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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Ukraine soll russischen Flughafen mit ATACMS beschossen haben
Die Ukraine soll erneut ATACMS eingesetzt haben. Wer für Putin in den Krieg gegen die Ukraine zieht, soll seine Schulden erlassen bekommen. Alle Informationen im Newsblog.
Berichte: ATACMS-Raketen auf russischen Flughafen bei Kursk
19.01 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach offiziell unbestätigten Medienberichten einen russischen Militärflughafen in der Nähe von Kursk mit Artillerieraketen des US-amerikanischen ATACMS-Systems angegriffen. Der Flughafen Kursk-Wostotschny sei von mindestens zwei Raketen mit Mehrfach-Sprengköpfen getroffen worden, berichteten ukrainische Medien. Der Angriff sei in der Nacht zum Montag erfolgt. Über das Ausmaß der Schäden lagen keine Angaben vor. Die Berichte konnten nicht unabhängig geprüft werden, weder das ukrainische noch das russische Militär bestätigten zunächst den Angriff.
Es wäre der zweite Einsatz von ATACMS-Raketen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet, seit Washington der Ukraine die Angriffe mit weitreichenden Waffen gegen militärische Objekte in Russland erlaubt hat. Der erste Angriff in der Vorwoche galt einem russischen Munitionslager in der Region Brjansk. Danach folgte ein weiterer Angriff, mutmaßlich mit britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern, gegen das Hauptquartier der bei Kursk eingesetzten russischen Streitkräfte. Diese wollen mit rund 50.000 Soldaten, unter ihnen auch 10.000 Kämpfer aus Nordkorea, das von der Ukraine seit dem Sommer besetzte Gebiet bei Kursk zurückerobern.
Ukraine meldet Zerstörung von russischem Treibstoffdepot
18.21 Uhr: Russland und die Ukraine haben sich erneut gegenseitig mit Drohnen und Raketen angegriffen. Die russische Armee fing nach eigenen Angaben acht von der Ukraine abgefeuerte ballistische Raketen ab, die ukrainische Armee meldet ihrerseits einen Angriff auf ein Treibstoffdepot in der zentralrussischen Region Kaluga. In den ukrainischen Großstädten Charkiw und Odessa wurden nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss mindestens 34 Menschen verletzt.
Die russische Armee teilt mit, die abgeschossenen ballistischen Raketen seien "aus amerikanischer Produktion", sie machte jedoch keine Angaben zum genauen Raketentyp oder ihrem Ziel. Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Grenzstadt Schebekino in der Region Belgorod wurden nach Angaben von Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow ein Zivilist getötet und ein weiterer verletzt.
Die ukrainische Armee erklärt, mehrere militärische Ziele auf russischem Gebiet getroffen zu haben. In der südlich von Moskau gelegenen Region Kaluga sei ein Treibstoffdepot der Gruppe Kaluganefteprodukt beschossen worden, die in den Angriffskrieg gegen die Ukraine verwickelt sei. Die Attacke habe "erhebliche" Zerstörungen verursacht.
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London: Sanktionen gegen 30 Öltanker der russischen "Schattenflotte"
15.28 Uhr: Die britische Regierung geht schärfer gegen die russische "Schattenflotte" aus Rohöl-Tankern vor. "30 Schiffe der russischen Schattenflotte, die allein im vergangenen Jahr für den Transport von Öl und Ölprodukten im Wert von mehreren Milliarden Pfund verantwortlich waren, wurden heute von Großbritannien mit Sanktionen belegt", teilt das Außenministerium in London mit. Auch die Versicherer im Hintergrund würden ins Visier genommen.
Russland wird bereits seit Langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für russische Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in Hand westlicher Reedereien sind oder nicht von westlichen Versicherungen versichert wurden. "Dieser Schritt wird die Fähigkeit des Kremls, seinen illegalen Krieg in der Ukraine und seine bösartigen Aktivitäten weltweit zu finanzieren, weiter einschränken", hieß es zu den neuen Sanktionen in London weiter. Insgesamt habe Großbritannien nun Sanktionen gegen 73 Öltanker ausgesprochen.
Putin verspricht Rekruten Schuldenerlass
13.30 Uhr: Der Kreml will all denjenigen, die sich für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verpflichten, Kreditschulden von bis zu zehn Millionen Rubel (etwa 91.000 Euro) erlassen. Damit sollen mehr Personen zum Kriegsdienst motiviert werden. Das entsprechende Gesetz hat Putin bereits am Samstag unterzeichnet. Hintergrund ist, dass Russland trotz bereits hoher Besoldung zu wenige Soldaten hat. Zuletzt gab es Berichte, dass bei den Kämpfen in der Ukraine täglich um die 1.000 russische Soldaten sterben. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen allerdings nicht.
Die neue gesetzliche Regelung gilt nun für Rekruten, Wehrpflichtige und Vertragssoldaten. Auch Frontsoldaten, die bereits im Einsatz sind, können von der Regelung profitieren, sofern ihnen aktuell keine Zwangsmaßnahmen wegen nicht abgezahlter Kredite drohen. Es ist nicht das erste Mal im mittlerweile fast drei Jahre andauernden Krieg, dass Kremlchef Wladimir Putin versucht, mit finanziellen Anreizen neue Soldaten zu rekrutieren.
Zehn Verletzte bei Angriff auf Charkiw
8.15 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw sind dem Bürgermeister zufolge am Montagmorgen mindestens zehn Menschen verletzt worden. Der Angriff habe einen Brand in einer der zentralen Straßen ausgelöst, teilt Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Zivile Infrastruktur und Autos seien zerstört worden. Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine und ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte Stadt des Landes.
Russland greift ukrainische Energieanlagen an
7.45 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht auf Montag die Energieinfrastruktur in der südukrainischen Region Mykolajiw angegriffen. Daraufhin sei zum Teil der Strom ausgefallen, erklärt der Gouverneur der Region, Witalij Kim, auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Bis zum Morgen sei die Stromversorgung für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wiederhergestellt worden.
Russland wehrt ukrainische Raketen ab
5.48 Uhr: Russische Luftabwehrsysteme haben in der Nacht sieben ukrainische Raketen über der Region Kursk abgefangen. Das teilte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region mit. Die Luftabwehr habe zudem sieben ukrainische Drohnen zerstört. Weitere Einzelheiten nennt er zunächst nicht. Der prorussische Militäranalyst Roman Aljochin, Berater des Gouverneurs, spricht auf seinem Telegram-Kanal von einem "massiven Angriff mit Raketen ausländischer Produktion auf Kursk".
Britischer Ex-Soldat von Russland gefangengenommen
1.20 Uhr: Ein ehemaliger Soldat der britischen Armee, der jetzt für die Ukraine kämpft, ist in der Region von Kursk von russischen Truppen gefangen genommen worden. Videos in sozialen Netzwerken zeigen einen Mann in Kampfkleidung, der Englisch spricht und sich als James Scott Rhys Anderson identifiziert. Die russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte später, dass ein britischer Bürger festgenommen worden sei. In den Videoaufnahmen sind die Hände des Gefangenen offenbar gefesselt. Er sei aus der britischen Armee geflogen und dann in die Internationale Legion der Ukraine eingetreten. Das bereue er, sagte er in den Videos. Es kann nicht verifiziert werden, ob er zu dieser Aussage gedrängt wurde.
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Ukrainische Drohnen lösen Brand aus
1.01 Uhr: Trümmerteile abgeschossener Drohnen haben russischen Angaben zufolge eine Industrieanlage rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau in Brand gesetzt. Drei der Fluggeräte seien am Stadtrand von Kaluga von der Luftabwehr zerstört worden, schrieb der Gouverneur des gleichnamigen Gebietes, Wladislaw Schapscha, auf Telegram. Die Trümmer seien auf das Gelände des Industrieunternehmens gefallen und hätten einen Brand ausgelöst. Verletzt worden sei niemand.
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Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine großangelegte russische Invasion ab. Dabei beschießt Russland mit seinen weitreichenden Waffen fast jede Nacht ukrainisches Gebiet aus der Luft und versucht, die Energieversorgung lahmzulegen. Auch viele zivile Ziele werden getroffen. Der Ukraine fehlt es an Flugabwehr. Ihrerseits hat sie die Reichweite ihrer Kampfdrohnen erhöht und zielt auf russische Raffinerien und Anlagen der Treibstoffversorgung.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters