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Nordkorea: Schickt Kim Jong Un nur schwache Soldaten nach Russland?


Jung, schlecht ausgebildet, unterernährt
Schickt Kim Jong Un nur schwache Soldaten nach Russland?

Von t-online
Aktualisiert am 28.10.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0701703664Vergrößern des Bildes
Soldaten aus Nordkorea (Archivbild): Einige von ihnen sollen nun in Russland kämpfen. (Quelle: IMAGO/Komsomolskaya Pravda/imago-images-bilder)

Bis zu 10.000 Soldaten soll Kim Jong Un zur Unterstützung der russischen Armee schicken. Doch diese sind offenbar schlecht vorbereitet und körperlich schwach.

Nordkorea schickt offenbar vorwiegend geschwächte und schlecht ausgebildete Soldaten zur Unterstützung des russischen Militärs. Bisher sind bereits 3.000 Soldaten in der Ukraine eingetroffen, bis zu 7.000 weitere sollen folgen.

Die bislang eingetroffenen nordkoreanischen Truppen sollen dabei insbesondere sehr jung sowie relativ klein und schmächtig sein, berichtet das "Wall Street Journal". Das sei ein Indiz für eine weitverbreitete Unterernährung im verarmten Nordkorea, sagen Militärexperten laut dem Bericht.

Schickt Kim Jong Un absichtlich die Schwächsten?

Auch die Ausbildung der Soldaten sei wahrscheinlich nicht auf einen Stellungskrieg ausgerichtet, sondern viel eher auf Attentate und die Zerstörung der Infrastruktur in den Bergen Südkoreas. Die Soldaten hätten Nordkorea wahrscheinlich noch nie verlassen. Seit dem Ende des Koreakriegs 1953 war Nordkorea nicht mehr in einen größeren Konflikt verwickelt.

Womöglich handelt es sich bei der Entsendung der weniger qualifizierten Truppen um eine gezielte Maßnahme des nordkoreanischen Herrschers Kim Jong Un. So wolle er zunächst die Reaktionen in Nordkorea und Russland abwarten, indem er zunächst diejenigen entsendet, die als relativ entbehrlich gelten, sagt James J. B. Park, ein ehemaliger südkoreanischer Beamter für Verteidigung und nationale Sicherheit, dem "Wall Street Journal". "Sie werden den Weg für die Erfahreneren ebnen."

"Bloße Kanonenfutter-Söldner"

Als "bloße Kanonenfutter-Söldner", bezeichnete der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong-hyun am Donnerstag die Truppen im Parlament. Etwa ein Drittel der 26 Millionen Einwohner Nordkoreas sind entweder Wehrpflichtige oder Reservisten. Für Männer gilt eine Wehrpflicht von acht bis zehn Jahren, für Frauen fünf Jahre.

Der südkoreanische Geheimdienst erklärte allerdings auch, ein Teil der eingesetzten nordkoreanischen Truppen seien Mitglieder von Spezialeinheiten. Die Truppen bestehen aus rund 200.000 Mann, die darauf trainiert sind, kritische Militäreinrichtungen zu zerstören und Schlüsselpersonal zu ermorden.

Zunächst werden die Truppen offenbar nur in Russland zur Wiedereroberung der Oblast Kursk eingesetzt. So könnten Russland und Nordkorea den Einsatz als Mission zur Landesverteidigung rechtfertigen, heißt es in dem Bericht.

Verwendete Quellen
  • wsj.com: "North Korean Soldiers Arrive on Russia’s Front Line. How Ready Are They to Fight?" (englisch)
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