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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Ex-Regierungschef: Trump wird keine Niederlage zulassen
Putin droht dem Westen. Die US-Regierung äußert sich zum angeblichen Angriff der Russen mit einer Interkontinentalrakete. Alle Informationen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- USA erwägen Anpassung der Atomwaffen-Doktrin
- Ex-Regierungschef: Trump wird keine Niederlage der Ukraine zulassen
- Ukrainisches Parlament verschiebt Sitzung aus Sicherheitsgründen
- Selenskyj fordert Reaktion auf russischen Raketenangriff
- Putin bestätigt neuen Raketenschlag und droht weitere an
- EU-Kommission bereitet Maßnahmen gegen russische Importe vor
- US-Vertreter: Russischer Raketenangriff kein "Game Changer"
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USA erwägen Anpassung der Atomwaffen-Doktrin
4.20 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium stellt angesichts neuer Bedrohungen mögliche Änderungen an der amerikanischen Atomwaffen-Strategie in Aussicht. Der zuständige Vize-Minister Richard Johnson verwies unter anderem auf verbesserte nukleare Fähigkeiten Chinas und Russlands. Um wirksame nukleare Abschreckung sicherzustellen, könne eine Anpassung der zuletzt 2022 aktualisierten Atomstrategie notwendig werden, sagte er bei einem Auftritt in Washington.
Russland hatte erst kürzlich seine Atom-Doktrin verändert. In der neuen Fassung heißt es, dass Moskau die Aggression eines Staates, der selbst keine Atomwaffen hat, aber von Atommächten unterstützt wird, als deren gemeinsamen Angriff auf Russland wertet.
Ex-Regierungschef: Trump wird keine Niederlage der Ukraine zulassen
4.10 Uhr: Der künftige US-Präsident Donald Trump wird nach Einschätzung des früheren Kiewer Regierungschefs Arsenij Jazenjuk keine Niederlage der Ukraine im russischen Angriffskrieg zulassen. Trump sei zwar unberechenbar, sagte Jazenjuk der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Trump an der Macht eine Niederlage der Ukraine akzeptiert."
Denn dies wäre nicht nur eine Niederlage der Ukraine gegen Russland, argumentierte der jetzige Leiter des Kiewer Sicherheitsforums (KSF). "Dies wäre eine Niederlage der Vereinigten Staaten als Führer der freien Welt gegen eine neue 'Achse des Bösen', gegen ein neues Chaos-Quartett aus China, Russland, Nordkorea und Iran."
Russland: Haben Dorf Dalne eingenommen
3 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium teilt die Einnahme des ostukrainischen Dorfes Dalne in der Region Donezk durch seine Streitkräfte mit. Der ukrainische Generalstab hat bisher nicht bestätigt, dass sich Dalne in russischer Hand befindet.
Ukrainisches Parlament verschiebt Sitzung aus Sicherheitsgründen
1.30 Uhr: Das ukrainische Parlament verschiebt aus Sicherheitsgründen eine für Freitag geplante Sitzung. Dies berichtete der öffentliche Rundfunk Suspilne unter Berufung auf Insider. "Für den 22. November war eine Sitzung der Werchowna Rada (Parlament) geplant, in der auch Fragen an die Regierung gestellt werden sollten, aber diese wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt", so Suspilne. Die Abgeordneten seien angewiesen worden, ihre Familien aus dem Kiewer Regierungsviertel fernzuhalten. Die Verschiebung sei eine Reaktion auf Wladimir Putins Erklärung, die ukrainische Stadt Dnipro mit einer neuen Hyperschall-Mittelstreckenrakete angegriffen zu haben, so der Sender.
Selenskyj fordert Reaktion auf russischen Raketenangriff
0.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Weltgemeinschaft zu einer entschiedenen Reaktion auf den russischen Angriff mit einer neuen Mittelstreckenrakete aufgefordert. "Dies ist eine eindeutige und ernsthafte Ausweitung des Ausmaßes und der Brutalität dieses Krieges, eine zynische Verletzung der UN-Charta durch Russland", schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken. "Es ist ihm egal, was China, Brasilien, die europäischen Länder, Amerika und alle anderen Länder der Welt fordern."
Donnerstag, 21. November
Putin bestätigt neuen Raketenschlag und droht weitere an
18.37 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat einen Angriff auf die Ukraine mit einer Mittelstreckenrakete bestätigt und mit weiteren Schlägen gedroht. In einer Videoansprache nannte er das System Oreschnik. Es arbeite mit Hyperschallgeschwindigkeit und könne nicht abgefangen werden, so Putin. Das behauptete die russische Propaganda aber auch schon über andere Raketen, die durchaus von westlichen Abwehrsystemen abgefangen werden können.
In der ukrainischen Großstadt Dnipro waren am Donnerstagmorgen mutmaßlich sechs Sprengköpfe einer russischen Rakete eingeschlagen. Es seien keine nuklearen Sprengladungen gewesen, sagte Putin. Er sprach von einer Reaktion darauf, dass die USA und andere westliche Länder der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen auch auf russischem Territorium erlaubt hätten.
EU-Kommission bereitet Maßnahmen gegen russische Importe vor
17.18 Uhr: Die EU-Kommission arbeitet an Maßnahmen gegen die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Russland. Dieser Vorschlag sei im Einklang mit einem Beschluss der EU-Staats- und Regierungschefs, sagte EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis in Brüssel. Möglicherweise richteten sich die Maßnahmen auch gegen Dünger, so Dombrovskis, ohne weitere Details zu nennen.
Er betonte, die Kommission werde nichts unversucht lassen, weiteren Druck auf Russland auszuüben. "In diesem Zusammenhang begrüße ich auch die Forderung einiger Mitgliedstaaten, Zölle auf ein möglichst breites Spektrum russischer und belarussischer Importe zu erheben." Schweden hatte die Forderung gemeinsam mit anderen EU-Ländern aufgestellt.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten im Oktober ihre Bereitschaft bekräftigt, Russlands Fähigkeit zur Führung des Krieges weiter einzuschränken. Als konkrete Maßnahme werden in ihrem Beschuss zusätzliche Zölle auf landwirtschaftliche Produkte aus Russland und Belarus genannt.
US-Vertreter: Russischer Raketenangriff kein "Game Changer"
17.17 Uhr: Russland hat nach Angaben der US-Regierung bei seinem Angriff am Morgen auf die Ukraine keine Interkontinentalrakete, sondern eine "experimentelle ballistische Rakete mittlerer Reichweite" eingesetzt. Dies sei in diesem Konflikt kein "game changer", also nichts, was die Situation grundlegend verändere, sagte ein US-Regierungsvertreter in Washington.
Die ukrainische Luftwaffe hatte erklärt, Russland habe am Morgen erstmals eine Interkontinentalrakete bei einem Angriff auf die Ukraine abgefeuert. Der US-Regierungsvertreter bestätigte dies nicht, sondern erklärte, von dem am Morgen eingesetzten Raketentyp verfüge Russland wahrscheinlich "nur über eine Handvoll". Moskau versuche, damit die Ukraine und ihre Unterstützer einzuschüchtern. Die Ukraine habe aber bisher schon zahllosen Angriffen Russlands standgehalten, "auch von Raketen mit wesentlich größeren Sprengköpfen als bei dieser Waffe", sagte der Regierungsvertreter.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters