einsatz, sagt der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko. Bei einem Wohnhaus seien zwei Etagen durch die Angriffe teilweise zerstört worden. In einem anderen Teil der Stadt sei ein Gebäude durch herabfallende Trümmer beschädigt worden.

Selenskyj setzt auf US-Hilfe unter Trump

1.22 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt in seiner Neujahrsansprache, dass sein Land weiter für Frieden kämpfen werde. "Wir wissen, dass uns der Frieden nicht geschenkt wird, aber wir werden alles tun, um Russland zu stoppen und den Krieg zu beenden", sagt Selenskyj in der 21-minütigen Videobotschaft.

Er äußert sich zuversichtlich über eine Fortsetzung der US-Hilfen auch unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump. "Ich habe keinen Zweifel, dass der neue amerikanische Präsident Frieden will und in der Lage sein wird, Putins Aggression zu beenden." Russland könne man weder im Kampf noch in Gesprächen trauen. "Wenn Russland heute deine Hand schüttelt, bedeutet das nicht, dass dieselbe Hand dich morgen nicht töten wird."


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website