Hunderte Glätte-Unfälle in Deutschland Fahranfänger tot, Autobahn-Verkehr lahmgelegt
Schnee, Eis und Glätte haben Deutschland im Griff. Die Folge: viele Unfälle. Auf den Straßen herrscht Chaos. In Sachsen starb ein 18-Jähriger.
Im sächsischen Vogtlandkreis ist ein junger Autofahrer bei einem Unfall auf glatter Straße gestorben. Der 18-Jährige kam am Donnerstagabend in einer Rechtskurve bei Auerbach von der Straße ab und fuhr frontal gegen einen Baum. Laut Polizei starb er noch am Unfallort. Eine Polizeisprecherin sagte t-online, zum Unfallzeitpunkt sei die Straße wegen überfrierender Nässe glatt gewesen.
In Bayern und Baden-Württemberg haben starke Schneefälle zu zahlreichen Unfällen geführt. "Wenn der erste Schnee fällt, herrscht immer Chaos", brachte es ein Polizeibeamter im baden-württembergischen Ravensburg auf den Punkt.
Obwohl der Deutsche Wetterdienst zuvor klar und deutlich gewarnt hatte, krachte es teilweise im Minutentakt. Allein in Baden-Württemberg registrierte die Polizei mehr als 200 wetterbedingte Unfälle innerhalb weniger Stunden vom Schwarzwald bis zum Bodensee.
Bundesstraßen gesperrt, Autos fahren sich auf Autobahnen fest
Die Bundesstraße 31 musste für drei Stunden gesperrt werden, nachdem mehrere Laster auf schneeglatter Fahrbahn liegengeblieben waren. Die Bundesstraße 518 war von 22 Uhr bis 4 Uhr am Freitagmorgen betroffen. Und auch auf der Autobahn 98 kam der Verkehr zum Erliegen, wie die Beamten mitteilten. Zuerst fuhren sich vier Laster fest, dann blieben immer mehr Fahrzeuge stecken.
Auf der Autobahn 81 sei der Verkehr wegen der Schneefälle streckenweise ebenfalls fast zum Erliegen gekommen, sagte ein Polizeisprecher in Konstanz. Die Autos und Lastwagen kämen auf schneeglatten Straßen kaum voran.
Viele Blechschäden – und tote Tiere
Auch in Bayern kam es zu zahlreichen Unfällen. Innerhalb von nur einer halben Stunde zählten die Beamten zehn Unfälle allein in Immenstadt und Sonthofen im Oberallgäu. Die meisten Unfälle endeten relativ glimpflich, meist blieb es laut Polizei bei Blechschäden, einige Personen erlitten leichte Verletzungen.
Im Landkreis Calw in Baden-Württemberg starben Tiere. Ein 64-Jähriger zog einen Anhänger mit Rindern hinter seinem Auto her, wie die Beamten berichteten. Auf einem Bahnübergang an der Bundesstraße 463 blieb er hängen: Mutmaßlich wegen der Glätte habe er nicht weiterfahren können, sagte ein Polizeisprecher.
Ein herannahender Regionalzug erfasste den Anhänger mit den Rindern. Beide Tiere im Anhänger starben, der Fahrer des Wagens blieb unverletzt.
Zug rammt Pkw
Auch im Bodenseekreis rammte ein Zug ein Auto: In Langenargen war eine Frau mit ihrem Auto auf den Gleisen hängen geblieben, wie die Polizei in Ravensburg mitteilte.
Sie stieg aus dem Auto aus und ließ das Fahrzeug stehen. Ein Zug erfasste den Wagen und schleifte ihn 500 Meter mit. Verletzt wurde niemand, die Bahnstrecke musste gesperrt werden.
Warnungen auch weiter im Norden
Schnee, Eis und Glätte halten viele Regionen Deutschlands auch weiter nördlich im Griff. Praktisch in der gesamten Republik gelten noch bis Freitagvormittag amtliche Warnungen vor Glätte und Frost.
Im nordrhein-westfälischen Kreis Borken meldete die Polizei am Freitagmorgen sieben wetterbedingte Verkehrsunfälle mit Sachschäden. Die Beamten appellierten eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer: "Fahren Sie vorsichtig und passen Sie ihre Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an."
- Telefonat mit einer Sprecherin der Polizei
- dwd.de: Wetterwarnungen
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Freiburg vom 22. November 2024
- presseportal.de: Mitteilung der Kreispolizeibehörde Borken vom 22. November 2024
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa